Ausstellung über das feministische Politikkollektiv im Haus der Kunst

Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia

Die Ausstellung „Velvet Terrorism: Pussy Riot’s Russia“ im Haus der Kunst zeigt bis zum 2. Februar 2025 die bislang umfangreichste Sammlung der Arbeiten des feministischen Kunstkollektivs Pussy Riot. Als erste Museumsausstellung in Deutschland, die sich ausschließlich der russischen Polit-Gruppe widmet, beleuchtet sie, wie Kunst als Mittel des Widerstands dient und welche Erzählungen in der heutigen Zeit von Bedeutung sind.

Rote Tür mit dem Slogan Anyone can be Pussy Riot
Maximilian Geuter

Provokante Texte und Videos von Pussy Riot

In der Galerie LSK, einem ehemaligen Luftschutzbunker im Haus der Kunst, wird das feindselige Verhältnis zwischen Pussy Riot und den russischen Behörden thematisiert. Die Ausstellung beleuchtet die Entwicklung von Putins Russland im letzten Jahrzehnt, die in der Invasion der Ukraine mündete. Pussy Riot verwandelt die repressiven Mittel eines autoritären Staates in kreative Kraft und nutzt dabei mutig die Macht der Kunst.

Besucher*innen können handgeschriebene Texte von Pussy-Riot-Mitglied Maria Alyokhina an den Wänden lesen, während eine Flut von Videos, Fotografien und Farben die Räume füllt. Die Schau verbindet Humor, Punk und künstlerische Provokation zu einem intensiven, immersiven Erlebnis, das die Grenzen des Ausstellungsdesigns sprengt. Die Wanderausstellung, die bereits in Kopenhagen zu sehen war, entstand aus Gesprächen des isländischen Künstlers Ragnar Kjartansson mit Maria Alyokhina.

Tickets für Zeitfenster in der LSK-Galerie

Aufgrund der räumlichen Verhältnisse in der LSK-Galerie ist der Zutritt nur einer eingeschränkten Anzahl an Besucher*innen gleichzeitig möglich. Daher ist es notwendig, Zeitfenstertickets zu buchen. Das Ticket gibt einen Zeitraum von 30 Minuten für den Einlass vor.

Über Pussy Riot und Maria Alyokhina

Haus der Kunst: Pussy-Riot-Mitglied Maria Alyokhina
Maximilian Geuter

Das russische feministisch-politische Kunstkollektiv Pussy Riot wurde 2011 in Moskau gegründet. Die Gruppe wurde durch ihre provokativen Guerilla-Performances bekannt, die sich mit Themen wie Feminismus, LGBTIQ+-Rechten und der Opposition gegen die russische Regierung befassen. Ihre Arbeit ist stark von Punkrock und Performance-Kunst beeinflusst, wobei sie oft den öffentlichen Raum nutzen, um mit Musik und Fotografie auf soziale Ungerechtigkeit und politische Unterdrückung aufmerksam zu machen.

Maria Alyokhina (*1988) ist eines der prominentesten Mitglieder von Pussy Riot. Die politische Aktivistin wurde 2012 nach einer Protestaktion in einer Moskauer Kirche verhaftet und in einem Schauprozess zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, was international für Aufsehen sorgte. In ihrem Buch „Riot Days“ schildert sie ihre Erlebnisse im russischen Straflager, aus dem sie 2013 aufgrund einer Amnestie entlassen wurde. Daraus entstand eine gleichnamige Show von Pussy Riot. Um einer erneuten Inhaftierung zu entgehen, konnte Aljochina 2022 aus Russland fliehen und setzt seitdem ihren politischen Kampf mit Pussy Riot weltweit fort.

„Aufruhr ist immer eine Sache der Schönheit. In der Schule hatte ich diesen Traum, Graffiti-Künstler*in zu werden, und ich übte Graffiti in meinem Schulheft. Wenn man seine Schulaufgaben auf der ersten Seite beginnt und die Skizzen hinten macht, treffen sich die beiden irgendwann in der Mitte. UND, NEBEN DEINEN GESCHICHTSNOTIZEN, TAUCHT GRAFFITI AUF was die Geschichte in eine andere Geschichte verwandelt.“

Maria Alyokhina

Veranstaltungen und Führungen zur Ausstellung

  • Filmscreening über die Entstehung der Ausstellung
    2.12.24 um 19 Uhr | Auditorium (Eintritt 7 Euro)
  • Kurator*innenführung auf Deutsch mit Andrea Lissoni
    19.9. | 21.10. | 7.11.24 jeweils um 18.30 Uhr
  • Kurator*innenführung auf Englisch mit Lydia Antoniou
    26.9. | 3.10.24 jeweils um 18.30 Uhr
  • Familienworkshop im Atelier
    9.11. | 23.11. | 7.12. | 21.12.24 | 11.01. | 25.01.25 jeweils von 14 bis 16 Uhr

Alle weiteren öffentlichen Führungen zu „Velvet Terrorism: Pussy Riot's Russia“ starten ab 14. Oktober – jeweils donnerstags um 19 Uhr, samstags und sonntags um 16 Uhr (ab Dezember im Wechsel mit anderen Ausstellungen).

In cooperation with the cultural department and the museums

This article about Munich's museums is sponsored by the Cultural Department of the City of Munich and was conceived in cooperation with the State Agency for Non-State Museums in Bavaria. The content has been coordinated between the participating museums and muenchen.de, the official city portal.

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Termine

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