Zentrale Säule der Münchner Ganztagsstrategie
Kooperativer Ganztag: Schule und Tageseinrichtung in denselben Räumen
Stadtschulrat Florian Kraus hat zum Schuljahresstart im neuen KoGa-Standort der Diakonie Rosenheim am Freudenberger Weg / Hochstraße 29 vorbeigeschaut. Wir zeigen euch, was hinter dem Modell der „Kooperativen Ganztagsbildung (KoGa)“ steckt, wie die Betreuung im Alltag funktioniert und warum das so wichtig für die Münchner Eltern, Kinder und Jugendliche ist.
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Rundgang durch den neuen KoGa-Standort
„Wie heißt denn diese Schule jetzt eigentlich richtig?“ fragt Stadtschulrat Florian Kraus fast schon schmunzelnd seine Gastgeber, die Leitungen von Schule und Tagesheim, gleich zu Beginn seines Rundgang durch den neuen Schulbau. An den Namen Grundschule am Freudenberger Weg / Standort Hochstraße 29 müssen sich auch die Lehrkräfte, Erzieher*innen, Schüler*innen und Eltern noch ein wenig gewöhnen. Denn der aufwachsende neue Grundschulstandort ist noch eine gemeinsame Schule mit der Grundschule am Mariahilfplatz, die bis zum letzten Schuljahr wegen der dortigen Sanierungsarbeiten interimswiese an der Hochstraße untergebracht war und nun wieder zurückgezogen ist.
In den Klassenzimmern läuft der Unterricht, die Ganztagsräume im Haus wirken an diesem Vormittag daher vergleichsweise noch etwas leer. Auch weitere Ausrüstung und Equipment sind schon bestellt. Elke Lang, die Leiterin des Projekts Kooperativer Ganztag im Referat für Bildung und Sport erklärt: „Wir haben da einen Möbelkatalog und suchen die Einrichtung dann immer gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen vor Ort aus.“
Fragt man die Kinder selbst, fühlen sie sich auf jeden Fall schon jetzt pudelwohl in ihrer neuen KoGa-Schule. „Das Essen schmeckt super, weil hier frisch gekocht wird“, sagt Grundschüler Nicolas, „und die Fahrzeuge unten im Pausenhof finde ich auch besonders toll.“ Ein Kicker würde noch fehlen, da pflichten auch seine Mitschüler*innen Filia, Anton und Hanna bei. Aber auch der sei schon bestellt, wird den Kindern aus den offiziellen Reihen versichert.
Kooperative Ganztagsbildung – was bedeutet das eigentlich?
„Der Kooperative Ganztag ist eine ganz besondere Form der Ganztagsbetreuung in München“, erklärt Stadtschulrat Florian Kraus. „Die Schule und die Ganztagseinrichtung teilen sich dabei nicht nur das Schulhaus und die Klassenzimmer – es gibt zusätzliche und Inklusionsräume – und alle diese Räume sind um eine zentrale Mitte im Lernhaus angesiedelt.“
Im Alltag sieht das beim KoGa Freudenberger Weg so aus: Die Kinder haben den Vormittag über Schule und in der Regel gegen 13 Uhr Schulschluss. Für die Kinder in der Ganztagsbetreuung folgt dann das gemeinsame Mittagessen in der Mensa. Am Nachmittag gibt es zunächst eine Lernzeit und dann eine Spielzeit. Die Abholzeiten sind flexibel, manche Kinder gehen zum Beispiel um 16, andere um 17 Uhr.
Am Tag der Schuleinschreibung findet gleichzeitig auch bereits die Einschreibung für den Ganztagsplatz statt. Das heißt, alle Kinder, die in der Schule angemeldet sind, können auch die Tageseinrichtung besuchen. Diese Platzgarantie gibt den Eltern und Kindern Sicherheit. Und auch die Personalplanung kann gleichzeitig starten.
Lehrkräfte und Erziehungskräfte arbeiten Hand in Hand
„Die Attraktivität unserer Schule ist durch den KoGa-Standort natürlich gewachsen“, weiß Schulleiter Hartmut Mehr. „Es ist für die Familien ein großer Vorteil, dass die Kinder nach Unterrichtsschluss sofort in die Betreuungseinrichtung im gleichen Haus wechseln können.“
Die Lehr- und Erziehungskräfte arbeiten dabei in einer gleichberechtigten Partnerschaft und erweitern durch ihre individuellen Stärken das Angebot für die Kinder. „Für uns ist wichtig, dass wir am Nachmittag eine pädagogische, hochwertige Betreuung für die Kinder bereitstellen. Und dazu gehört für uns ein besonders praxisnaher Bezug – denn am Vormittag haben die Kinder viel theoretischen Input und sitzen viel“, erklärt Enrico Görig, der Leiter der Tageseinrichtung vom Träger Diakonie Rosenheim. Neben dem KoGa Am Freudenberger Weg verantwortet die Diakonie Rosenheim als wichtiger Partner der Stadt zwei weitere KoGa-Standorte am Karl-Marx-Ring und in der St. Veit-Straße, wie Stefan Georg, Stellvertretende Geschäftsleitung der Diakonie Rosenheim erläutert.
Aber auch Vereine können an den KoGa-Standorten mitwirken: Sie erreichen die Kinder mit ihren Angeboten direkt in der Schule. Außerdem ist die Kooperative Ganztagsbildung amilienunterstützend und vermittelt Angebote wie beispielsweise ambulante Erziehungshilfen an die Eltern.
An wie vielen Schulen in München gibt es die KoGa?
Die Kooperative Ganztagsbildung wurde zusammen mit dem Bayerischen Sozial- und Kultusministerium entwickelt und als Modellprojekt erstmals im Schuljahr 2018/2019 umgesetzt. Inzwischen hat sich das Modell schon an 32 Standorten in München etabliert und findet auch außerhalb von München viele Nachahmer. Für München ist es die zentrale Säule der Ganztagsstrategie. Zusammen mit den Horten, den Mittagsbetreuungen und dem offenen und gebundenen Ganztag sichert die KoGa den Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026.
Im Auftrag des Referats für Bildung und Sport
Dieser Beitrag über Münchens neue Schulen ist vom Referat für Bildung und Sport (RBS) beauftragt. Die Inhalte wurden zwischen dem RBS und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.