Der älteste Baum Münchens und Kultur: Das ist Moosach

Moosach: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Im Nordwesten von München befindet sich einer der ältesten Orte Münchens: Moosach ist ein Stadtteil, in dem es viel zu entdecken gibt: Von der Borstei über das Pelkovenschlössl bis zum Westfriedhof. Dass hier auch der älteste Baum der Stadt steht, ist nicht der einzige Superlativ im Viertel. Was euch alles in Moosach erwartet, erfahrt Ihr hier...

Kirche St. Martin in Moosach
Katy Spichal

Kultur: Das Pelkovenschlössl am St.-Martins-Platz

Eher traditionell geht es im historischen Ortskern Moosachs rund um den St.-Martins-Platz zu. Das Pelkovenschlössl ist dabei das kulturelle Zentrum des Stadtteils. Hier finden unter anderem Konzerte, Lesungen, Ausstellungen oder Poetry Slams statt. Das Gebäude stammt aus dem 17. Jahrhundert und war ursprünglich ein Hofmarkschloss.

Auch das daneben liegende Hacklhaus ist eine beliebte Lokalität für Feiern aller Art. Hier steht zudem die Kirche St. Martin und das ehemalige Pfarrhaus, in dem Papst Benedikt XVI. eine Zeit lang wohnte, da er hier als Aushilfskaplan beschäftigt war. Heute erinnert ein Gedenkstein an den berühmten Bewohner.

St.-Martins-Platz
Foto: Katy Spichal

Uptown München - das zweithöchste Gebäude der Stadt

Das markanteste Gebäude in Moosach ist das weithin sichtbare Uptown München am Georg-Brauchle-Ring. Mit 146 Metern Höhe ist es nach dem Olympiaturm das zweithöchste Gebäude der bayerischen Landeshauptstadt. Das wird sich auf absehbare Zeit nicht mehr ändern, denn das Gebäude war einer der Mitauslöser der „Initiative unser München“. Diese setzte 2004 ein Bürgerbegehren durch, das den Bau von Gebäuden in dieser Höhe untersagt.

Parks: Kapuzinerhölzl und Hartmannsdorfer Wald

Moosach ist nicht arm an Grünflächen: Es gibt den Hartmannshofer Wald oder das Landschaftsschutzgebiet Kapuzinerhölzl, das etwa 18 Hektar groß ist und früher dem Münchner Kapuzinerkloster gehörte. Hier könnt Ihr entspannen, eine Radtour ins Grüne machen oder einfach nur ein bisschen Waldluft schnuppern.

An den Stadtteil Moosach grenzen zudem der Olympiapark, der Nymphenburger Schlosspark und der Allacher Forst. Für die Naherholung der Moosacher ist also bestens gesorgt. Daneben gibt es etwas abseits kleine Reihen- oder Einfamilienhäuser wie in der sogenannten Mondscheinsiedlung und Hartmannshofen, das immer noch den Charakter einer Gartenstadt hat.

Sehenswürdigkeiten: Westfriedhof und St. Raphael Kirche

Wer im Stadtteil Moosach unterwegs ist, sollte unbedingt einen Spaziergang über den Westfriedhof machen. Allein der monumentale Kuppelbau lohnt schon den Besuch. Hier liegen außerdem einige Berühmtheiten begraben wie etwa die frühere iranische Kaiserin Soraya, der frühere bayerische Ministerpräsident Hanns Seidel oder der Malerfürst Franz von Lenbach. Sehenswert sind außerdem die neue St.-Martins-Pfarrkirche in der Leipziger Straße, die St. Raphael Kirche in der Lechelstraße oder der Wasserturm in der Emmy-Noether-Straße.

Normalerweise verbindet man einen Rangierbahnhof nicht mit Erholung, doch in Moosach ist das anders: Rund um den Rangierbahnhof Nord wurden zahlreiche Wander- und Fahrradwege angelegt. Sogar einen künstlichen See gibt es hier.

In der Nederlinger Straße befindet sich mit der Röth-Linde der wohl älteste Baum Münchens (ca. 350 Jahre). Ungefähr 23 Meter misst das beeindruckende „Naturwunder“. Um ihn in seiner derzeitigen Form zu erhalten, waren übrigens große Anstrengungen nötig. In seiner Krone befinden sich acht Sicherungen aus Metall. Aber bei einem Stammumfang von beinahe 6,30 Meter ist das womöglich gar nicht so viel…

Leben in Moosach: Die Borstei - das etwas andere Wohnen

Sie gehört sicher zu den spannendsten Wohnanlagen Münchens: Die Borstei. Benannt nach dem Architekten und Bauunternehmer Bernhard Borst beherbergen die 77 Häuser derzeit über 770 Wohnungen. Die Borstei erinnert von außen ein wenig an eine Trutzburg. Doch ihre Schönheit entfaltet sie erst, wenn man durch ihre Innenhöfe läuft. Hier gibt es Bäume, Gärten und ein Café. An die 2000 Bewohner hat die Borstei. Die Borstei ist nicht nur ein Wohnbereich, sie hat auch einen künstlerischen Anspruch: Überall trifft man hier auf Statuen, Fresken, Skulpturen und kunstvoll verzierte Brunnen. Auch einige Künstler haben dort ihre Ateliers eingerichtet. Daneben gibt es ein eigenes Botanikum, in dem Palmen und Olivenbäume wachsen. Den Bewohnern steht eine eigene Ladenstraße zur Verfügung, sodass sie die Wohnanlage gar nicht verlassen müssen, um ihren Tagesbedarf zu decken. Es überrascht somit nicht, dass die Borstei sogar ein eigenes Museum hat, das über die Geschichte der 1929 fertiggestellten Wohnanlage informiert.

Borstei in Moosach
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Historisches: Moosach als einer der ältesten Orte Münchens

Moosach gehört zu den ältesten Orten in München, bereits im Jahre 807 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt. Eine fast nahtlose Kette von Fossilienfunden lässt die Behauptung zu, dass das Gebiet seit dieser Zeit nahezu ununterbrochen besiedelt war. Im Jahre 1892 wurde Moosach an das Eisenbahnnetz angeschlossen, Industriebetriebe siedelten sich an und die Zahl der Wohnsiedlungen stieg. Schließlich wurde die selbstständige Gemeinde Moosach 1913 nach München eingemeindet. Sie bildete zunächst mit Neuhausen einen Stadtteil. Im Zuge der Neugliederung der Stadtteile 1996 wurde Moosach ein eigener Stadtbezirk und umfasst heute wieder im Wesentlichen das Gebiet der historischen Gemeinde Moosach.

Lage und Abgrenzung: Moosach - direkt am Mittleren Ring

mde

Im Nordwesten der Stadt erstreckt sich der Stadtteil Moosach vom Mittleren Ring im Osten über das Rangierbahnhofgelände im Norden und der Waldhornstraße im Westen bis zum Westfriedhof im Süden. Mit der U3 Moosach und der U1 ist der Stadtteil mit zwei U-Bahnlinien erreichbar. Eine S-Bahn, Straßenbahn und zahlreiche Buslinien fahren ebenfalls nach beziehungsweise durch Moosach.

Moosach in Zahlen: Stadtbezirk 10

Moosach ist Münchens Stadtbezirk 10.

Moosach in Zahlen:

  • Einwohner des Stadtbezirks: 54.223
  • Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 49
  • Fläche in Hektar: 1.109,36

(Zahlen: Statistisches Amt 2019)