Macht einen Spaziergang durch das Stadtviertel in der Ludwigsvorstadt
Dreimühlenviertel: Entdeckt das schöne Viertel mit historischen Gebäuden
München hat wunderschöne Stadtviertel, in die selbst Einheimische nur selten kommen. Dazu gehört sicherlich das Dreimühlenviertel im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt mit seinem denkmalgeschützten Häuserensemble.
Warum es sich unbedingt lohnt, einmal durch die Straßen des Viertels zu schlendern, verraten wir euch hier.

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Dreimühlenviertel auf einen Blick
- Wo? Im Stadtteil Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, zwischen Kapuzinerstraße und Bahndamm München-Rosenheim sowie zwischen Schlachthofviertel und Isar
- Wie kommt man hin? Zum Roecklplatz mit dem Bus 132 z.B. von der U-Bahn-Haltestelle Fraunhoferstraße
- Was kann man hier sehen? Roecklbrunnen, denkmalgeschütztes Ensemble, Kirche St. Anton
Was kann man hier sehen und erleben?

Das Dreimühlenviertel wurde planmäßig zur Stadterweiterung ab 1898 gebaut und besteht vorwiegend aus fünfgeschossigen Mietshäusern mit historischem Stuckdekor, flachen Erkern und Giebeln. Diese Häuser aus der späten Gründerzeit prägen das Dreimühlenviertel bis heute und sorgten dafür, dass das Ensemble 2017 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das Viertel im Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt umfasst vor allem die vier Straßen Ehrengutstraße, Dreimühlenstraße, Isartalstraße und Reifenstuelstraße mit vielen kleinen Ladengeschäften.
Sehenswert sind neben den Häuserfassaden u.a. der Roecklplatz, die Kirche St. Anton und der Westermühlbach. Gelegentlich könnt ihr auch einen Blick in die beschaulichen Hinterhöfe werfen, wenn diese geöffnet sind. An der Kreuzung Ehrengut-/Dreimühlenstraße ist ein kostenloser Bücherschrank mit Sitzgelegenheiten, gegenüber sind ein Café und ein Restaurant, die zum Verweilen einladen.
Der Roecklplatz mit dem Jugendstil-Brunnen

Der charmante Roecklplatz im südlichen Teil ist seit 1915 nach der Familie Roeckl benannt. Jakob Roeckl gründete 1839 eine noch heute existierende Münchner Handschuhfirma, die in den 1870er Jahren in das Dreimühlenviertel expandierte und zum Königlich-Bayerischen Hoflieferanten aufstieg. Sein Enkel Heinrich Roeckl stiftete 1908 einen sehenswerten Schalenbrunnen im Jugendstil von Friedrich Delcroix. In der Mitte des Platzes ist heute ein großer Spielplatz für Kinder.
Die neuromanische Kirche St. Anton

Am östlichen Zipfel des Dreimühlenviertels liegt die römisch-katholische Pfarrkirche St. Anton direkt neben dem Klosterkonvent. Die neuromanische Basilika wurde von 1893 bis 1895 nach Plänen von Ludwig Marckert erbaut, um das wachsende Glockenbachviertel zu bedienen. Sie beeindruckt mit ihrem Backsteinmauerwerk und einem reich verzierten Portalgiebel. Die rekonstruierten Wandmalereien von Josef Kastner im Inneren zeichnen das Leben der Kirchenpatrone Antonius von Padua und Laurentius von Brindisi nach.
Die Mauer an der Kapuzinerstraße ziert ein biblischer Spruch aus dem Korintherbrief in goldenen Lettern: "und wüsste ich alle Geheimnisse und hätte alle Erkenntnis und hätte die Liebe nicht so wäre ich nichts".
Woher kommt der Name des Dreimühlenviertels?

Der Name geht auf den (1712 erstmals dokumentierten) Dreimühlenbach zurück, einen Seitenarm der Isar, der von Thalkirchen bis in den Westermühlbach (bei der Isartalstraße) floss und noch bis 1886 mehrere Mühlen antrieb. 1921 wurde der Dreimühlenbach überbaut, ein Schicksal, das viele Münchner Bäche ereilte, doch der Westermühlbach am Rande des Viertels ist weiterhin offen und vermittelt noch einen Blick in die Vergangenheit. Schließlich siedelte sich wegen der Wasserkraft aus den Bächen unter den Häusern hier Kleinindustrie an, vorwiegend für Textilien und Holz.