Wohnviertel, Wald, Geschichte: Das ist Trudering in München

Trudering: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Trudering ist in erster Linie ein Wohnviertel. Mit seiner 1200-jährige Geschichte, viel Grün und dem Truderinger Wald, der größten zusammenhängenden Waldfläche auf Münchner Stadtgebiet, hat das Viertel trotzdem einiges zu bieten. Wir haben die Übersicht für euch.

St. Peter und Paul Kirche in Trudering
Katy Spichal/muenchen.de

Leben in Trudering: Waldnah und urban

In vielen Ecken Truderings sind noch die Spuren des einstigen Dorfes zu erkennen, vor allem in der Empelstraße könnt ihr noch das ein oder andere stattliche Bauernhaus entdecken. Auch in der Kirchtruderinger Straße finden sich noch Relikte des früheren Dorfes. Dennoch herrscht in Trudering mittlerweile durchaus urbanes Flair, etwa in der Truderinger Straße.

Das liegt natürlich auch an der Messestadt, die im zum Stadtbezirk gehörenden Riem liegt und ein internationales Publikum anlockt. Obwohl es immer noch viele Einfamilienhäuser mit Garten in Trudering gibt, wurden in den letzten Jahrzehnten größere Wohneinheiten wie etwa an der Bajuwarenstraße gebaut, um die steigende Nachfrage nach Wohnraum zu befriedigen.

Trudering
Katy Spichal/muenchen.de

Kulturzentrum Trudering: Von traditionell bis modern

Mit dem Kulturzentrum Trudering hat der Stadtteil eine Veranstaltungsstätte, in der Events und Ausstellungen stattfinden. Von der Vernissage bis zum Konzert, vom Kabarettabend bis zum Workshop. Des Weiteren wird Tradition im Stadtteil groß geschrieben, denn es gibt hier eine lebendige Vereinsszene, vom Trachten- bis zum Burschenverein. Zudem haben mehrere Freiwillige Feuerwehren ihren Sitz in Trudering.

Freizeit: Truderinger Wald und Michaelibad

Mit dem Truderinger Wald befindet sich im Viertel die größte zusammenhängende Waldfläche auf Münchner Stadtgebiet - spaziert gemütlich durch das weitläufige Gelände und lasst den Innenstadttrubel hinter Euch!

Gut zu erreichen von Trudering ist auch das städtische Michaelibad, das sich direkt am Ostpark befindet. Vor allem Kinder haben hier ihren Spaß, denn es gibt eine große Wasserspiel-Landschaft. Für Erwachsene gibt es eine große Saunalandschaft.

Schwimmerbecken im Michaelibad
SWM

Historisches Trudering: Das Dorf des "Truchtaro"

Das ehemalige Bauerndorf Trudering - das lange Zeit ein Doppeldorf Kirchtrudering und Straßtrudering war - kann auf eine über 1200-jährige Geschichte zurückblicken. Erstmals urkundlich erwähnt ist Trudering im Jahre 772 als "Truhtheringa". Die Bezeichnung geht wohl auf einen Sippenführer namens "Truchtaro" zurück, der sich um das Jahr 500 ansiedelte. Wie archäologische Bodenfunde beim Bau des Flughafens 1937 und später zeigen, war Trudering aber schon in der Hallstattzeit (700-400 v. Chr.) besiedelt. Grund hierfür dürfte der gut nutzbare Wasserreichtum an dieser Stelle gewesen sein. Gleichwohl war Trudering immer wieder durch Pest- und Kriegseinwirkungen stark gefährdet.

Trudering verlor schon vor seiner Eingemeindung am 1.4.1932 seine bäuerliche Besiedlung. Vor allem durch die Lage an der Bahnlinie München - Rosenheim zogen seit ca. 1890 viele Münchner nach Trudering, insbesondere Haidhauser Geschäftsleute. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert entstanden die Siedlungen Michaeliburg und Waldtrudering. Im Not-Jahr 1917 wurde Weideland aufgeteilt, um die Eigenversorgung der städtischen Bevölkerung sicherzustellen: die Gartenstadt Trudering entstand.

Ein weithin bekanntes Viertel in Trudering ist Michaeliburg. Rund um die inzwischen abgerissene, gleichnamige Gaststätte in der Nähe der Kriegergedächtniskapelle wuchs schnell eine kleine Siedlung. Deren Bewohner nannten das Gebiet kurzerhand „Michaeliburg“. Die Behörden waren allerdings ob dieser Eigeninitiative wenig erfreut und verboten 1910 den Namen Michaeliburg. Die Bewohner interessierte dies allerdings herzlich wenig und so gründeten sie nach dem Ersten Weltkrieg die „Siedlervereinigung Michaeliburg“. Schließlich gaben die Behörden nach und die Bewohner durften den Namen für ihr Gebiet nun auch offiziell führen…

Sehenswürdigkeiten: Kirche St. Peter und Paul

Wenn ihr im Stadtteil seid, solltet ihr euch auf jeden Fall einmal die Kirche St. Peter und Paul ansehen, deren Turm bereits im Mittelalter errichtet und die in den 1930er Jahren von Hans Döllgast mit einem Neubau überarbeitet wurde. Ihr Altar wurde übrigens 1978 von Joseph Ratzinger, dem späteren Papst Benedikt XVI., geweiht. Eine Gedenktafel erinnert bis heute an dieses Ereignis. Auch wenn sie nur klein ist - die Kriegergedächtniskappelle Michaeliburg in der Corinthstraße ist ein prägender Bau für Trudering, da sie mit-namensgebend für einen ganzen Ortsteil Truderings ist.

Ebenfalls in der Kirchtruderingerstraße steht ein Kriegerdenkmal mit einem Abbild der Mutter Gottes, das an die Gefallenen der Kriege erinnert. Zudem gibt es einige schöne Brunnen in Trudering, so etwa den Friedrich-Ebert-Brunnen in der Hochkönigstraße, den Schnitterinbrunnen in der Damaschkestraße und den Uta-Brunnen in der Waldtruderinger Straße.

Lage und Abgrenzung: Trudering

Lage Trudering
muenchen.de

Trudering liegt im östlichen Randbereich Münchens. Im Norden schließt sich Riem an, im Westen Berg am Laim, im Süden Perlach und im Osten die Gemeinde Haar. Es existieren acht Unterbezirke: Am Moosfeld, Gartenstadt Trudering, Kirchtrudering, Messestadt Riem, Neutrudering, Riem, Straßtrudering und Waldtrudering. Die S-Bahnen S6 und S4 Richtung Ebersberg und die U2 Richtung Messestadt-Ost führen nach Trudering.

Trudering in Zahlen: Stadtbezirk 15

Die Stadtteile Trudering und das nördlich gelegene Riem bilden zusammen den Stadtbezirk 15. Deshalb beziehen sich die folgenden Angaben auf den gesamten Bezirk.

Trudering-Riem, Stadtbezirk 15, in Zahlen:

- Einwohner des Stadtbezirks: 73.206 
- Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 33
- Fläche in Hektar: 2.245,05

(Zahlen: Statistisches Amt 2019)