Seen, Regatta, Dorfviertel: Das ist Feldmoching in München

Feldmoching: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Feldmoching ist sicherlich eines der dörflichsten Gebiete Münchens: Vor allem der Ortskern mit den alten Höfen und Gaststätten erinnert an das bayerische Landleben. Mit seiner Dreiseenplatte punktet der Stadtteil mit dem wohl beliebtesten Naherholungsgebiet neben der Isar. Doch was hat Feldmoching sonst noch zu bieten? Wir haben die Übersicht.

Mann springt in Feldmochinger See
Katy Spichal

Fasanerie: Das "heimliche Grünwald"

Manche nennen die Siedlung bereits das „heimliche Grünwald“, auch wenn man dem Charakter der Fasanerie damit nicht gerecht wird. Der Ortsteil gehört zu den lebenswertesten Gebieten in der bayerischen Landeshauptstadt. Das liegt natürlich zum einen am Fasaneriesee, der sich hier fast direkt an der S-Bahn befindet. Zum anderen aber an den vielen schönen Häusern etwa an der Straße Am Blütenanger, die manche als „Villenkolonie Fasanerie“ bezeichnen.

Viele Straßennamen des Viertels haben außerdem an Blumen und Pflanzen angelehnte Namen, zum Beispiel Schneeglöckchenstraße, Schwertlilienweg oder Fingerhutstraße. Interessant ist ebenfalls die zur Fasanerie gehörende Modellsiedlung Am Schnepfenweg, die fast vollständig aus ökologischem Material errichtet wurde. Das Viertel entdeckt ihr am besten mit dem Fahrrad. Im Anschluss an eine Tour haben wir den perfekten Abschluss für euch: Wenn ihr südlich der Fasanerie durch das Waldgebiet Richtung Rangierbahnhof fahrt, könnt ihr entlang der Bahntrassen an der Eggarten-Siedlung einen wunderbaren Blick auf den Olympiaturm genießen.

Fasaneriesee
Foto: Katy Spichal

Freizeit: Seen, Schwarzhölzl, Regattastrecke

Der Feldmochinger See ist Teil der sogenannten Dreiseenplatte, zu der auch der Fasaneriesee und der Lerchenauer See gehören. Auch diese beiden Seen erfreuen sich – nicht zuletzt wegen der ausgezeichneten Wasserqualität – großer Beliebtheit. Vor allem für Familien sind sie geeignet, denn die Kinder können hier an Spielplaätzen und im Wasser herumtollen und planschen. Zudem finden sich an allen Seen Grillplätze, Beachvolleyballfelder und Tischtennisplatten.

Menschen sonnen sich am Feldmochinger See
Katy Spichal

Naturfreunde sollten in Feldmoching auch unbedingt das Naturschutzgebiet Schwarzhölzl besuchen. Seit 1994 steht die knapp 80 Hektar große Fläche unter Naturschutz. Im Sommer genießen hier viele Menschen ihre Freizeit. In der kälteren Jahreszeit ist es ruhiger und das Schwarzhölzl lädt zu ausgedehnten Spaziergängen ein. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich dann die Wege von Menschen und Rehen kreuzen. Am Schwarzhölzl befindet sich übrigens auch die Regattastrecke Oberschleißheim, die anlässlich der Olympischen Spiele in München 1972 gebaut wurde. Bis heute wird sie von Kanu- und Rudervereinen genutzt. Rund um die Strecke ist ein idealer Platz für Sport an der freien Luft. Ihr braucht im Anschluss eine Abkühlung? Direkt hinter der Ruderregatta könnt Ihr im Regattasee schwimmen gehen. 

Rudern auf der Regattaanlage
Michael Neißendorfer

Wohnen in Feldmoching: Dorf-Charakter mit viel Grün

Anders als das zum Stadtbezirk gehörende Hasenbergl hat Feldmoching einen klar dörflichen Charakter. Im historischen Ortskern, der unter Ensembleschutz steht, dominieren immer noch die alten Bauernhöfe. Auch wenn die Gebäude mittlerweile größtenteils renoviert sind, lässt sich immer noch erahnen, wie Feldmoching vor 100 oder gar 200 Jahren ausgesehen haben mag. Nach und nach entstanden rund um das „Dorf“ Siedlungen mit größeren Wohneinheiten, zum Beispiel am Feldmochinger Anger, in der Lerchenau oder am Harthof.

Zentrum von Feldmoching
Christian Brunner

Ludwigsfeld: Multikulturelles Miteinander

Die in ihrer kulturellen Zusammensetzung vielleicht interessanteste dieser Wohnsiedlungen ist Ludwigsfeld. Ursprünglich stand auf dem Gebiet ein Außenlager des Konzentrationslagers Dachau, in dem viele Zwangsarbeiter untergebracht waren. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Baracken abgerissen und Wohnanlagen gebaut. Menschen, die in den Wirren der Nachkriegsjahre entwurzelt waren, kamen hier zusammen. Zeitweise lebten Bewohner aus über 30 verschiedenen Nationen in Ludwigsfeld. Ihre Nachkommen sind heute im Viertel heimisch geworden und nach zahlreichen Sanierungen und Neubauten ist Ludwigsfeld in den letzten Jahrzehnten zu einem beliebten Wohnquartier geworden – das immer noch von multikultureller Vielfalt geprägt ist.

Sehenswürdigkeiten: Mariensäule, KZ-Gedenkstätte, Kirchen

Kriegerdenkmal in Feldmoching
Christian Brunner

Im Ortskern Feldmochings steht eine Mariensäule, die zwar nicht ganz so groß wie ihr Namenspendant im Münchner Stadtzentrum ist, aber dennoch einen Besuch lohnt. Davor könnt ihr den runden Bassinbrunnen mit Zwergenfigur aus dem Jahr 1924 ansehen. Kein schöner Ort, aber für die Erinnerung von großer Bedeutung: In der Granatstraße 1 befindet sich noch eine Baracke des früheren KZ-Außenlagers Dachau. Eine Gedenktafel erinnert an das Schicksal der tausenden Zwangsarbeiter, die hier untergebracht waren.

Ein Ort der Hoffnung ist hingegen die russisch-orthodoxe Kirche des Hl. Erzengels Michael, die unter Denkmalschutz steht. Ein beeindruckendes Gotteshaus ist ebenfalls die katholische Kirche St. Peter und Paul in der Feldmochinger Straße, die einen mittelalterlichen Kern besitzt.

In der Rubinstraße 14 gibt es einen tibetisch-buddhistischen Kalmückentempel. Er ist der älteste seiner Art in Deutschland. Zahlreiche Veranstaltungen rund um die Lehren des Buddhismus finden hier statt. Der berühmteste Besucher des kleinen Tempels ist übrigens der Dalai Lama, der der kleinen Glaubensstätte bereits zweimal seine Aufwartung machte.

Historisches: Die bajuwarische Siedlung

Feldmoching wurde im 6. Jahrhundert als bajuwarische Siedlung gegründet. An die Ursprünge als Bauerndorf erinnert noch heute der Feldmochinger Ortskern mit zahlreichen Höfen. Der Name "Feldmohinga" ist vom Namen "Macho" oder "Mocho" abgeleitet. Der Bau der Eisenbahnlinie München-Landshut-Regensburg führte anders als erwartet nicht zur Ansiedlung von Gewerbe und Industrie. Lange blieb das Dorf ländlich geprägt. Im Jahre 1938 wurde Feldmoching zusammen mit Ludwigsfeld eingemeindet.

Lage und Abgrenzung: Feldmoching

Karte zur Lage von Feldmoching
muenchen.de

Feldmoching ist der flächenmäßig größte und nördlichste Stadtbezirksteil und erstreckt sich von der Dachauer Straße (B 304) im Westen bis nach Hasenbergl im Osten. Der Stadtteil reicht vom DB-Rangierbahnhof München-Nord im Süden bis zur Stadtgrenze im Norden. Feldmoching ist einerseits über die U-Bahnlinie U2, andererseits über die S-Bahnlinie S1 direkt an das öffentliche Verkehrsnetz angebunden.

Feldmoching-Hasenbergl in Zahlen: Stadtbezirk 24

Die Stadtteile Feldmoching und das östlich gelegene Hasenbergl bilden zusammen den Stadtbezirk 24. Deshalb beziehen sich die folgenden Angaben auf den gesamten Bezirk.

Feldmoching-Hasenbergl, Stadtbezirk 24, in Zahlen:

- Einwohner des Stadtbezirks: 61.774
- Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 21
- Fläche in Hektar: 2.893,79

(Zahlen: Statistisches Amt 2019)