
Digital-Paket für Münchner Schulen

50,8 Millionen Euro Investition in die IT für das virtuelle Lernen
Unterstützung in der Pandemie – Digital optimierter Unterricht wird ermöglicht
Im Zeitalter der Bits and Bytes sorgt die Stadt auch für eine digitale Infrastruktur in den Münchner Bildungseinrichtungen. Um die Schulen während der Corona-Pandemie bei Homeschooling oder Hybrid Unterricht zu unterstützen, hat die Stadt neue Prioritäten für ihre langfristige Digitalstrategie gesetzt.
So stellt die LHM Services GmbH (LHM-S), ein Tochterunternehmen der Stadtwerke München (SWM), im kommenden Jahr den Lehrkräften 10.000 Notebooks oder Convertibles zur Verfügung. Das entspricht einer Ausstattung von gut zwei Dritteln der Münchner Lehrkräfte. Bereits in der ersten Phase sollen alle Schulstandorte von der Neuerung profitieren.
Das zweite wesentliche Element ist die Ausleuchtung von 50 Schulen mit fest installiertem WLAN sowie die Anschaffung von 2.000 LTE-Routern, die kurzfristig auch netzunabhängig eine WLAN-Ausstattung ermöglichen.
Um auch komplexere Unterrichtsszenarien oder Schulkonferenzen digital abhalten zu können, wird die Ausstattungen für Videokonferenzen optimiert. So kommen beispielsweise beim Hybrid Unterricht Konferenzspinnen für eine bessere Akustik und schwenkbare Kameras für flexible Bildübertragung zum Einsatz.
Zusätzlich stellt die LHM-S Online-Elternkommunikations-Dienste zur Verfügung, um die Kommunikation zwischen Schule und Erziehungsberechtigten zu stärken. Dadurch können etwa der Versand organisatorischer Informationen wie Hygienevorschriften vereinfacht, Einverständniserklärungen oder Anmeldungen eingeholt sowie Elternabende online durchgeführt werden.
Parallel dazu werden zur Qualifizierung der Pädagog*innen Schulungsunterlagen wie Quicksheets, Webinare oder Lernvideos entwickelt und bereitgestellt und der technische Support ausgeweitet.
Für die Umsetzung der Maßnahmen fallen für die Jahre 2021 bis 2024 Beschaffungskosten in Höhe von rund 50,8 Millionen Euro an. Diese gehen über den bisher beschlossenen Kostenrahmen um 18,2 Millionen Euro hinaus.

Tablets für Kinder und Jugendliche in Not
Stadt setzt rund 8.200 Leihgeräte in der Corona-Pandemie an Schulen ein
Die Corona-Pandemie stellt das Bildungssystem vor neue Herausforderungen. Besonders betroffen sind die sozial benachteiligten Schülerinnen undSchüler. Das Referat für Bildung und Sport (RBS) hat bereits im Frühjahr ermittelt, dass etwa 6.000 Schüler*innen auf Grund fehlender technischer Ausstattung vom digitalen Fernunterricht abgehängt sind.
Das RBS hat daher die LHM Services GmbH (LHM-S), ein Tochterunternehmen der SWM, mit der vorgezogenen Beschaffung von schulischen Mobilgeräten beauftragt. Trotz Lieferengpässen konnte die LHM-S schon im Frühjahr kurzfristig 2.000 Tablets beschaffen. Sie wurden an Schüler*innen verteilt, die aufgrund geringer Familieneinkommen über keine IT-Ausstattung verfügen. Inzwischen konnten 6.200 weitere Geräte ausgegeben werden.
Die rund 8.200 Tablets sind eine Leihgabe an die Kinder und Jugendlichen. Die Stadt wird sie nach der Corona-Krise im „normalen“ Schulalltag zum Einsatz bringen. Dieser soll künftig sehr viel stärker digital geprägt sein als bisher. Die technischen Neu- Anschaffungen sind somit Teil einer nachhaltigen Digitalstrategie der Stadt.

3 Milliarden Euro für den Schulbau
Trotz angespannter Haushaltslage setzt die Stadt ihr Schulbauprogramm fort
An allen beschlossenen Maßnahmen des Schulbauprogramms festhalten – das ist trotz sinkender Steuereinnahmen und steigender Ausgaben zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ein zentrales Ziel der Stadt. „Das Wohl der Schülerinnen und Schüler und die Sicherstellung der Schulversorgung sind unverrückbare Grundpfeiler“, betont Bürgermeisterin Verena Dietl.
Zum Start des neuen Schuljahrs 2020/21 konnte die Stadt gerade zehn neue Projekte fertigstellen.
So wurden zum Beispiel das neue Städtische Berufliche Schulzentrum für Erziehungsberufe an der Ruppertstraße, der Sportpark Freiham sowie die Realschule an der Heidemannstraße in Betrieb genommen. Auch einige Grundschulen wie die an der aimhauserstraße, am Pfanzeltplatz oder an der Infanteriestraße sind fertiggestellt. Die weiteren Investitionen des Schul- und Kita Bauprogramms für die Jahre 2020 bis 2025 werden nicht gestrichen. Bestimmte Projekte müssen lediglich geschoben oder deren bauliche Umsetzung zeitlich gestreckt werden. So erfolgt bei nur acht Standorten eine Streckung von ein bis zwei Jahren, ein Standort wird einem laufenden Projekt nachgeschaltet. Die Sicherstellung der Versorgung aller Schüler*innen wird dabei vor allem durch eine verlängerte Nutzung von Pavillons sowie eine flexiblere Auslastung von Bestands- und neu entstehenden Flächen erreicht.
Trotz der Verschiebungen erfolgen bis 2025 Investitionen von mehr als drei Milliarden Euro in den Schulbau.