Alle Infos zu Bayerns erster Barock-Kirche im Münchner Zentrum
Die barocke Theatinerkirche am Odeonsplatz: Gottesdienste und Geschichte
Kräftig gelb strahlt die Theatinerkirche am Münchner Odeonsplatz - die erste Barock-Kirche Bayerns beeindruckt auch durch ihren Innenraum.
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Die Theatinerkiche (St. Kajetan) im Überblick
- Baugeschichte: 1663 begann der Italiener Agostino Barelli mit dem Bau der Hof- und Klosterkirche St. Kajetan im Barockstil. Eingeweiht wurde sie bereits 1675 noch im Rohbauzustand. Erst über 100 Jahre später vollendete Cuvilliés der Jüngere die Fassade 1768 im Rokoko-Stil.
- Lage: Die Theatinerkirche steht in der Münchner Altstadt auf der Westseite des Odeonsplatzes, daneben liegt die Feldherrnhalle, gegenüber die Residenz.
- Der Name: Gewidmet ist die heutige Hof- und Stiftskirche dem Heiligen Kajetan. Die Theatinerkirche erhielt ihren Namen aber von den Münchnern durch die Theatinerpriester, die ab 1675 bis 1801 in der Kirche wirkten.
- Sehenswertes: Die prächtige Außenfassade, die Fürstengruft der Wittelsbacher, die 70 Meter hohe Kuppel, der Theatinerhof (wird derzeit saniert)
- Gottesdienste: Seit 1954 betreuen die Dominikaner der Provinz St. Albert die Kirche.
Blickfang am Odeonsplatz: Die gelbe Rokoko-Fassade der Theatinerkirche
Die ockergelbe Fassade gehört mit zu den schönsten der ganzen Stadt und dominiert den Odeonsplatz. Ihren Abschluss findet sie in den Kupferdächern der beiden 64 Meter hohen Türme und der mächtigen, 70 Meter hohen Kuppel.
Die Gestaltung übernahmen Francois Cuvilliés der Ältere und Francois Cuvilliés der Jüngere von 1765 bis 1768, die Figuren und das Dekor stammen von R. A. Boos. An der linken Seite schließt sich der Theatinerhof an, der ehemalige Trakt des Klosters wird bis 2022 generalsaniert.
Gottesdienste im schlichten Innenraum der Theatinerkirche
Beim Betreten des Innenraums sind die meisten Besucher zunächst überrascht. Er ist von der Farbgebung sehr schlicht, ganz in Weiß gehalten. Das Spektakuläre des 1674 unter Lorenzo Petri und Giovanni Viscardi entstandenen Innenraums ist die dekorative Ausgestaltung mit massiven Säulen, filigranem Stuck und der mächtigen Kuppel in 70 Meter Höhe.
Von besonderer Wirkung für Besucher und bei Gottesdiensten ist der majestätische Hochaltar mit seinen überlebensgroßen Statuen.
Die Wittelsbacher Fürstengruft: Hier liegt Prinzregent Luitpold begraben
Neben der Kirche St. Michael und dem Frauendom ist die Theatinerkirche eine der wichtigsten Grablegen des bayerischen Herrscherhauses der Wittelsbacher.
In der Fürstengruft sind insgesamt 49 Angehörige der Herrscherfamilie beigesetzt, darunter auch vier Kurfürsten, drei Könige, Prinzregent Luitpold und Kaiser Karl VII.
Die Geschichte der Theatinerkirche: Von Barelli bis Cuvilliés
Wie schon Schloss Nymphenburg wurde die Theatinerkirche und das angeschlossene Kloster als Dank für eine glückliche Geburt erbaut: Der spätere Kurfürst Max Emanuel war gerade erst geboren, als seine Mutter Henriette Adelheid von Savoyen 1662 die „schönste und wertvollste Kirche“ bei dem Italiener Agostino Barelli in Auftrag gab.
Im April 1663 begannen die Bauarbeiten. Wegen heftigen Auseinandersetzungen zwischen Barelli und dem Bauleiter übernahm Enrico Zuccalli 1674 die künstlerische Leitung.
Zur Weihung am 11.6.1675 befand sich die Theaterkirche noch im Rohbau. Erst 1688 war das Kirchenschiff fertiggestellt, die Türme folgten 1690.
Doch die Diskussionen gingen weiter und so blieb die Außenfassade der Theatinerkirche lange unvollendet. Erst rund 100 Jahre nach der Grundsteinlegung entwarf François de Cuvilliés der Ältere 1765 eine Fassade im Stile des Rokokos mit nur leichten Veränderungen, die sein Sohn François de Cuvilliés der Jüngere 1768 vollendete.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Theatinerkirche 1944/45 schwer zerstört und von 1946 bis 1955 wieder aufgebaut. Von 2014 bis 2019 wurde die Theatinerkirche erneut saniert und erhielt einen neuen Anstrich in gelber Farbe.
Auf einen Blick
Theatinerkirche (St. Kajetan)
Theatinerstr. 22
80333
München
Tel:
+49892106960