WirtshausWiesn: Wiesn-Gefühl in den Münchner Gaststätten

So lief die WirtshausWiesn in den Münchner Gasthäusern
Das Oktoberfest 2020 konnte leider nicht stattfinden. Aber: In diesem Jahr gab es erstmals die WirtshausWiesn! Vom 19. September bis 4. Oktober 2020 konntet Ihr in 54 Münchner Gaststätten echte, gemütliche und traditionelle Wiesn-Stimmung erleben. Hier erfahrt Ihr, was geboten war und wie die Veranstalter die Premiere der WirtshausWiesn bewerten.
Fazit der Wirte: Eine Aktion für das Münchner Lebensgefühl

„Wir ziehen eine positive Bilanz“, sagt Gregor Lemke, Sprecher des Vereins der Münchner Innenstadtwirte. „Unsere WirtshausWiesn ist unter strikter Beachtung der Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen gut verlaufen, wie uns auch von Seiten des KVR und der Polizei bestätigt wurde. Mit unserer Aktion haben wir Wiesn-Flair in unsere Stadt gebracht: optisch und kulinarisch, traditionell und münchnerisch. Deutlich zeigte sich die Sehnsucht der Menschen nach Lebensfreude, nach etwas, das auch Mut macht.“
„Die Wiesn ist ein tiefes Lebensgefühl, und dieses war bei der WirtshausWiesn spürbar, was für alle Beteiligten und die Gäste einfach schön war“, so Peter Inselkammer, Sprecher der Vereinigung der Münchner Wiesnwirte.
Co-Wiesnwirte-Sprecher Christian Schottenhamel: „Die Menschen freuten sich über die Wiesn-mäßig geschmückten Gasthäuser und genossen die typischen Oktoberfest-Schmankerl. Wunderbar war, dass man überall in der Stadt Tracht sah. Das fehlte vielen und zeigte die Wiesn-Sehnsucht.“


Die WirtshausWiesn 2020 war eine gemeinsame Aktion des Vereins der Münchner Innenstadtwirte und der Großen Wiesnwirte. Auch in diesem besonderen Jahr – ohne Oktoberfest – sollten die Münchner nicht ganz auf die schöne Wiesn-Stimmung verzichten müssen: Das einmalige, gemütliche und griabige Wiesn-Gefühl gab es 2020 in den Münchner Gaststätten zu erleben.
So neu das Konzept klingt: Es beruht auf einer Tradition, die genau so alt ist wie die Wiesn selbst. Das allererste Oktoberfest im Jahr 1810 wurde nämlich gar nicht auf der Theresienwiese gefeiert, dort fand „nur“ ein Pferderennen statt. Gegessen, getrunken und gesungen wurde in den umliegenden Wirtshäusern. Deswegen ist klar: Bei der WirtshausWiesn 2020 ging es um echtes bayerisches Brauchtum.
Die besondere Atmosphäre und den gemütlichen Teil der Wiesn konntet Ihr auch dieses Jahr in zahlreichen Gasthäusern der Stadt schnuppern. Natürlich gab`s auch 2020 das eigens gebraute Wiesnbier der Münchner Brauereien, und die Gasträume der Wirtshäuser sind mit Lebkuchenherzen und Deko aus den Zelten geschmückt.
Die WirtshausWiesn – etwas für Wiesn-Romantiker und alle, die die ursprüngliche Seite des Fests lieben: Eine Maß in gemütlicher, kleiner Runde trinken, dazu bayerische Schmankerl genießen und sich bei Musik und einem traditionellen Programm einen schönen Abend machen. Und: Münchner Traditionsgaststätten entdecken, in denen Ihr vielleicht noch nie wart ...

Insgesamt waren 54 Münchner Gaststätten bei der WirthausWiesn dabei!
Dazu gehören:
- Die Münchner Innenstadtwirte (36 Gaststätten):
Deren Gasthäuser haben wir hier für Euch zusammengestellt - Die Großen Wiesnwirte (18 Wirtshäuser):
Eine Übersicht mit deren Gaststätten findet Ihr hier

Was wäre eine WirtshausWiesn ohne das passende Essen, das so hervorragend zum Wiesnbier passt (und nebenbei die nötige Grundlage für die Maß schafft)?
Klar, dass es die Klassiker aus den Zelten in gewohnter Qualität dieses Jahr in den Wirtshäusern gab. Frisch gebratene Hendl mit knuspriger Haut, Schweinshaxn oder Braten mit Knödeln, Kasspatzen oder auch eine klassische Wiesn-Brotzeit mit Brezn, Obazdm und Wurstsalat. Zusätzlich gab's ein paar Specials: Die Fans der Ochsenbraterei bekamen ihren Original-„Ox“ vom Grill als Braten oder in der Semmel am Chinesischen Turm und beim Seehaus im Englischen Garten gab es leckeren Steckerlfisch.
Und wem mehr nach Süßem war: Rischart baute sein Café Kaiserschmarrn am Viktualienmarkt auf, samt riesiger Pfanne, in der die köstliche Mehlspeise in verschiedenen Varianten immer frisch zubereitet wurde.
Welche Oktoberfest-Tradition steckt hinter der WirtshausWiesn?
Die Idee zur WirtshausWiesn beruht auf einer über 200 Jahre alten Tradition: Das ursprüngliche Oktoberfest sah nämlich ganz anders aus als die Wiesn, die wir heute kennen. Denn bei der königlichen Hochzeit von Kronprinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese im Jahr 1810 fanden auf der Theresienwiese selbst nur Pferderennen statt, es traten Trachtengruppen auf und statt Wiesnzelten gab's einen Pavillon, um dem royalen Hochzeitspaar zu huldigen.
Dafür war aber die ganze Stadt festlich geschmückt: Am Marienplatz und Orleansplatz waren Tische und Bänke mit Speisen und Getränken aufgestellt und die Bevölkerung war eingeladen, fünf Tage lang in den Gaststätten zu feiern – klar, dass das gerne angenommen wurde.

Die WirtshausWiesn fand im selben Zeitraum statt, zu dem eigentlich das Oktoberfest 2020 gewesen wäre:
Von Samstag, 19.9. bis Sonntag, 4.10.2020.

Die Münchner Brauereien haben zum Glück auch 2020 das spezielle Wiesnbier gebraut, das jedes Jahr ein bisschen anders schmeckt, aber immer besonders süffig und mit mehr Stammwürze daherkommt als das „normale“ Helle.
Wiesnbier von Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten gab's in den WirtshausWiesn-Gasthäusern meistens im Maßkrug, ansonsten fast immer in der Halbn.

Musik gehörte zur WirtshausWiesn selbstverständlich mit dazu – in den meisten Gasthäusern gab es an den Wochenenden ein Live-Musikprogramm.
Die WirtshausWiesn war hier genau das, was gerade die Münchner an ihrer Wiesn lieben: Nicht mit Party-Musik aus den Zelten am späten Abend, sondern mit der gemütlichen, geselligen Variante, die man von der Wiesn am Vormittag über die Mittagswiesn bis zum späten Nachmittag kennt. Traditionelle, bayerische Musik von Blaskapellen, Wirtshaus-Duos oder Gstanzl-Sängern.

Im Rahmenprogramm der WirtshausWiesn war natürlich Platz für Trachtengruppen und Goaßlschnalzer.
Die Wirte dekorierten ihre Gasträume im Wiesn-Stil, mit Lebkuchenherzen oder anderen typischen Accessoires aus den Zelten, und natürlich trugen die Bedienungen stilecht Dirndl oder Lederhosn.
