Das Münchner Umland mit nur einem Ticket erreichen

Bessere Landkreisanbindung: MVV will Verbundgebiet erweitern

Das Gebiet des Münchner Verkehrsverbunds (MVV) könnte in den nächsten Jahren erheblich wachsen. Eine Studie soll klären, welche Landkreise im Münchner Umland sich für einen Beitritt eignen.

Ein grün-blauer Bus der MVV fährt bei blauem Himmel auf einer Straße an einem Kornfeld vorbei
MVV GmbH

Studie soll Anbindung der Beitrittskandidaten im Landkreis untersuchen

Es ist keine Frage, dass ein MVV-Gebiet, das fast ganz Oberbayern sowie Teile von Schwaben und Niederbayern umfasst, viele Vorteile hätte. Kleinere Gemeinden wären besser an das öffentliche Netz angebunden, die Straßen würden entlastet und die Fahrgäste müssten auch nicht wie bisher mehrere Tickets lösen, um an ein weiter entferntes Ziel zu kommen.

Genau dieses Vorhaben soll nun mit der Erweiterung des MVV in den nächsten Jahren realisiert werden. Zunächst muss aber anhand einer Studie geprüft werden, welche Landkreise rund um München sich dafür eignen.

„In der Studie werden die bestehenden wie auch die erwarteten Verkehre der ‚Beitrittskandidaten‘ genau untersucht“, erklärt MVV-Pressesprecherin Franziska Hartmann. Das bedeutet, dass der bereits vorhandene Bus- und Schienenverkehr betrachtet, Pendler- und Verkehrsströme gemessen, Einwohner- und Arbeitsplatzprognosen sowie Daten zu Schülerzahlen berücksichtigt werden. Außerdem werden Nachfragedaten zum Busverkehr im jeweiligen Landkreis und eventuell bereits vorliegende Entwicklungsgutachten in die Studie einfließen.“

So sieht der Zeitplan für die MVV-Erweiterung aus

Die Studie untersucht nicht nur verkehrliche, sondern auch finanzielle Aspekte, denn mögliche Beitrittskandidaten müssen beispielsweise auch in die Infrastruktur investieren. Erste Landkreise wie etwa Bad Tölz-Wolfratshausen oder Miesbach haben bereits Interesse an einer Aufnahme in den MVV bekundet.

Die Studie soll 2021 abgeschlossen sein, danach beginnen die Verhandlungen mit den Landkreisen. „Der Umsetzungszeitraum hängt vor allem vom politischen Willen und dem Umfang sowie den Ergebnissen der Verhandlungen mit den Verkehrsunternehmen ab“, so Hartmann weiter. „Idealerweise könnte eine Verbundintegration erster Landkreise ab 2023 bzw. zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 erfolgen, realistisch ist eine erste Integration vermutlich ab dem Jahr 2024.“