Theater-Performances an verschiedenen Orten in München

Internationales SPIELART Theaterfestival

Alle zwei Jahre findet das internationale SPIELART Theaterfestival an verschiedenen Orten in München statt. Von Bewegungs-Performances im Spiel mit Raum und Zeit bis zum Aufbrechen bekannter Rollen- und Weltbilder: SPIELART bricht Genre-Konventionen. Alle Informationen.

Datum und Veranstaltungsort

Diverse Orte in München

Ana Pi - THE DIVINE CYPHER
Daniel Nicoalevsky

Events in Münchens Theatern, weiteren Locations und im öffentlichen Raum

SPIELART ist ein Festival für zeitgenössische Theaterformen aus dem In- und Ausland. Es hinterfragt das Theater als Kunstform, erforscht und begründet es ständig neu. SPIELART verwandelt München alle zwei Jahre in eine Bühne für die Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen.

Ob in klassischen Theatern wie dem Volkstheater oder den Münchner Kammerspielen, in neuen Locations oder im öffentlichen Raum – alle zwei Jahre könnt ihr SPIELART an zahlreichen Orten Münchens erleben. 

Das komplette Festival-Programm gibt es auf der SPIELART-Homepage und weitere Informationen und Eindrücke auf dem Instagram-Account des Festivals.

Das letzte SPIELART Festival fand vom 20. Oktober bis 4. November 2023 statt. Im Folgenden Rückblick stellen wir euch sechs Veranstaltungen genauer vor:

 

Vergangene Veranstaltungen beim SPIELART Theaterfestival 2023

„GGGNHM“

GGGNHM_vs_OPER
God's Entertainment

Bei dem GGGNHM (Guggenheim) des Wiener Kollektivs God’s Entertainment handelt es sich um eine aufblasbare Version des legendären New Yorker Museums für moderne Kunst. Erstmalig 2020 in Wien, danach auf der Kunstbiennale Innsbruck International und beim Impulse Theater Festival in Düsseldorf präsentiert, wird die begehbare Skulptur nun im Rahmen des SPIELART Theaterfestivals auf dem Max-Joseph-Platz zu sehen sein.

Soziale Plastik und Ausstellungsort zugleich, ermöglicht das GGGNHM die Begegnung von Künstler*innen, Festivalgäst*innen, Passant*innen und vielfältigen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen der Stadt. 

Das GGGNHM wird von 20. Oktober bis 4. November durchgehend bespielt, der Eintritt ist frei.

Wo?
Max-Joseph-Platz

Wann?
20. Oktober bis 4. November

Ich lieg so gerne bei den Blumen

Mira Mann und Carlos Cipa
Thomas Gothier

Wie klingen die Liebeslieder, die wir heute brauchen? Gemeinsam mit dem Pianisten Carlos Cipa hat die Musikerin und Autorin Mira Mann für ihren zweiten Auftritt beim SPIELART Theaterfestival neue Lovesongs geschrieben.

In entschiedenem Kontrast zu einer Welt voll von Machtmissbrauch, Diskriminierung und harten Kanten, schreiben sie tastend und zart, offen und verletzlich, als Liebende. Inspiriert von Minneliedern aus dem Mittelhochdeutschen wie Walther von der Vogelweides „Unter den Linden“ oder Dietmar von Aists „Der winter wäre mir ein zit“ erzählen Carlos Cipa und Mira Mann von der Liebe in der Gegenwart.

Von Hingabe, Lust und Scham, von Gewalt und von Vertrauen.

Wo?
Kunstpavillon

Wann?
1. November: 20 Uhr - 21:20 Uhr
2. November: 20 Uhr - 21:20 Uhr

Prophétique (on est déjà nè.es)

PROPHÉTIQUE (ON EST DÉJÀ NÉ.ES)
David Kadoule

Für ihre neueste Arbeit kehrte Nadia Beugré zurück in ihre Heimat Abidjan an der Elfenbeinküste und traf dort Mitglieder der Transgender-Community: Menschen, die sich zwischen den Geschlechtern bewegen, in einer patriarchalen Gesellschaft, die bestenfalls vorgibt, sie nicht zu sehen. Tagsüber Friseure, nachts Diven auf der Tanzfläche, leben sie zugleich öffentlich und im Verborgenen – und sie mischen die Nächte von Abidjan auf, indem sie ihre eigenen Tänze erfinden: eine Melange aus Voguing und Coupé Décalé.

Wir tauchen ein in diese Zwischenwelt, in der es keine festen Rollen mehr gibt, und erleben einen mitreißenden Abend, an dem alles fluide und wandelbar wird: die Körper der Performer*innen genauso wie der Bühnenraum, der zwischen Performance-Stage und Friseursalon changiert. Die persönlichen Geschichten und Beziehungen des Ensembles – bestehend aus nicht-professionellen und professionellen Tänzer*innen – zeichnen ein intimes Portrait dieser Community.

Mit Prophétique setzt Nadia Beugré ihre Forschung über Geschlecht und Identität fort und entwickelt eine weitreichende Kritik an zugeschriebenen und angenommenen Rollen: in der Familie, in der Gesellschaft, in der Geschichte.

Wo?
Muffathalle

Wann?
3. November: 21 - 22:10 Uhr
4. November: 21 - 22:10 Uhr

Auf Instagram sowie der Homepage finden sich genauere Informationen zum gesamten Programm. Der Vorverkauf läuft über MünchenTicket.

„The Making Of Pinocchio“

The Making of Pinocchio
Tiu Makkonen

Im Setting eines Live-Film-Drehs reflektieren und begleiten die beiden Künstler*innen Rosana Cade und Ivor MacAskill, die nicht nur im beruflichen Leben Partner*innen sind, Ivors Geschlechtsangleichung und ihre eigene Liebesbeziehung.

In der Geschichte der lügenden Holzpuppe, die ein „echter Junge“ sein will, formulieren sich mit spielerischem Humor Ideen über Authentizität und veränderliche Wahrheiten – und die Frage danach, was es bedeutet, als „echt“ angesehen zu werden.

Wo?
Muffathalle

Wann?
24. Oktober: 20 - 21:30 Uhr
25. Oktober: 20 - 21:30 Uhr

„The Ghosts Are Returning“

Ghosts Are Returning
Joseph Kasau

1953 wurden im Norden der Demokratischen Republik Kongo sieben Skelette von einem Schweizer Arzt entwendet und im Namen der Wissenschaft der Universität Genf übergeben, wo sie seitdem lagern. Das transnationale Kollektiv GROUP50:50 nimmt diesen Fall zum Anlass, um über die Frage nach Restitution enteigneter „ancestral remains“, also sterblicher Überreste aus der Kolonialzeit nachzudenken.

In dem Musiktheaterstück erzählen die kongolesischen, deutschen und schweizerischen Darsteller*innen von Kolonialverbrechen im Namen einer rassistischen Wissenschaft und von möglichen Trauer- und Heilungsprozessen.

Wo?
Muffathalle

Wann?
28. Oktober: 20:30 - 22:30 Uhr
29. Oktober: 17 - 19 Uhr

„Darkmatter“

DARKMATTER
Yaqine Hamzaoui und Yema Gieskes

Der Körper bei Cherish Menzo: fiktiv, spekulativ, hypothetisch – eine Galaxie für sich, in voller Beschleunigung. Gemeinsam mit ihrem Performance-Partner Camilo Mejía Cortés begibt sie sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, ihren Körper von festen Zuschreibungen zu befreien, aus der Wirklichkeit, in der sie sich bewegt, zu lösen.

Cherish Menzo bedient sich eines Verfahrens aus der Hip-Hop-Musik: Die so genannte Chopped-and-Screwed-Methode, ursprünglich eine Remix-Technik, bei der die Geschwindigkeit von Musik stark reduziert wird, überträgt sie auf die Bewegungen der Performer*innen – so entsteht ein ganz eigener Sog!

Wo?
Muffathalle

Wann?
31. Oktober: 20:30 - 22 Uhr
1. November: 20:30 Uhr - 22 Uhr

In Kooperation mit dem Kulturreferat

Dieser Beitrag über das Spielart Theaterfestival, einer Veranstaltung unter Mitwirkung der Stadt München, wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt gefördert. Die Inhalte wurden zwischen dem Kulturreferat und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.