Wie können wir Energiespartipps einfach umsetzen?

Wir geben einfache Tipps, wie Sie in Ihrer Kita, Schule oder in Ihrem Sportverein Energie sparen können.

Cover der Energiesparkampage: Gelbe Schrift auf rosa Hintergrund mit den Worten
Information

Um was geht es?

Oberbürgermeister Dieter Reiter hat angesichts der aktuellen Energiesituation dazu aufgerufen, Energiesparmaßnahmen in Verwaltung, Kitas, Schulen und Sportvereinen intensiv zu behandeln. Es sollen individuelle Maßnahmen erarbeitet werden, um möglichst viel Strom, Wärme und Wasser zu sparen. Hier finden Sie Infos, Materialien und Veranstaltungen, die Ihnen zur Vorbereitung und Unterstützung dienen.

Welche einfachen Tipps gibt es?

Die übliche Nutzung für Schul- und Betreuungszwecke soll nicht beeinträchtigt werden. Folgende Vorschläge sind daher freiwillig und im Rahmen Ihres Ermessensspielraums umzusetzen. Bei den Ideen handelt es sich um eine Auswahl an Maßnahmenvorschlägen. Bei der Umsetzung unterstützt Sie Ihre technische Hausverwaltung vor Ort und die Fachhandwerker*innen des Baureferats.

Jedes Grad erhöhte Raumtemperatur führt zu bis zu 6 Prozent mehr Heizenergie.

  • Sie können die Raumtemperatur in der Regel über Thermostatventile einstellen. Stufe 2 entspricht einer Raumtemperatur von 16° C, Stufe 3 einer Temperatur von 20° C. In Schulen sind oftmals fest eingestellte „Behördenmodelle“ angebracht. Diese können durch die Technische Hausverwaltung verstellt werden.
  • Begrenzen Sie die Beheizung von Nebenräumen und stellen Sie die Heizungsventile in Nebenräumen (Lagerräume, Kopierräume, Flure und ähnliche) auf Frostschutz.
  • Die empfohlene Raumtemperatur in Sport- und Turnhallen von 17° C sowie in Sportnebenräumen von 18°C sollte nicht überschritten werden. Wenn Sie es für vertretbar halten, senken Sie die Raumtemperatur in Sport- und Turnhallen auf 15° C oder weniger ab.
  • Die empfohlene Raumtemperatur in Unterrichts-, Büro- und in KITA-Gruppenräumen von 20° C (Stufe 3) sollte nicht überschritten werden. Wenn Sie es für vertretbar halten, senken Sie die Raumtemperatur auf 19° C oder niedriger ab.
  • Die empfohlene Badewassertemperatur in Schulschwimmbädern von 28° C sollte nicht überschritten werden.

Je weniger Wasser erhitzt werden muss, desto weniger Energie wird verbraucht. 

Reduzieren Sie die Warmwassernutzung auf das Nötigste.

  • Nehmen Sie in Abstimmung mit Ihrer Technischen Hausverwaltung beziehungsweise Fachhandwerker*in nicht benötigte Geräte außer Betrieb. Reine Handwaschbecken sollten grundsätzlich nur mit Kaltwasser betrieben werden.
  • Statten Sie nur zeitweise genutzte dezentrale Warmwasserboiler mit einer Zeitschaltuhr aus. Diese können Sie über das technische Energiemanagement per E-Mail bestellen.
  • Achten Sie darauf, dass an allen Wasserentnahmestellen Spar-Perlatoren beziehungsweise Durchflusskonstanthalter eingebaut sind.

Kurzes Stoßlüften statt dauerhaftes Kippen reduziert effektiv Wärmeverluste.

  • Wir haben für Sie die wichtigsten Aspekte zum Thema Lüften zusammengefasst. Hängen Sie das Plakat in Klassen- oder Gruppenräumen auf. Thematisieren Sie die Inhalte wo möglich auch direkt mit den Raumnutzer*innen. 
    Plakat für Schule und Kita 
    Plakat für berufliche Schulen 
  • Reduzieren Sie die Betriebszeiten der Lüftungsanalgen in Sporthallen oder schalten Sie diese in Hallen, in denen eine Fensterlüftung möglich ist und die Beheizung nicht über die Lüftungsanlage erfolgt, aus.
  • Achten Sie auf eine energiesparende Klimatisierung von Serverräumen. Die Klimatisierung sollte auf eine Raumtemperatur von 25° C begrenzt sein.

Über 50% des Stromverbrauchs an Bildungseinrichtungen entsteht durch die Beleuchtung.

  • Achten Sie darauf, das sämtliche Beleuchtung im Gebäude außerhalb der Nutzungszeiten, vor allem nachts, ausgeschaltet ist.
  • In Pausenzeiten und in ungenutzten Räumen sollte die Beleuchtung ausgeschaltet sein. Das Aus- und wieder Einschalten verursacht keinen nennenswerten Mehrbedarf. Dies gilt sowohl für die herkömmliche Glühbirne als auch für LED-Leuchtmittel.
  • Beschriften Sie die Lichtschalter, um ungewolltes An- und Ausschalten von Lampen zu vermeiden.
  • Bei ausreichend Tageslicht sollte die Beleuchtung in Klassenzimmern beziehungsweise Gruppenräumen reduziert werden. Gleiches gilt für die Beleuchtung in den restlichen Gebäudeflächen, wie beispielsweise in Fluren.
  • Vermeiden Sie dekorative Beleuchtung wie beispielsweise Lichterketten für Weihnachtsbäume.

Elektrogeräte im Ruhezustand verbrauchen in Deutschland 22 Milliarden kWh pro Jahr.

  • Verwenden Sie Kippschalter oder Zeitschaltuhren an elektrischen Geräten.
  • Nutzen Sie den Energiesparmodus von elektrischen Geräten. Diesen können Sie üblicherweise über die Fernbedienung einschalten und bis zu 20 Prozent des im Betrieb nötigen Stroms einsparen. Schalten Sie die Geräte auch bei kurzen Nutzungspausen in den Ruhemodus. 
  • Generell sollte nach dem Unterricht, insbesondere freitags und vor den Ferien, die Stromzufuhr über den Hauptschalter an der Mediensäule abgeschaltet werden.

Wenn die Heizung in den Ferienzeiten ausgeschaltet ist, dann kann über 20 Prozent der Heizenergie eingespart werden.

  • Achten Sie darauf, sämtliche energieverbrauchende Geräte während der Ferien auszuschalten. Dazu zählen beispielsweise auch Kühlgeräte in Personalräumen. Alle Türen sollten geschlossen werden.
  • Während der Ferien sollte eine Absenkung der Raumsolltemperaturen im Heizprogramm hinterlegt und aktiviert sein (Ferienabsenkung). Falls einzelne Gebäudeteile genutzt werden, ist dennoch eine Reduzierung der Temperaturen in den restlichen Gebäudeteilen sinnvoll.

Gebäudecheck

Für einen umfassenden Gebäudecheck vor Ort wird ein Rundgang durch die technische Hausverwaltung anhand der Checkliste des technischen Energiemanagements empfohlen.
Checkliste Gebäude

Materialien für Kitas und Schulen

Auf dem Bild sind zwei Glühbirnen zu sehen, die grafisch dargestellt sind. Links ist die Glühbirne grün umrandet vor blauem Hintergrund und enthält eine kleine Pflanze, rechts ist die Glühbirne blau umrandet auf grünem Hintergrund und enthält die Erde
Pixabay
  • Fifty-Fifty-Aktiv – Das Ressourcensparprogramm unterstützt Ihre Einrichtung beim Energiesparen. Mit der aktiven Teilnahme an Fifty-Fifty-Aktiv haben Sie die Möglichkeit Strom, Heizenergie, Wasser und Müll einzusparen und außerdem eine monetäre Prämie (25% der eingesparten Kosten) zu erhalten. Diesen Betrag können Sie für Ihre Einrichtung frei verwenden. Zusätzliches Engagement im Bereich Klima- und Umweltschutz, beispielsweise durch pädagogische Projekte, wird durch eine Aktivitätenprämie belohnt.
  • Berechnen Sie einen CO2-Fußabdruck für Ihre Einrichtung: So erhalten Sie einen umfassenden Überblick über Ihren Verbrauch und erkennen wirksame Stellschrauben für Energie- und Kosteneinsparungen. Hierfür steht Ihnen der CO2-Rechner „Schools for Earth“ kostenfrei zur Verfügung.
  • Good-Practice-Beispiele:  Lassen Sie sich von verschiedenen Projekten zur Energie- und Ressourceneinsparung inspirieren.
  • Leitfaden Schulung von Schüler*innen zu Klimaschutzbotschafter*innen: Ein praxisorientiertes Schulungskonzept, um Schüler*innen zu Klimaschutzbotschafter*innen auszubilden. Die Leitfäden sind für unterschiedliche Schultypen und Jahrgangsstufen konzipiert.
  • Informationen zu Stromerzeugung, Stromverbrauch und Einsparungsmöglichkeiten sowie Informationen zu klimaschonendem Heizen bieten das Infoblatt zum Thema Strom und das Infoblatt zum Thema Heizen
  • Die Handreichung "Unsere Schulen für das Klima": Mit praktischen Fragebögen werden Schüler*innen zu einem Klimacheck-Rundgang durch ihr Schulhaus eingeladen. Der Rundgang ergibt auch ein Bild der Handlungsfelder der eigenen Schule.
  • Die Münchner Stadtbibliothek hat für Kitas eine Empfehlungsliste zum Thema Energiesparen mit interessanten Literaturtipps erstellt.
  • In der Broschüre „Nachhaltig durchs Kitajahr“ finden Sie für jeden Monat vielfältige Praxistipps und Hintergrundwissen für mehr Nachhaltigkeit in der Kita.
  • Sie haben ein Kita- oder Schulprojekt, das Sie mit uns teilen möchten? Dann schicken Sie uns dazu eine E-Mail. Ihr Projekt veröffentlichen wir auf der Webseite zum Energiesparen und zur Ressourcenschonung. Dort haben wir bereits diverse Good-Practice-Beispiele von Bildungseinrichtungen zusammengetragen. Unser Ziel ist, dass möglichst viele Einrichtungen ihre tollen Ideen teilen und sich gegenseitig inspirieren oder inspirieren lassen.

Infos für Vereine

Hintergründe zur Kampagne

Angesichts der angespannten Energiesituation in Deutschland - insbesondere der Gasversorgungslage -, wurde von der Bundesregierung die Alarmstufe Gas ausgerufen. Um die Versorgungssicherheit in Deutschland im kommenden Winter zu gewährleisten, trifft die Bundesregierung derzeit verschiedene Vorsorgemaßnahmen. Neben der Durchführung struktureller Maßnahmen durch den Bund, sind kurzfristig umsetzbare Beiträge der Wirtschaft, der öffentlichen Hand und der Gesellschaft essenziell, um gemeinsam diese Energiekrise zu bewältigen und zudem den Klimaschutz voranzubringen.

Auch wir in München sehen uns in der Verantwortung, unseren städtischen Energieverbrauch bestmöglich weiter zu reduzieren. Dafür sind wir auf Sie, als Schul- und Einrichtungsleitung, Lehrkraft, technische Hausverwaltung und Vereinsangehörige*r und Eltern, angewiesen, damit die Schul- und Kita-Familien sowie Vereine unsere Anstrengungen Energie zu sparen unterstützen. Darüber hinaus sind die Energieeinsparungen unerlässlich, um das ambitionierte Ziel der Klimaneutralität rechtzeitig zu erreichen: München hat sich vorgenommen bis 2035 klimaneutral zu werden, die Stadtverwaltung soll dieses Ziel bereits 2030 erreichen.

Oft wird unterschätzt, wie sehr das Nutzungsverhalten den Energieverbrauch eines Gebäudes beeinflusst. Dabei können bereits durch kleine, konsequente Verhaltensänderungen zwischen fünf und 15 Prozent an Energie und somit Kosten und Emissionen, eingespart werden. Etwa durch richtiges Heizen und Lüften oder das Ausschalten von elektrischen Geräten und der Beleuchtung, wenn sie nicht benötigt werden. Regulatorische und technische Maßnahmen können die Einsparungen nochmal deutlich erhöhen. Jede gesparte Kilowattstunde Energie leistet einen Beitrag, unsere Energieabhängigkeit zu reduzieren, den Kostendruck zu senken und hilft, unserer Klimaziele zu erreichen.

Die Landeshauptstadt München setzt seit Jahrzehnten Vorhaben zur Reduzierung ihres Wärme- und Stromverbrauchs um. Diese reichen von Sensibilisierungsmaßnahmen der Beschäftigten bis hin zu Gebäudesanierungen. Seit diesem Sommer hat die Stadt ihre Anstrengungen beim Energiesparen nochmals verstärkt. So werden seit Ende Juli ein Großteil der städtischen Brunnen nachts ausgeschalten und historische Gebäude nicht mehr beleuchtet.

Alle Referate wurden außerdem von Oberbürgermeister Dieter Reiter dazu aufgefordert, Energiesparpotenziale im eigenen Zuständigkeitsbereich umzusetzen. So ist beispielsweise Warmwasser nur begrenzt verfügbar. Für den Herbst und Winter 2022 sind weitere Maßnahmen geplant: Die Raumtemperatur in Büros und städtischen Verwaltungsgebäuden wird auf 19 Grad reduziert und Nebenflächen wie Lager-, Kopierräume oder Flure werden künftig nicht mehr beheizt.

  • Referat für Bildung und Sport

    Pädagogisches Institut - Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement