Christopher Street Day am Wochenende in München: Alle Infos

Höhepunkt des CSD: Die PolitParade am 28.6.

Der alljährliche Höhepunkt des CSD in München ist die große PolitParade, die sich auf einer Strecke von 3,5 Kilometern durch die Münchner Innenstadt bewegt. Los geht’s am Mariahilfplatz, das Ende ist dann in der Ludwigstraße. Angeführt wird der Umzug u.a. von OB Reiter, 200 Gruppen sind 2025 bei der Parade dabei, um das Motto „Liberté, Diversité, Queerité“ mit Leben zu füllen. Tausende Teilnehmende demonstrieren dann wieder für gleiche Rechte und Akzeptanz von queeren Menschen, übrigens die größte Demo dieser Art in Süddeutschland.

Wer nimmt teil?

Angeführt wird der Zug traditionell von der lesbischen Motorradgruppe „Dykes on Bikes“, gefolgt von einer Fußgruppe des CSD München sowie einem Wagen mit Oberbürgermeister Dieter Reiter und Stadtrat Thomas Niederbühl. Mit dabei sind queere Initiativen, soziale Einrichtungen, Kulturprojekte, politische Parteien sowie zahlreiche Unternehmen – von lokalen Gruppen bis hin zu internationalen Konzernen - und natürlich die Stadt München! 

So verläuft die PolitParade zum CSD in München

Vom Mariahilfplatz geht es ab 12 Uhr über Ohlmüllerstraße, Reichenbachbrücke und Fraunhoferstraße in die Müllerstraße. Von dort bewegt sich die Parade weiter über die Blumenstraße Richtung Sendlinger-Tor-Platz und weiter über Stachus und Maximiliansplatz bis zum Karolinenplatz, wo Laufgruppen und Fahrzeuge getrennt werden, ehe dann das Ende in der Ludwigstraße erreicht wird.

Die Stadt München beim CSD: Politparade und Infostände

Die Landeshauptstadt München zeigt auch 2025 klare Haltung für Vielfalt und ist bei der Politparade am 28. Juni prominent vertreten. An der Spitze des städtischen Blocks fährt ein Truck mit DJ*, gefolgt von einer großen Fußgruppe mit Beschäftigten aus sämtlichen Referaten, drei bunt dekorierten Lastenrädern des Mobilitätsreferats sowie der Berufsfeuerwehr und der Freiwilligen Feuerwehr München – letztere ebenfalls mit eigenem DJ*. Baureferat und AWM sorgen nach der Parade für eine schnelle Reinigung der Straßen.

Zahlreiche städtische Referate und Einrichtungen bieten Mitmachaktionen und Beratung am Marienplatz, u.a. das Personal- und Organisationsreferat mit Infos zur Stadtkarriere und das Gesundheitsreferat klärt zu sexueller Gesundheit auf. 

CSD-Straßenfest: Das ist am 28. und 29.6. geboten

2025 steigt das größte Straßenfest in der Geschichte des Münchner CSD. Die ganze Altstadt strahlt an diesen beiden Tagen bunt und die Besucher*innen dürfen sich auf ein abwechslungsreiches Programm freuen. Die Main Stage ist am Marienplatz aufgebaut. Hier findet nicht nur am 28.6. um 15:30 Uhr das offizielle CSD Opening mit Oberbürgermeister Reiter statt, sondern an beiden Tagen ist die Bühne vollgepackt mit Bands, Shows und Live-Podcasts. Ihr dürft euch etwa auf den queeren Rapper Venturathagay (28.6., 18 Uhr), den Drag-Wettbewerb Pumps Race (29.6., ab 16:20 Uhr) oder die Grande Dame des trans*feministischen Reggaeton Chocolate Remix (29.6., 20:10 Uhr) freuen.

Pride Weeks: Shows, Konzerte und Partys

Begonnen haben die Events zum Christopher Street Day schon am 14. Juni mit den zweiwöchigen Pride Weeks, in denen jede Menge tolle und spannende Aktionen, u.a. am Tollwood-Festival stattfinden. Wir haben hier für euch eine Auswahl zusammengestellt:

• 26.6., 20:00 Uhr – Kunstbau im Lenbachhaus: GenderGaGa – Die Revue
  Schlagershow trifft queere Satire – bunt, schrill, politisch und unterhaltsam.
• 26.6., 16:00–01:00 Uhr – Michaelibad: Pride Pool Party
  Queere Open-Air- und Indoor-Poolparty mit DJ-Lineup, Drag-Host und Welcome-Drink
• 27.6., 18 Uhr, Startpunkt Stachus (oder Sendlinger Tor): TINQ*March 
  Beim TINQ*March wird für die Sichtbarkeit von trans*, inter*, nicht-binären und genderqueeren (TINQ*) Menschen demonstriert.
• 28.6., 19 Uhr, Half Moon Bar (Tollwood Sommerfestival): Voguing-Workshop mit Bine Tu & Jay Barry Gurondiano
  In diesem offenen Workshop lernen alle Interessierten, wie man mit präzisen Posen, fließenden Bewegungen und starker Präsenz tänzerisch Haltung zeigt – Empowerment und Selbstausdruck inklusive.
• 28.6., 20 Uhr, Half Moon Bar (Tollwood Sommerfestival): Pride Party mit DJane ZIMONA
  Im Anschluss an den Workshop wird gefeiert: DJane ZIMONA verwandelt die Bar mit einem energiegeladenen Set in einen queeren Dancefloor – offen für alle, mit oder ohne Glitzeroutfit.
• 29.6., 11 Uhr, Half Moon Bar (Tollwood Sommerfestival): Legal Ecstasy – Tanzen ohne Rausch
  Der Sonntag beginnt bewusst und tanzbar: Ein genreübergreifendes DJ-Set lädt zum Bewegen ohne Alkohol oder Drogen ein – mit Flow, Freude und Leichtigkeit.

Live-Musik, neue FetischArea und Food Court

Auf der Community Bühne in der Kaufingerstraße ist ebenfalls jede Musik und die ein oder andere Showeinlage geboten. Am Wittelsbacherplatz wird die Stage vom Who is Who der jungen, queeren Club-, Poetry- und DragSzene bespielt, irgendwo angesiedelt zwischen elektronischer Musik und Poetry Slam. 

Neu ist in diesem Jahr eine FetischArea vor der Feldherrnhalle mit Bühne, Infoständen und Biergarten, zudem wartet in der Ludwigstraße erstmals ein Food Court, wo ihr euch mit zahlreichen Leckereien versorgen könnt.

 Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte bei der RegenbogenfamilienArea am Frauenplatz vorbeischauen, wo es für die Kleinen u.a. eine Hüpfburg und einen Lego-Spielstand (nur samstags) gibt. Zudem sind in der Kaufinger-, Diener- und Residenzstraße sowie der Theatiner- und der Perusastraße zahlreiche Infostände aufgebaut.

RathausClubbing: Die Kultparty am 28.6.

Wenn ihr am Samstag nach der PolitParade und dem Straßenfest noch weiterfeiern wollt, dann ist das RathausClubbing der perfekte Anlaufpunkt. Das Neue Rathaus öffnet seine Pforten und auf sechs Areas wird bis in die frühen Morgenstunden getanzt. Der Sound ist dabei bunt gemischt, von Pop über Techno bis zu spanischen Klängen und klassischem Paartanz sollte für jede*n ein Floor dabei sein. Der Vorverkauf für das Event ist bereits beendet, aber am 28.6. gibt es ab 11 Uhr am CSD-Infopoint am Marienplatz/Fischbrunnen noch Restkarten.

OB Reiter: „Aushängeschild für ein tolerantes und weltoffenes München“

Die Schirmherrschaft über den CSD in München übernimmt erneut Oberbürgermeister Dieter Reiter: „München ist und bleibt ein Ort konsequenter Politik gegen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung und überdies ein Ort mit einer sehr engagierten Community“, so der Münchner OB. „Dafür steht nicht zuletzt auch der Münchner CSD, der hier als treibende Kraft seit Jahrzehnten nicht nur ganz hervorragende Arbeit leistet, sondern zusammen mit dem Programm der PrideWeeks seit jeher auch als buntes Aushängeschild für ein tolerantes und weltoffenes München glänzt.“

Und der Zweite Bürgermeister Dominik Krause ergänzt: „'Liberté, Diversité, Queerité'“ – das Motto des diesjährigen CSD ist ein klares Bekenntnis zu Freiheit, zu Vielfalt und zu einem selbstbestimmten, sichtbaren queeren Leben. Dafür steht München. Ich danke allen, die diesen CSD möglich machen – auf der Straße, in der Politik, in Vereinen, in der Szene. Ihr haltet unsere Demokratie wach und lebendig.“

Darum geht es beim Christopher Street Day

Der Christopher Street Day erinnert an den Aufstand von homosexuellen und queeren Menschen am 28. Juni 1969 in der Christopher Street im New Yorker Stadtviertel Greenwich Village. Seit 1970 wird in der US-Metropole mit einem Umzug an dieses Ereignis erinnert. Diese Tradition breitete sich in der Folge weltweit aus, um für die Rechte von queeren Personen zu demonstrieren, in der Regel immer am letzten Samstag im Juni. In München fand die erste CSD-Parade 1980 statt, damals waren gerade einmal 50 Teilnehmende dabei. Seitdem ist die Veranstaltung deutlich gewachsen, an der PolitParade nehmen jährlich tausende Menschen teil, die von hunderttausenden Besucher*innen (2024 waren es laut Polizei 325.000) gefeiert werden.