Ausstellung am Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Wolfgang Ganter: Lokalinfektion
Von 18. April bis 28. Juni 2024 zeigt das Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI) die Ausstellung „Lokalinfektion“ mit neuen Arbeiten des Künstlers Wolfgang Ganter. Den ausgestellten „Works in Progress“ liegen Fotoaufnahmen von Kunstwerken zugrunde, die der Künstler in der Alten Pinakothek in München angefertigt hat, um sie anschließend mit Bakterienkulturen zu infizieren.
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Kostenlose Ausstellungs-Führung am 28.4.
Am Sonntag, 28. April, findet um 11 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung unter info@zikg.eu.
Darum geht es in der Ausstellung
Den ausgestellten „Works in Progress“ liegen Fotoaufnahmen von Kunstwerken zugrunde, die der Künstler in der Alten Pinakothek in München angefertigt hat, um sie anschließend mit Bakterienkulturen zu infizieren. Die Bakterien ernähren sich von der Fotoemulsion, also den Gelatineschichten des fotografischen Films und „kitzeln“ alle darin noch verborgenen Farben heraus und arrangieren diese neu. Von jedem behandelten Bild versucht Wolfgang Ganter zu lernen und das Gelernte später gezielt einzusetzen. Insofern ist das Ergebnis kein reines Zufallsprodukt, sondern eher ein erzwungener Zufall. Der Herstellungsprozess wird so gesteuert, dass das ursprüngliche Motiv ästhetisch und inhaltlich optimiert wird, also einen „Fortschritt“ (progress) macht.
Üblicherweise wird versucht, Kunstwerke dem Kreislauf des Lebens und der Materie zu entziehen, indem man sie in ihren Ursprungszustand restauriert. Damit verlieren sie, laut Ganter, einen Teil ihres Charmes, ihrer atmosphärischen Wirkung und ihrer Authentizität. Wolfgang Ganter versteht die „Works in Progress“ als seine ganz persönliche Verarbeitung der Kunstgeschichte. Diesen Prozess der künstlerischen Auseinandersetzung und Aneignung möchte Ihnen die Ausstellung anhand von 13 ausgewählten Arbeiten näherbringen, die im ersten Stock des nördlichen Lichthofs des ZI erstmals präsentiert werden. Außerdem gibt es eine Erweiterung der Ausstellung in das im Erdgeschoss gelegene Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke. Dort steht Wolfgang Ganters Venus Pudica (Sandro Botticelli, Berliner Gemäldegalerie) mehreren skulpturalen Artgenossinnen gegenüber.
Veranstaltungen zur Ausstellung
- Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 17. April, 18:15 Uhr
Die Ausstellung wird eröffnet mit einem Artist Talk zwischen dem Künstler Wolfgang Ganter und Prof. Dr. Christine Tauber (Zentralinstitut für Kunstgeschichte). - Führung durch die Ausstellung: Sonntag, 28. April, 11 Uhr
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kunst-Sonntag im Zentralinstitut für Kunstgeschichte – Kunst-Geschichte entdecken findet am Sonntag, 28. April 2024, um 11:00 Uhr eine öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Prof. Dr. Christine Tauber statt. Die Teilnahme ist kostenfrei. Anmeldung unter info@zikg.eu.
Über den Künstler
Wolfgang Ganter, geboren 1978 in Stuttgart, studierte von 1999 bis 2004 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Andreas Slominski und Anselm Reyle und besuchte die Meisterklasse von Andreas Slominski. Seine Arbeiten finden weltweit Anerkennung durch die Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen. Er ist international durch Galerien vertreten, seine Arbeiten finden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen. Mit Bakterienkulturen auf fotografischem Film arbeitet Wolfgang Ganter seit 2005 und produzierte seither mehrere Werkserien. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag wird vom Kulturreferat der LHM gefördert.