Die Werke polnischer Künstler*innen ab 20. Oktober im NS-Dokuzentrum

Neue Ausstellung „Materializing“ über Kunst und die Shoah in Polen

Das Münchner NS-Dokumentationszentrum präsentiert vom 20. Oktober 2023 bis 25. Februar 2024 die neue Sonderausstellung „Materializing. Zeitgenössische Kunst und die Shoah in Polen“. In der Ausstellung wird gezeigt, wie sich neun polnische Künstler*innen in ihren Werken mit dem Holocaust auseinandersetzen, der fast die gesamte jüdische Bevölkerung des Landes auslöschte. Die Eröffnung findet am 19. Oktober ab 19 Uhr statt.

Das NS-Dokumentationszentrum am Max-Mannheimer-Platz von außen
Connolly Weber

Eröffnung der Ausstellung am 19. Oktober

Wilhelm Sasnal, First of January, 2021, Oil on canvas | © Courtesy the Artist

Am Donnerstag, 19. Oktober wird die Ausstellung um 19 Uhr offiziell von Direktorin Mirjam Zadoff und Stadtrat Thomas Lechner eröffnet. Anschließend geben die Kurator*innen Anna Straetmans (NS-Dokumentationszentrum München) und Piotr Rypson einen Einblick in die Ausstellung. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Über die Ausstellung und die Künstler*innen

Elżbieta Janicka & Wojciech Wilczyk, Großes  Ghetto. Blick von der Solidarności-Allee 64 in  Richtung Südwesten – 15. April 2011, Aus der  Serie The Other City | Courtesy of the artists  & Zacheta National Gallery
Elżbieta Janicka & Wojciech Wilczyk, Großes Ghetto. Blick von der Solidarności-Allee 64 in Richtung Südwesten – 15. April 2011, Aus der Serie The Other City | Courtesy of the artists & Zacheta National Gallery

Was ist in der Ausstellung zu sehen?
Der Verlust fast der gesamten jüdischen Bevölkerung Polens hinterließ greifbare und nicht bestimmbare Lücken in der polnische Gesellschaft und Kultur. Mit ihren Werken versuchen die gezeigten Künstler*innen diese Leerstellen aufzudecken. Sie setzen sich in Gemälden, Installationen, Videos, Skulpturen und Fotografien mit den Erinnerungen und den materiellen Spuren des Holocaust auseinander. Dabei knüpfen sie an die visuelle Kultur Polens an, die schon in den 1940er Jahren begonnen hat, den Massenmord und die Folgen zu verarbeiten.

Worauf bezieht sich der Titel der Ausstellung „Materializing“?
Von den begangenen Verbrechen während des Holocausts sind nur wenige physische Beweise übrig geblieben und auch die Erinnerung an die einzigartigen Menschen und ihre Leben schwinden. Die zeitgenössischen Künstler*innen stellen sich in ihren Werken dieser Herausforderung – hier liegt der Fokus der Sonderausstellung.

Welche Künstler*innen wurden ausgesucht?
Zuzanna Hertzberg, Elżbieta Janicka & Wojciech Wilczyk, Paweł Kowalewski, Agnieszka Mastalerz, Natalia Romik, Wilhelm Sasnal sowie Artur Żmijewski & Zofia Waślicka-Żmijewska

Führungen zur Sonderausstellung

Artur Żmijewski & Zofia Waślicka-Żmijewska,  We’ve Been Looking in Ashes, 2021 – 2022
Artur Żmijewski & Zofia Waślicka-Żmijewska, We’ve Been Looking in Ashes, 2021 – 2022

Zur Sonderausstellung gibt es geführte Rundgänge, die sich ebenfalls mit der Ausstellung über das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos beschäftigen.

  • Ab dem 31. Oktober 2023 werden jeden Dienstag um 17:30 Uhr die aktuellen Ausstellungen „Materializing“ und „Wichtiger als unser Leben. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos“ in Rundgängen vorgestellt und in Bezug zueinander gesetzt. Plätze werden ab 15 Minuten vor Beginn vor Ort vergeben. Treffpunkt ist das Foyer, die Teilnahme ist frei.
  • In dem Kurator*innen-Rundgang „Materializing im Dialog mit Wichtiger als unser Leben“ sprechen Anna Straetmans und Ulla-Britta Vollhardt über Beweise und Leerstellen der Vertreibung und Ermordung der polnischen Juden. Termine: 24.10. und 21.11.2023, jeweils 17:30 Uhr. Treffpunkt ist das Foyer, die Teilnahme ist frei.
  • Am 16. November (17 Uhr) spricht Kuratorin Anna Straetmans mit Lisa Kern, Provenienzforscherin an der Städtischen Galerie am Lenbachhaus, über die Positionen der zeitgenössischen polnischen Künstler*innen, die in der Ausstellung Materializing zu sehen sind. Treffpunkt ist das Foyer, die Teilnahme ist frei.

 

In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen

Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.

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