„Franz-Beckenbauer-Platz" vor der Allianz Arena zum 1. Todestag

München ehrt Franz Beckenbauer mit Straßenbenennung am Stadion

Franz Beckenbauer starb am Sonntag, 7. Januar 2024 im Alter von 78 Jahren. Die Stadt München ehrte die deutsche Fußball-Ikone posthum mit einer Straßenbenennung vor dem Bayern-Stadion in Fröttmaning. Am 1. Mai 2025 wurde ein Teil der Werner-Heisenberg-Allee offiziell zum Franz-Beckenbauer-Platz umgewidmet. Am Montag, 5. Mai wurde ein Straßenschild vor dem Stadion eingeweiht.

Michael Nagy/Presseamt München
Heidi Beckenbauer, der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen, Präsident Herbert Hainer und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter enthüllten das neue Schild für den Franz-Beckenbauer-Platz

Straßenschild vor der Allianz Arena enthüllt

Michael Nagy/Presseamt München

Die Stadt München würdigte den „Kaiser“ mit einer Straßenbenennung an der Allianz Arena. Die Fläche südlich und westlich der Werner-Heisenberg-Allee heißt seit dem 1. Mai 2025 offiziell Franz-Beckenbauer-Platz. Das Stadion trägt jetzt die Adresse Franz-Beckenbauer-Platz 5. Dies hatte der Kommunalausschuss des Münchner Stadtrats im September 2024 beschlossen.

Am 5. Mai 2025 wurde der Vorplatz der Allianz Arena in München feierlich in „Franz-Beckenbauer-Platz 5“ umbenannt. Die neue Adresse erinnert nicht nur an seine ikonische Rückennummer 5, sondern symbolisiert auch seine tiefe Verbundenheit mit dem FC Bayern und der Stadt München.

Die Zeremonie fand unter Anwesenheit von rund 80 geladenen Gästen statt, darunter zahlreiche Weggefährten wie Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge, Lothar Matthäus und Sepp Maier sowie Mitglieder der Familie Beckenbauer. Gemeinsam enthüllten Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, FC-Bayern-Präsident Herbert Hainer, Vorstandschef Jan-Christian Dreesen und Heidi Beckenbauer das neue Straßenschild.

Beckenbauer feierte zahlreiche Erfolge als Spieler und Trainer

Franz Beckenbauer streckt nach dem WM-Finale 1974 den Pokal in den Münchner Himmel
IMAGO / Werner Schulze
Franz Beckenbauer mit dem WM-Pokal 1974

Kaum jemand hat den deutschen Fußball so sehr geprägt wie Franz Beckenbauer. Er wurde sowohl als Spieler (1974) als auch als Trainer (1990) Weltmeister, organisierte als OK-Chef die Fußball-WM 2006 in Deutschland, gewann als Spieler zudem die Europameisterschaft 1972 und feierte auch auf Vereinsebene mit dem FC Bayern immens große Erfolge. Am 7. Januar 2024 ist die deutsche Fußball-Legende im Alter von 78 Jahren gestorben.

Große Gedenkfeier am 19. Januar 2024 in der Allianz Arena

Allianz Arena
Allianz Arena/B. Ducke
Die beleuchteten Allianz Arena mit dem Schriftzug "Danke Franz"

Der FC Bayern hat zum Tode Franz Beckenbauers am Freitag, den 19. Januar 2024 eine große Gedenkfeier in der Allianz Arena mit Ehrengästen aus Sport, Kultur und Politik veranstaltet. Dort sprachen unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Klubpräsident Herbert Hainer sowie Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder.

Die Allianz Arena erstrahlte außerdem mit dem Schriftzug „Danke Franz“ auf der Außenhülle. Am ersten Spieltag des Jahres 2024 gab es zudem in allen Stadien vor Anpfiff eine Gedenkminute für Franz Beckenbauer. 

OB Dieter Reiter: Beckenbauer wird im Herzen „immer einen Platz haben“

Oberbürgermeister Dieter Reiter trägt sich in das Kondolenzbuch für Franz Beckenbauer ein
Michael Nagy/Presseamt
Oberbürgermeister Dieter Reiter trägt sich in das Kondolenzbuch für Franz Beckenbauer ein

Oberbürgermeister Dieter Reiter kondolierte der Witwe des verstorbenen Franz Beckenbauer im Januar 2024 mit folgenden Worten: 

„Die Nachricht, dass Ihr Mann Franz Beckenbauer am Sonntag verstorben ist, hat uns alle zutiefst getroffen und macht uns sehr traurig. Im Namen des Stadtrats der Landeshauptstadt München, vor allem jedoch auch persönlich spreche ich Ihnen, Ihrer Familie und allen Angehörigen unser tief empfundenes Mitgefühl aus.

Franz Beckenbauer verkörperte wie kein Zweiter die Eleganz des Spiels und seine Art, Fußball im Wortsinne zu spielen, war einzigartig. Die Welt hat einen der besten Fußballer aller Zeiten verloren und wir alle einen großartigen Menschen, von dessen Freundlichkeit und Zugewandtheit alle schwärmen, die das Glück und die Ehre hatten, ihn kennenlernen zu dürfen.

Bei allem Erfolg hat er nie vergessen, wo er einst hergekommen war: Geboren hier bei uns in München im September 1945, kurz nach dem verheerenden Weltkrieg, wuchsen Franz und sein älterer Bruder in den Trümmern des Arbeiterviertels Giesing in bescheidenen Verhältnissen auf. Aber: Franz war ein Sonntagskind – und mehr als das. ,Alle Sonntage dieser Welt sind in mir vereint‘, hat er einmal über sich selbst gesagt und war sich der Tatsache, welch unfassbares Glück er neben seinem ebensolchen Talent von Anfang an gehabt hat, stets bewusst.“

Franz Beckenbauer 1975 auf dem Münchner Rathaus-Balkon
Imago
Franz Beckenbauer 1975 auf dem Rathausbalkon mit dem Europapokal der Landesmeister

„,Das Glückskind der Nation‘ nannte ihn der ehemalige Außenminister Joschka Fischer und diese Nation liebte ihn, lebte mit ihm und machte ihn zum ersten Fußball-Popstar, zum Kaiser, zur Lichtgestalt. Dass er daneben ein unermüdlicher Antreiber, Kämpfer, Arbeiter und Stratege mit einem unbedingten Siegeswillen war, hat man ihm äußerlich nie angemerkt. Es wurde ihm sogar nachgesagt, nie wirklich zu schwitzen.

Franz Beckenbauer hat die Weltmeisterschaft dreimal nach Deutschland geholt – als Spieler mit der legendären Mannschaft von 1974, dann als Teamchef 1990 und mit der Heim-WM 2006 gab er Deutschland ein weiteres Mal die Möglichkeit, sich der Welt in einem heiteren und gastfreundlichen Licht zu präsentieren. Die Stimmung des WM-Sommers 2006 wird denen, die dabei gewesen sind, immer im Gedächtnis bleiben.

Auch am Aufstieg und Erfolg ,seines‘ Fußballvereins FC Bayern München war Franz Beckenbauer – zunächst als Spieler und später als Präsident – maßgeblich beteiligt und es ist sicherlich nicht übertrieben zu sagen, dass der FC Bayern ohne ihn ein anderer Verein wäre. Legendär die Achse Maier-Beckenbauer-Müller, die goldene Generation des Vereins in den 1970er Jahren.

Liebe Frau Beckenbauer, in den letzten beiden Tagen ist Vieles über Ihren verstorbenen Mann gesagt und geschrieben worden. Ich wünsche Ihnen, dass die große Wertschätzung und Zuneigung, die aus all diesen Äußerungen spricht, Ihnen ein wenig Trost in dieser schweren Zeit sein kann. Franz Beckenbauer wird im Herzen nicht nur der Münchner Fußballfans immer einen Platz haben.  Die Landeshauptstadt München wird sich seiner stets mit Dankbarkeit und Stolz erinnern.“

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