Bayerisches Nationalmuseum – Kunst- und Kulturgeschichte Europas
Bayerisches Nationalmuseum im Lehel: Infos zu Ausstellungen und Programm
Eine Reise durch die europäische Kunst vom frühen Mittelalter bis zum Jugendstil und die weltberühmte Krippensammlung unter einem Dach.
More actions
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.
Krippensammlung: Kommt im Nationalmuseum in Weihnachtsstimmung
Wusstet ihr, dass sich die wohl bedeutendste und künstlerisch wertvollste Krippensammlung der Welt in München befindet? Im Untergeschoss des Bayerischen Nationalmuseums kommt ihr in Weihnachtsstimmung:
- Die Sammlung umfasst mehr als 60 illusionistisch aufgebaute Weihnachtsszenen mit unzähligen Figuren, die zwischen 1700 und 1850 entstanden.
- Den Höhepunkt bilden die aufwendigen Krippen des neapolitanischen Adels. Zudem sind Darstellungen aus Bayern, Tirol und dem Alpenraum zu sehen.
- Besonders beeindruckend: In den Museumsräumen selbst ist es absolut dunkel. So kommen die Krippen mit individuellen Beleuchtungen optimal zur Geltung.
- Tipp: Bei der Sonderausstellung Crazy Christmas stehen bis 28.4.2024 moderne, bunte, teils winzige Künstlerkrippen im Vordergrund.
Geöffnet: November bis Januar zu den regulären Zeiten
Warum lohnt sich ein Besuch im Bayerischen Nationalmuseum?
Kunst und Kulturgeschichte Europas mit einzigartigen Exponaten: Im Bayerischen Nationalmuseum könnt ihr in jedem Stockwert Schätze entdecken.
Was ist geboten? Das 1855 von König Maximilian II. gegründete Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen kunst- und kulturhistorischen Museen in ganz Europa. Meisterwerke der europäischen Kunst vom Mittelalter bis zum Jugendstil, darunter Skulpturen, Gemälde, Goldschmiedekunst und Elfenbeinschnitzereien sind hier ausgestellt. Neben Porzellanen, Kostümen, Möbeln, Waffen und vielem mehr umfassen die Sammlungen auch spektakuläre Zeugnisse der Alltagskultur.
Was ist das Besondere? Weltberühmt ist die Krippensammlung mit Figuren aus Neapel, Sizilien und dem Alpenraum. Besonders beliebt sind zudem die Ritterrüstungen – nicht nur bei den Jüngeren.
Bayerisches Nationalmuseum: Die wichtigsten Infos auf einen Blick
- Lage: Im Lehel direkt am Rand des Englischen Gartens
- Museums-Kategorie: Kunst und Kulturgeschichte
- Kinderprogramm: Regelmäßige Familienführungen und Mitmachaktionen
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: 90 Minuten (ohne Führung)
- Anfahrt: Tram 16 oder Bus 100 bis Nationalmuseum/Haus der Kunst, U4/U5 bis Lehel
- Parken: Gebührenpflichtige Parkmöglichkeiten in der Nähe vorhanden
Die Sammlungen des Bayerischen Nationalmuseums
Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen kunst- und kulturgeschichtlichen Museen Europas. Den Kern der Sammlungen bildet der Kunstbesitz der Wittelsbacher, doch die vielseitigen Bestände greifen weit über die Grenzen Bayerns hinaus. In einem abwechslungsreichen Rundgang erschließen sich die abendländischen Kunstepochen vom frühen Mittelalter über Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus bis zum Jugendstil. Was ihr sehen müsst:
- Inneneinrichtung: Im Hauptgeschoss werden kostbare Gemälde, Skulpturen, Bildteppiche, Möbel, Waffen und Kunsthandwerk vom frühen Mittelalter bis zur Aufklärung präsentiert. Der Rundgang durch die Kulturgeschichte setzt sich im Obergeschoss mit den Epochen vom Klassizismus bis zum frühen 20. Jahrhundert fort. Gezeigt werden Skulpturen, Möbel, Meissener und Nymphenburger Porzellane, Jugendstilobjekte, Elfenbein, Goldschmiedearbeiten sowie Musikinstrumente und Spiele.
- Dauerausstellung "Barocker Luxus": In zwölf neu eingerichteten Sälen des Westflügels zeigt das Nationalmuseum rund 1600 Kostbarkeiten rund um den Prunk und Luxus der höfischen Welt. Die zahlreichen Porzellan- und Elfenbeinfiguren, meistervoll verzierten Krüge und Sammlerstücke aus den höfischen Werkstätten sind handwerkliche Kunststücke. Figuren aus frühem Meißener, Frankenthaler und Nymphenburger Porzellan zählen zu den Highlights der Sammlung.
- Krippensammlung: Im Untergeschoss erwartet euch die volkskundliche Abteilung mit einer einzigartigen Krippensammlung. Die weltberühmte Sammlung umfasst mehr als 60 illusionistisch aufgebaute Weihnachtsszenen mit einer Vielzahl von Figuren, die zwischen 1700 und 1850 in Neapel, Sizilien und dem Alpenraum entstanden sind.
Führungen, Veranstaltungen und Kinderprogramm
- Regelmäßige Führungen sonntags um 11 Uhr und donnerstags um 18 Uhr
- Familienführungen
- Mitmachaktionen für Kinder: Kinder können ihren Geburtstag in der hauseigenen „Goldwerkstatt“ feiern und in eine besonders schmucke Welt eintauchen. Die Vergolderin Ulrike Bläser M.A. macht vor, wie Muscheln oder kleine Barockornamente mit Blattgold überzogen werden.
- Veranstaltungen: Neben den klassischen Führungen werden im Bayerischen Nationalmuseum auch Workshops, Vorträge, Seminare und Konzerte angeboten. Außerdem ist das Museum jedes Jahr im Oktober einer der Schauplätze der Langen Nacht der Museen.
Kunstgeschichte: Aktion "Studieren ab 50"
Wer hat gesagt, im Alter wird es langweilig? Das Bayerische Nationalmuseum bietet Kunstinteressierten, die noch mal ein Studium wagen wollen und 50 Jahre oder älter sind, eine einmalige Chance: Im Tagungssaal der Sammlung Bollert wird Kunstgeschichte durch die Winckelmann Akademie gelehrt. Dabei können sogar Kunstwerke des Museums selbst als Studienobjekte genutzt und kostenfreie Exkursionen in Anspruch genommen werden. Als Voraussetzungen zur Teilnahme sind weder ein Abitur noch ein akademischer Abschluss nötig.
Museumscafé
Gebührend ausklingen lassen könnt ihr den Besuch des Bayerischen Nationalmuseum bei einem Glas Wein im Museumscafé in schönem Ambiente. Für die hungrigen bietet das Restaurant "MUSEUM" im historischen Gewölbe auch gehobene europäische Küche an.
Eintrittspreise
- Museum und Studioausstellungen: 7 Euro, ermäßigt 6 Euro
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Freier Eintritt
- München Card: Ermäßigter Eintritt
- München City Pass: Freier Eintritt in die Dauerausstellung
- Preise für Sonderausstellungen: jeweils aktuell auf der Webseite
Zweigmuseen in ganz Bayern
Spezialsammlungen wie die Meißener Porzellan-Sammlung auf Schloss Lustheim in Oberschleißheim gibt es in den vielen Zweigmuseen des Bayerischen Nationalmuseums zu begutachten. Sie erstrecken sich über ganz Bayern. Dort besichtigt man kunst- und kulturgeschichtliche Ausstellungsstücke, die in der jeweiligen Region von Bedeutung sind. Besonders interessant für Kinder und Erwachsene gleichermaßen ist das Schulmuseum in Ichenhausen. Über mehrere tausend Jahre Entwicklungen im Schulwesen, von der Schiefertafel bis zum Schreibpult, sind hier zu erkunden.
Online-Angebot
- In der neuen Online-Objektdatenbank befinden sich derzeit rund 8.000 der 180.000 Objekte.
- Hier geht's zum offiziellen YouTube-Channel des Bayerischen Nationalmuseums
Barrierefreiheit und Angebote für Menschen mit Behinderung
Das Bayerische Nationalmuseum ist zu etwa 70 Prozent barrierefrei zugänglich. Viele Bereiche der Sammlungen sind mit dem eigenen Rollstuhl über Rampen und Aufzüge zu erreichen, manche allerdings nicht auf direktem Weg. Das Aufsichtspersonal des Museums hilft gerne weiter.
- Ein Behinderten-Parkplatz gibt es rechts vom Museumseingang
- Rollstuhlgerechte Toiletten befinden sich im Erdgeschoss
- Spezielle Führungen: Tastführungen, Führungen für Menschen mit Demenz
Die Geschichte des Bayerischen Nationalmuseums
Das Bayerische Nationalmuseum zählt zu den großen kunst- und kulturhistorischen Museen Europas und geht auf eine Gründung von König Maximilian II. im Jahr 1855 zurück. Das Gebäude in der Prinzregentenstraße ist jedoch nicht das ursprüngliche Museum. Ein erster Bau wurde am 12. Oktober 1867 in der Maximilianstraße eröffnet – heute befindet sich dort das Staatliche Museum für Völkerkunde. Weil dieses Haus nach wenigen Jahren jedoch massive Schäden aufwies und allmählich für die Sammlungen zu klein war, beschloss der Bayerische Landtag 1892 einen Neubau.
Der Münchner Architekt Gabriel Seidl entwarf das neue Museum im Stil des Historismus. Am 29. September 1900 eröffnete das neue Bayerische Nationalmuseum auf der Prinzregentenstraße, das heute zu den bedeutendsten und originellsten Museumsbauten gehört. Allein die Architektur ist wegen ihrer Mischung aus Romantik, Gotik, Barock und Renaissance einen Besuch wert. Auch die Innengestaltung der Säle beeindruckt, denn sie ist individuell auf die Kunstwerke angepasst.
Kurz nach der Eröffnung erweiterte man den neuen Museumsbau im Norden um einige Säle und einen Werkstatttrakt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Bayerische Nationalmuseum stark beschädigt. Bombeneinschläge führten immer wieder zu Bränden. Nach Kriegsende begannen zahlreiche Wiederaufbauten, sodass bereits 1947 die Öffentlichkeit wieder durch erste Säle streifen konnte. 1978 wurde dann eine Gesamtsanierung angeordnet, in deren Zuge neue Werkstätten- und Atelierbauten an der Himbsel- und Oettingenstraße entstanden.
Auf einen Blick
Bayerisches Nationalmuseum
Prinzregentenstr. 3
80538
München
Tel:
+49892112401