JVA in Giesing: Prominente Insassen, Größe und Geschichte
Justizvollzugsanstalt Stadelheim: Münchens größtes Gefängnis
Die Justizvollzugsanstalt (JVA) Stadelheim ist eine weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Institution in München. Was es über das größte Münchner Gefängnis zu wissen gibt:
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Die JVA Stadelheim auf einen Blick
- Stadelheim ist mit einer Fläche von 14 Hektar und Platz für bis zu 1.400 Häftlinge (Erweiterung auf 2.100 möglich) eine der größten Strafanstalten Deutschlands
- Auch zahlreiche bekannte Personen der Geschichte saßen hier ein, etwa die Widerstandskämpfer der Weißen Rose, der erste bayerische Ministerpräsident Kurt Eisner und Diktator Adolf Hitler
- Eröffnet wurde das Gefängnis 1894, seitdem gab es zahlreiche Erweiterungen
- Der Name leitet sich vom ehemaligen Gut Stadelheim ab, das zuvor an dieser Stelle stand
Besonderheiten: Gedenkstätte, Mahnmal, Zelle 70
Gedenkstätte: An die Mitglieder der Widerstandsgruppe Weiße Rose Hans und Sophie Scholl sowie Christoph Probst, die 1943 von den Nazis hier hingerichtet wurden, erinnert seit 1974 eine Gedenkstätte. Gestaltet wurde sie von dem Bildhauer Wilhelm Breitsameter. Die Gedenkstätte kann nach Anmeldung besucht werden.
Mahnmal: Zudem gibt es seit 2020 ein Mahnmal außerhalb der Gefängnismauern, das an die zwischen 1934 und 1945 von den Nazis hingerichteten Insassen erinnert. Insgesamt 1.188 Menschen fielen in diesem Zeitraum dem NS-Terrorregime in Stadelheim zum Opfer.
Zelle 70: In den 1920er Jahren saß Adolf Hitler über einen Monat selbst in Stadelheim ein, er wurde wegen Landfriedensbruch inhaftiert. Der spätere Diktator saß in der Zelle 70, in die vor ihm bereits Kurt Eisner gesperrt war.
Geschichte und Ausbau der JVA Stadelheim
Auf dem ehemaligen Gelände des Guts Stadelheim in Giesing, damals noch vor den Toren Münchens, entschloss sich die Stadt 1892 aufgrund von dauernder Überbelegung in den anderen Münchner Gefängnissen, für den Bau eines neuen Zentralgefängnisses.
Architekt Friedrich Adelung wurde mit dem Projekt beauftragt und bereits zwei Jahre später konnten in den Nordbau die ersten Straftäter einziehen. Sieben Jahre später wurde der Südbau eröffnet.
Zwischen den 1960er und 1980er Jahren wurde das Gefängnis durch einen West- und Ostbau sowie einen Neubau erweitert. Dazu gehören auch Funktionalbauten, unter anderem Verwaltungsgebäude und Werkstätten, wie eine Schlosserei, eine Schreinerei und eine Malerei. Eine weitere großangelegte Erweiterung der JVA fand zwischen 2007 und 2009 statt.
Auf einen Blick
JVA Stadelheim
Stadelheimer Str. 12
81549
München
Tel:
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Fax:
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