
Residenztheater
Veranstaltungsorte: Theater | Altstadt, ZentrumResidenztheater
Max-Joseph-Platz 180539 München
Fax: (089) 21852185
Bayerisches Staatstheater in München
Das Residenztheater zählt zu den führenden Bühnen Deutschlands. An seinen drei Spielorten in München prägt es die deutsche Theaterlandschaft seit Jahrzehnten mit Neuinterpretationen der Klassiker und aufsehenerregenden Erstaufführungen.
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Das "Resi" vereint drei Spielstätten
Die Münchner nennen ihr Residenztheater liebevoll "Resi". Als Bayerisches Staatsschauspiel vereint es drei Spielstätten, die sich allesamt in Laufdistanz der Münchner Residenz befinden: das Haupthaus am Max-Joseph-Platz, das traditionelle Cuvilliéstheater und den jungen Marstall. Neben der Bayerischen Staatsoper, dem Prinzregententheater und dem Gärtnerplatztheater ist es eines der vier Bayerischen Staatstheater in München. Durch seinen höfischen Ursprung, die Zerstörung im zweiten Weltkrieg und den anschließenden Wiederaufbau ist das Residenztheater eng mit der Stadt- und Architekturhistorie Münchens verbunden.

Neuer Intendant ist seit der Saison 2019/2020 der Deutsche Andreas Beck (*1965), der zuvor als Intendant am Theater Basel wirkte. Beck studierte u.a. Theaterwissenschaft an der LMU in München und war bereits von 1994 bis 1998 Dramaturg am Bayerischen Staatsschauspiel. Er löste den Kärntner Martin Kušej ab, der von 2011 bis 2019 das Theater leitete und ans Wiener Burgtheater wechselte.
Bilder aus den Spielstätten

Das Haupthaus des Residenztheaters ist seine größte Spielstätte. 877 Zuschauer finden hier Platz. Nach der Zerstörung des ursprünglichen Residenztheaters im Zweiten Weltkrieg errichtete die Stadt von 1949 bis 1951 mit dem neuen Theater eine hochmoderne Bühne, deren akustische Eigenschaften, Sichtverhältnisse und variable Bühne für die Nachkriegszeit vorbildlich waren. Der Spielplan ist auch heute noch vorrangig durch Neuinszenierungen der Klassiker geprägt. Mit grundlegenden Stücken von Sophokles, Shakespeare und Goethe und modernen kanonischen Werken von Hauptmann oder der existentialistischen Wucht Sartres stehen hier die großen Themen der Theatergeschichte auf dem Programm.

Nach seinem Architekten François Cuvilliés benannt, ist das Cuvilliéstheater die Wiederauferstehung des im Krieg zerstörten, ursprünglichen Residenztheaters. Einzig dem mutigen Einsatz der Münchner ist zu verdanken, dass der prunkvolle Innenraum heute überhaupt noch zu bestaunen ist: Kurz vor einem Bombenangriff gelang es, die ornamentreichen Logenverkleidungen in Sicherheit zu bringen. So konnte man die Pracht des Rokokos durch akribische Arbeit 1958 an neuer Stelle im Apothekenhof wieder erstrahlen lassen.
523 Zuschauer finden im Cuvilliéstheater Platz, das neben den Theateraufführungen zahlreiche andere Veranstaltungen ausrichtet und seine Pforten auch als Museum öffnet. Das Cuvilliéstheater unterliegt der Bayerischen Schlösser- und Seenverwaltung.

Von der Reitschule zur Rumpelkammer und dann zur jungen wilden Bühne, so könnte man die erstaunliche Wandlung des Marstalls beschreiben. Das Gebäude ist ein bedeutsames klassizistisches Frühwerk Leo von Klenzes, das ursprünglich als königliche Hofreitschule diente. Auch seine Gemäuer erlitten während des Zweiten Weltkrieges erhebliche Schäden. In der Folgezeit nutzten es die Staatstheater jahrelang als Werkstatthalle und zum Lagern von Konstruktionsmaterialien und Dekorationsteilen. Als gegen Ende der 1960er Jahre die Kunstszene nach Spielstätten für experimentelle Stücken und frische Ideen suchte, fand man im Marstall die Lösung für einen solchen Spielort mit 160 Zuschauerplätzen.
1972 debütierte der Marstall als Theaterbühne mit Franz Xaver Kroetz‘ "Globales Interesse". Die Inszenierung war nur der Auftakt für eine Vielzahl bedeutender Uraufführungen wie Ingmar Bergmans "Szenen einer Ehe". Neben seiner Rolle als Verbindungs- und Aufführungspunkt für die internationale Theaterszene beherbergt der Marstall auch einen Malersaal und eine Werkstatt, in der alle Bühnenbilder für das Residenztheater entstehen.