Bürgermeister von Kiew bedankt sich für die Münchner Hilfe

Vitali Klitschko vor dem Münchner Stadtrat: Emotionale Rede zum Krieg in der Ukraine

(23.3.2022) Münchens Partnerstadt Kiew befindet sich mitten im Krieg. In dieser kritischen Situation hat sich Bürgermeister Vitali Klitschko in der Stadtrats-Vollversammlung am 23. März live aus dem umkämpften Kiew in einer aufwühlenden Videobotschaft an die Münchner*innen gewandt. Klitschko schilderte die dramatische Lage vor Ort und bedankte sich für die Unterstützung der Landeshauptstadt. Was er sagte und wie OB Reiter antwortete: Alle Infos gibt's hier.

Vitali Klitschko, Bürgermeister von Kiew, zugeschaltet im Münchner Stadtrat
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Klitschko: „Wir kämpfen auch für euch, für jeden in Deutschland“

„Jeden Morgen, bevor ich meine Augen öffne, hoffe ich, dass das alles ein Alptraum ist“, so begann Ex-Boxweltmeister Vitali Klitschko, der seit 2014 Bürgermeister von Münchens ukrainischer Partnerstadt Kiew ist, seine fast 45 Minuten lange Video-Rede vor der Vollversammlung des Stadtrats im Showpalast München. Die Situation sei dramatisch, schilderte Klitschko eindrucksvoll und berichtete eindringlich aus seiner Stadt und von den Menschen, die dort um ihr Leben kämpfen müssen. 

Seine Message an die Münchnerinnen und Münchner: Es gehe hier um mehr als die Verteidigung der Ukraine und Kiews. „Wir kämpfen nicht nur für unsere Stadt und unser Land. Wir kämpfen für Werte und Prinzipien, wir kämpfen auch für euch. Für jeden in Deutschland."

OB Reiter: „München steht auf eurer Seite!“

„Lieber Vitali, wir danken euch für euren Kampf, der auch unsere gemeinsamen Werte verteidigt“, sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter nach Klitschkos Rede, sichtlich berührt von den Worten seines Kollegen aus der Partnerstadt: „Mich haben dein Bericht, deine Worte total aufgewühlt. Wir müssen alles tun, was in unserer Macht steht, damit dieser Krieg aufhört.“

„Wir stehen in München auf eurer Seite, das weißt du, Vitali, ihr könnt euch auf unsere Solidarität zu 100 Prozent verlassen“, so Reiter. „Wo wir in München helfen können, helfen wir auch. Tausende Münchnerinnen und Münchner haben ihre Türen geöffnet und Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Tausende von Freiwilligen helfen in den Unterkünften und wo immer Hilfe gefragt ist.“
München habe weit über 20.000 Menschen aus der Ukraine aufgenommen und werde die Partnerstadt auch weiterhin bestmöglich unterstützen, zum Beispiel – wie schon geschehen – mit einem Sonderzug mit Hilfsgütern, mit Krankentransportern, Feuerwehrfahrzeugen und natürlich finanziell.

Klitschko: „Von jedem Bürger Kiews: Danke für eure Unterstützung“

Vitali Klitschko bedankte sich im Namen seiner Mitbürger*innen für die Hilfe aus München: „Wir haben viel Unterstützung aus München bekommen und sind sehr dankbar für eure Hilfe. Danke auch für die Krankentransporter, Masken, Schutzwesten. Das ist sehr wichtig für uns.“

„Wir schätzen euer Engagement und eure Energie sehr“, sagte Klitschko. „Von jedem Bürger Kiews möchte ich danke sagen für eure Unterstützung, eure Hilfe, und ich hoffe, dass wir in sehr naher Zukunft sprechen, wenn wir das alles hinter uns haben und wieder Frieden in Europa herrscht.“

Zum Schluss seines emotionalen Statements wandte sich Kiews Bürgermeister nochmals direkt an Dieter Reiter und dessen Kolleg*innen: „Danke persönlich an jeden im Stadtrat, danke an dich als mein Kollege – wir hoffen, dass so schnell wie möglich Frieden kommt in der Ukraine.“

Nach der Live-Schalte: Gedenkminute und Ukraine-Hilfe-Themen im Stadtrat

Gedenkminute für die Opfer des Kriegs in der Ukraine im Münchner Stadtrat
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Den aufwühlenden und berührenden Worten von Vitali Klitschko folgte eine Schweigeminute für die Opfer des russischen Angriffskriegs in der Stadtrats-Vollversammlung.

Danach ging es in der öffentlichen Sitzung weiterhin um die zusätzliche Unterstützung für die Ukraine und die Menschen, die vor dem Krieg fliehen. Unter anderem soll die Spendensumme auf dem städtischen Spendenkonto „Solidarität Ukraine“ um 1 Million Euro erhöht werden.

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