Die Münchner Wälder: Sehenswertes, Lage, Anfahrt

Auf in den Wald: Tipps für Waldspaziergänge in und um München

Lust auf Waldspaziergänge oder Radfahren im Grünen in und um München? Von München ist es nicht weit bis in die Natur: Wälder wie der Forstenrieder Park, der Perlacher Forst oder die Aubinger Lohe sind ideale Ziele für die Naherholung. Wir stellen die großen und kleinen Wälder in und um München vor: was sie besonders macht, was ihr dort erleben könnt und wie ihr hinkommt.

Radfahrer auf Weg im Forstenrieder Park
Michael Hofmann

Forstenrieder Park: Wandern und Wild beobachten

Der Forstenrieder Park ist mit seinen schnurgeraden, befestigten Forstwegen ideal für längere Spaziergänge oder Radtouren im Grünen weiter bis zum Starnberger See. Insgesamt sind in dem Landschaftsschutzgebiet 43 km Wander- und Radwege ausgewiesen. Der vorwiegend aus Fichten bestehende Wald gehört zum ehemaligen Jagdrevier der Wittelsbacher und hier sind noch Rot-, Dam- und Schwarzwild heimisch, die bei Schaufütterungen beobachtet werden können.

Was ist hier besonders?

  • Wildbeobachtung an der Diensthütte Gelbes Haus (Kreuzung Karolinen-Geräumt/Ludwigs-Geräumt) mit Schaufütterung in den Wintermonaten.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Südwestlich von München im Landkreis München direkt hinter der Stadtgrenze zu Fürstenried.
  • ÖPNV: Mit der U3 Endstation Fürstenried West (Norden) oder mit der S7 nach Wolfratshausen zur Station "Buchenhain" (Südosten).

Perlacher Forst mit dem Perlacher Mugl

Der Perlacher Mugl bietet eine tolle Aussicht
muenchen.de/Michael Hofmann
Perlacher Mugl

Wer im Süden von München wohnt, ist in wenigen Minuten mitten im Perlacher Forst. Auch dieser staatliche Wald ist mit seinen Forstwegen ideal zum Wandern und Radfahren. Ein Höhepunkt ist der 26 Meter hohe Aussichtshügel "Perlacher Mugl", der einen Blick über die Wipfel des Forstes hinweg auf die Alpen ermöglicht.

Was ist hier besonders?

  • Am Nordeingang startet ein klassischer Trimm-Dich-Pfad mit 20 Stationen, die auf einer Rundstrecke im Wald verteilt sind.
  • Im Osten steht der sogenannte Hirschbrunnen mit seinen Schnitzfiguren: Ein Hirsch mit Geweih, eine Knusperhexe und Hänsel und Gretel sind dort eingraviert.
  • Auf dem Perlacher Mugl informiert ein Pavillon mit Tafeln über die Natur und Geschichte des Waldes.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Südlich von Harlaching zwischen Grünwald im Westen und Unterhaching im Osten und geht im Süden in den Grünwalder Forst über.
  • ÖPNV: Mit der U1 Endstation Mangfallplatz (Norden) oder der Tram 25 Richtung Grünwald z.B. an der Station Großhesseloher Brücke (Westen).

Grünwalder Forst mit Walderlebniszentrum

Wildschwein Frischlinge im Walderlebniszentrum Grünwald
Walderlebniszentrum Grünwald

Zusammen mit dem Perlacher Forst bildet der Grünwalder Forst ein einheitliches Waldgebiet. Südlich von Grünwald liegt das Walderlebniszentrum Grünwalder Sauschütt: Hier können täglich Wildschweine beobachtet werden und Erlebnislehrpfade laden zum Entdecken von Wald und Natur auf eigene Faust ein. Es werden auch Führungen angeboten.

Was ist hier besonders?

  • Der Georgenstein in der Isar am westlichen Rand des Grünwalder Forstes ragt 5 Meter aus dem Fluss hervor. Auf dem Naturstein ist eine bemalte Blechfigur des Heiligen Georg angebracht.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Zwischen der Isar im Westen und Oberhaching im Osten führt der Grünwalder Forst von der Schneise Grenz-Geräumt bis zur Gemeinde Straßlach.
  • ÖPNV: Zum Walderlebniszentrum mit der Tram 25 nach Grünwald, Derbolfinger Platz und dann ca. 30 Min. zu Fuß.

Aubinger Lohe: Bio- und Geotop im Westen

Feldweg in der Aubinger Lohe
Christian Brunner

Im Westen von München erhebt sich in einem Landschaftsschutzgebiet die Aubinger Lohe auf einem bis zu 541 Meter hohem Hügel. Das kleine, mit Fichten aufgeforstete Waldgebiet ist von Wiesen und Feldern umgeben und eignet sich für kurze Spaziergänge mit Kindern. Die beiden Weiher auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei sind wertvolle Biotope für Insekten und Amphibien.

Was ist hier besonders?

  • Der sogenannte Teufelsberg, die höchste Erhebung, ist ein toller Rodelhang. Außerdem gibt es für Kinder zwei Spielplätze.
  • Der Burgstall Aubing am Teufelsberg ist eine aufgelassene Höhenburg, von der man nur noch Spuren im Gelände sehen kann. In der Nähe befinden sich auch zwei Keltenschanzen.

Wie komme ich hin?

  • ÖPNV: Mit der S3 Richtung Mammendorf, Station Lochhausen.

Forst Kasten: Städtischer Wald für den guten Zweck

Waldweg im Forst Kasten
Michael Hofmann
Waldweg im Forst Kasten

Der 840 Hektar große Wald Forst Kasten liegt außerhalb von München, gehört aber seit dem 14. Jahrhundert der Heiliggeistspital-Stiftung, der ältesten Stiftung Münchens und wird deshalb von der städtischen Forstverwaltung bewirtschaftet. Der Wald mit rund 50 Kilometer Wanderwegen, 7,5 Kilometer gesandeten Radwege und asphaltierten Wegen bildet ein gemeinsames Landschaftsschutzgebiet mit dem Forstenrieder Park.

Was ist hier besonders?

  • Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Forsthaus Kasten mit Biergarten, das ebenfalls der Heiliggeistspital-Stiftung gehört. Wer hier einkehrt, unterstützt die städtische Stiftung, die ein Altenheim betreibt. Auch die Einnahmen aus der Forstwirtschaft fließen in den Betrieb.
  • Die Preysingsäule (Preysing Geräumt/Neurieder Gangsteig) erinnert an einen Sturz des Großkanzlers Max Emmanuel von Preysing im Jahr 1735, den er glücklich überlebte. Kurfürst Karl Albrecht von Bayern ließ eine Stele zu Ehren der Muttergottes errichten.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Südwestlich von Neuried und östlich von Stockdorf im Landkreis München, westlich vom Forstenrieder Park.
  • ÖPNV: Mit der S5 Richtung Herrsching, Station Planegg oder Stockdorf, U3 Fürstenried West und Bus 266 bis Haltestelle Laubenweg.

Truderinger Wald: Münchens größter Stadtwald

Weg im Truderinger Wald
Melvin Nuñez
Feldweg im Truderinger Wald

Der Truderinger Wald im Osten von München ist das größte zusammenhängende Waldgebiet in der Stadt. Hier könnt ihr bei Spaziergängen durchschnaufen. Sehenswert ist die ehemalige Kiesgrube am Rande des Fichtenwaldes, die allmählich von der Natur zurückerobert wird.

Was ist hier besonders?

  • Die denkmalgeschützte Lourdes-Grotte (Nähe Fauststraße) ist eine mit Natursteinen überdachte Mariensäule, die in den 1930er Jahren entstand.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Zwischen Neuperlach, Waldperlach und der Truderinger Grenzkolonie. Im Osten geht der Wald in das Solalinder Holz über.
  • ÖPNV: S-/U-Bahn-Station Neuperlach Süd.

Habt ihr gewusst...?

  • Die Waldfläche Münchens beträgt 1.373 Hektar, das sind 4,4% des Münchner Stadtgebietes

Allacher Forst im Naturschutzgebiet Allacher Lohe

Anette Göttlicher
Im Allacher Forst

Eine Naturinsel im Norden von München: In Allach liegt das 150 Hektar große Landschafts- und Naturschutzgebiet Allacher Lohe. Den überwiegenden Teil nimmt der Allacher Forst ein. Der naturnahe Laubmischwald besteht vorwiegend aus Eichen und Buchen und beherbergt zahlreiche seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten.

Was ist besonders?

  • Im Südosten der Lohe liegt der Landschaftssee Allacher Lohe (gemeinhin auch "Hundesee" genannt), allerdings ist hier das Baden aus Naturschutzgründen verboten.

Wie komme ich hin?

  • Lage: Zwischen der Autobahn A99 und dem Rangierbahnhof im Norden von Allach.
  • ÖPNV: S-Bahn-Linie S2, Station Allach oder Station Karlsfeld.

Naturnahe Waldgebiete in München

Hartelholz und Panzerwiese
Michael Hofmann
Hartelholz (links) und Panzerwiese

Hartelholz und Panzerwiese in Milbertshofen

Das kleine Waldgebiet nördlich der Panzerwiese ist ein Eichen-Kiefernwald, der mit Fichten aufgeforstet wurde. Zusammen mit dem Magerrasen der Heidelandschaft ist hier ein Naturschutzgebiet entstanden, das einen idealen Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere bildet. (Anfahrt: U2, Station Dülferstraße)

Angerlohe in Untermenzing

Wie die Allacher Lohe ist die wenige hunderte Meter südlich gelegene Angerlohe ein mit Eichen und Buchen bestandenes Überbleibsel des früheren Lohwaldes im Münchner Norden. In dem kleinen Waldstück gedeihen geschützte Pflanzenarten wie die Frühlingsknotenblume, der Türkenbund oder der Aaronstab. Zahlreiche Singvögel und auch Räuber wie der Waldkauz und Turmfalke sind hier beheimatet. (Anfahrt: S2, Station Allach)

Schwarzhölzl in Feldmoching

Das etwa 100 Hektar große Schwarzhölzl ist überwiegend ein Moorwald aus Schwarzkiefern und ist bedeutend als Brutgebiet für Vögel. Hier sind Buntspecht, Erlenzeisig, Mäusebussard, der Pirol oder die Waldohreule zu Hause. Auf den umgebenden Moorwiesen wachsen seltene Pflanzenarten. (Anfahrt: S1/U1, Station Feldmoching)