Münchner Sehenswürdigkeit wird ab 2025 saniert
Feldherrnhalle: Infos und Geschichte zum Wahrzeichen am Odeonsplatz
Die Feldherrnhalle am Odeonsplatz zählt zu Münchens Top-Sehenswürdigkeiten und ihre Stufen sind ein beliebter Treffpunkt in der Innenstadt. Ab Frühjahr 2025 wird das Baukunstwerk umfassend saniert. Welche Maßnahmen geplant sind und was die Halle so besonders macht.

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Feldherrnhalle auf einen Blick
- Blickfang: Die Feldherrnhalle liegt als „point de vue“ ganz am Anfang der Ludwigstraße – von hier kann man bis zum Siegestor blicken
- Südliches Flair: Sie ist inspiriert von italienischen Vorbildern, konkret von der Loggia dei Lanzi in Florenz
- Statuen: Zwei mächtige Löwen aus Stein wachen über die Denkmäler der Feldherrn Graf Tilly und Fürst von Wrede sowie über das bayerische Armeedenkmal
- Kulturstätte: Im Sommer treten vor der malerischen Kulisse der Feldherrnhalle internationale Top-Stars bei „Klassik am Odeonsplatz" auf
- Geschichtsträchtig: Eine Gedenktafel gegenüber der Feldherrnhalle erinnert heute an die beim Hitlerputsch 1923 getöteten bayerischen Polizisten. Die Nationalsozialisten hatten die Feldherrnhalle im Dritten Reich zum Gedenkort für die Gefallenen des Putsches umfunktioniert. Die „Drückebergergasse“ auf der Rückseite der Feldherrnhalle ist ebenfalls ein geschichtsträchtiger Ort
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Sanierung der Feldherrnhalle ab 2025
Insgesamt soll die Instandsetzung der Feldherrnhalle rund 12,2 Millionen Euro kosten, wie Bayerns Finanzminister Füracker am 4. Dezember 2024 bekannt gab. Die Bauarbeiten sollen im Frühjahr 2025 starten.
- Schwerpunkt der Maßnahmen: Die Instandsetzung sämtlicher Natursteinoberflächen sowie die statische Sicherung der umlaufenden Balustrade.
- Auch die Großbronzen im Inneren sowie die steinernen Löwenstandbilder aus Naturstein an der Zugangstreppe werden restauriert und sollen ihren ursprünglichen Glanz zurückerhalten.
- Die statische Ertüchtigung der Eisenkonstruktion, um die Standsicherheit von Gewölben und Pfeilern langfristig zu gewährleisten.
- Zudem erfolgt eine Neuverputzung und Neufassung der Putzflächen an der Rückwand der Feldherrnhalle sowie die Sanierung des Daches, um den baulichen Zustand zu verbessern.
- Am Podium wird ein neuer Belag aus geschliffenem Gussasphaltestrich eingebaut, der sich an den historischen Asphaltbelag anlehnt.

Was die Feldherrnhalle so besonders macht
Die Feldherrnhalle befindet sich am südlichen Ende des Odeonsplatzes, zwischen Theatiner- und Residenzstraße. Sie wurde zwischen 1841 und 1844 unter König Ludwig I. von Bayern nach Plänen von Friedrich von Gärtner errichtet, um die bayerische Armee und ihre Feldherren zu ehren. Inspiriert wurde sie von der „Loggia dei Lanzi“ in Florenz, Die Bronzestandbilder von Graf Tilly und Fürst Wrede wurden aus eingeschmolzenen Kanonen gefertigt.
1892 ließ Prinzregent Luitpold das „Armeedenkmal“ von Ferdinand von Miller dem Jüngeren aufstellen, das an den Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 erinnert. Die Marmorlöwen am Treppenaufgang stammen aus dem Jahr 1905 und wurden von Wilhelm Ruemann geschaffen. Am 9. November 1923 stoppte die Landpolizei an der Feldherrnhalle einen nationalsozialistischen Putschversuch; eine Bronzetafel an der Residenz erinnert an die getöteten Landespolizisten.
Gelebte Geschichte: Drückebergergasse hinter der Feldherrnhalle

In der Zeit des Nationalsozialismus war an der Ostseite der Feldherrnhalle eine Gedenktafel angebracht, die an die 16 getöteten Aufständischen vom Hitlerputsch am 9. November 1923 erinnerte. Passanten mussten ihr per Hitlergruß die Ehre erweisen.
Doch einige Münchner waren schlauer: Sie nutzten die Viscardigasse hinter der Feldherrnhalle als Umweg, um ohne Hitlergruß auf den Odeonsplatz zu gelangen. Das brachte der kleinen Passage den Namen "Drückebergergasserl" ein. Heute erinnern bronzene Pflastersteine in der Viscardigasse an diesen stillen Protest. Der Bildhauer Bruno Wank hat 1995 das Bodenkunstwerk gestaltet.
Eine kleine Bronzetafel wurde im Gedenken an die vier Polizisten, die beim Putschversuch der Nazis ums Leben kamen, an der Residenz angebracht.