
BNE VISION 2030

Hintergrundinformationen
Die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen haben 2015 die globale Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung beschlossen. Das Kernstück der Agenda bildet ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs). Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) ist selbst Teil dieser 17 SDGs und gleichzeitig von zentraler Bedeutung für die Umsetzung ebendieser, denn sie vermittelt Kompetenzen, die für eine zukunftsfähige Gestaltung unserer Gesellschaft erforderlich sind.
Vor Ort in den Kommunen können die Menschen am Besten erreicht und mit Hilfe von BNE für Veränderungen sensibilisiert werden. Der Münchner Stadtrat hat deshalb im November 2018 das Referat für Bildung und Sport und das Referat für Gesundheit und Umwelt beauftragt, bis 2022 eine Konzeption „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ für München zu erarbeiten. Die Erarbeitung erfolgt gemeinsam mit weiteren städtischen Referaten, Münchner BNE-Akteur*innen sowie Pädagog*innen.
Ziel ist die Erarbeitung eines Handlungsprogramms, das maßgeblich zur strukturellen Verankerung von BNE in allen Bildungsbereichen in München beiträgt. Die BNE-Konzeption wird als Bestandteil der Leitlinie Bildung die Perspektive München ergänzen. Erste Maßnahmen und Leitprojekte werden bereits im Zuge der Erarbeitung der Konzeption erprobt und umgesetzt. Aktuelle Informationen zum Konzeptionsprozess und damit verbundenen Veranstaltungen finden Sie unter https://www.pi-muenchen.de/bnevision2030/.
Vorstellung der Arbeitskreise
Um BNE strukturell in allen Bildungsbereichen verankern zu können, müssen alle relevanten Bildungsbereich abgedeckt werden. In einem ersten Austausch mit ausgewählten BNE-Akteur*innen wurde eine Arbeits- und Organisationsstruktur entwickelt, die sich an den Bildungsbereichen des Nationalen Aktionsplans BNE (NAP-BNE) orientiert. Damit wird nun in den folgenden sieben Arbeitskreisen an Empfehlungen für ein Handlungsprogramm gearbeitet:
Frühkindliche Bildung
Der AK Frühkindliche Bildung umfasst die Zielgruppe Kinder im Alter zwischen 0 und 6 Jahren. Übergeordnetes Ziel des AK ist, für Münchner Kindertageseinrichtungen (Kitas) ein ganzheitliches Bildungsverständnis zu installieren.
Schule
Der Bildungsbereich Schule umfasst die Zielgruppen Kinder und Jugendliche, bzw. junge Erwachsene in der Bandbreite vom 6.-19. Lebensjahr. Spezifisch an Schule ist, dass alle Kinder und Jugendlichen dorthin gehen. Schule bietet damit die Chance, alle Kinder und Jugendlichen zu erreichen.
Non-formales Lernen Kinder / Jugend
Unter dem Begriff des non-formalen Lernens werden alle Bildungsangebote für die unterschiedlichsten Zielgruppen außerhalb des formalen Bildungssystems zusammengefasst. Dieser Bereich gewinnt vor dem Hintergrund des lebenslangen Lernens für die notwendige Transformation der Gesellschaft im Sinne der SDGs eine immer stärkere Bedeutung.
Der AK non-formales Lernen Kinder/Jugend setzt sich mit den umfangreichen und vielfältigen Bildungsangeboten für Kinder und Jugendliche außerhalb des formalen Bildungssystems in der LHM auseinander.
Berufliche Bildung
Die berufliche Bildung ist ein heterogenes Feld mit insgesamt 7 Schularten. In der dualen Ausbildung gibt es in Deutschland über 300 anerkannte Ausbildungsberufe, von denen über 190 an den Münchener Berufsschulen und Berufsschulen zur sonderpädagogischen Förderung unterrichtet werden. Hinzu kommen Ausbildungen an Berufsfachschulen sowie Bildungsangebote am Übergang zwischen Schule und Ausbildung.
Hochschule
Der Bildungsbereich des AK Hochschule steht nicht im direkten Handlungsbereich der Landeshauptstadt München. Jedoch gibt es etliche Querverbindungen und Einflussbereiche zu anderen Bildungsbereichen. Denn an den Münchner Hochschulen werden Führungskräfte, Multiplikator*innen, Lehrkräfte und Pädagog*innen ausgebildet, die später auch in Münchner Einrichtungen und darüber hinaus tätig sein werden und durch ihr Wirken zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können.
Erwachsenenbildung
Anders als in der formalen Bildung ist der Bereich Erwachsenenbildung durch seine Diversität und Heterogenität sowohl hinsichtlich der Akteure als auch der Zielgruppen gekennzeichnet. Es gibt eine Vielzahl verschiedener Organisationen und Strukturen, die zumindest in Teilbereichen „BNE“ befördern. Diese Vielschichtigkeit bietet eine große „Spielwiese“, um verschiedenste Projekte und Modelle im Sinne von BNE auszuprobieren.
Verwaltung
Einerseits bilden Verwaltungsstrukturen, Hierarchien, Gesetze und Vorgaben sowie wirtschaftliche Belange einen engen Rahmen. Eine Verwaltung mit über 39.000 Mitarbeiter*innen hat aber ein immenses Potential, Anreize für BNE zu setzen, Nachhaltigkeit in den Abläufen und Entscheidungen zu berücksichtigen und v.a. zu verstetigen sowie als Vorbild in die Stadtgesellschaft hineinzuwirken.