Spanischer Künstler verhüllt das Museum während der Sanierung
Fassadenverkleidung der Villa Stuck von Gonzalo Borondo: Chrysalis
Während der anhaltenden Sanierungsarbeiten gestaltet der spanische Künstler Gonzalo Borondo das Baugerüst an der Villa Stuck: Die Fassadenverkleidung mit dem Titel „Chrysalis“ ist seit dem 9. Februar und vorerst bis zum 1. Juni 2025 in der Prinzregentenstraße zu besichtigen. Im Herbst soll das Haus dann wiedereröffnet werden.

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Projekt an der Villa Stuck: Reflexion über Geschlechterklischees
Das Gerüst rund um das Museum Villa Stuck ist seit Anfang Februar ein Blickfänger. Gonzalo Borondo verhüllte die Hauptfassade, während das Haus weiterhin saniert wird. Sein Kusntwerk: eine weiß-goldene Malerei, die sich wie eine transparente Haut um das Künstlerhaus legt. Sie zeigt ein Bildprogramm, das tief in Franz von Stucks künstlerischer Welt verwurzelt ist – und zugleich Borondos unverwechselbare Handschrift trägt.
Mythologische Gestalten wie Faune und Kentauren, dionysische Elemente sowie Motive, die um Eros und Thanatos kreisen: All das wird in einer zeitgenössischen Interpretation mit neuem Leben erfüllt. Durch leichte Veränderungen der Symbolik stellt Borondo Stucks Geschlechterbild auf den Kopf. Damit will er zu einer Reflexion über eine neue Männlichkeit jenseits althergebrachter Geschlechterklischees auf individueller und gesellschaftlicher Ebene einladen.
Verhüllte Fassade ist eine Hommage an Franz von Stuck

Die verhüllte Fassade soll vor allem eine Hommage an Franz von Stucks Gesamtkunstwerk sein. Der Titel „Chrysalis“ – die biologische Bezeichnung für die mit goldenen Flecken versehene Puppenhülle mancher Schmetterlinge – spielt hingegen auf den Prozess der Transformation an. Eben ganz so, wie ihn auch das Haus selbst während der Sanierungsarbeiten durchmacht ...
Im Museum wie im Bildprogramm der Fassadenverhüllung reift somit Neues heran: Die dargestellte Metamorphose verbindet die Verwandlung des Museums mit der Kraft der Kunst. Letztere steht für Veränderungen und Transformation und will damit auch Möglichkeiten für die Zukunft schaffen.
Über den Künstler Gonzalo Borondo
Gonzalo Borondo (Valladolid, *1989) ist ein Meister der Illusion. In seinen Wandgemälden, Installationen und Mixed-Media-Arbeiten erschafft er Bildwelten, die sich verändern, aber auch die Perspektive der Betrachtenden hinterfragen. Am Anfang jedes Projekts steht die intensive Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes. Sie prägt im Weiteren sowohl die Motive als auch die Materialauswahl.
Borondos Fokus liegt aber auch auf dem Wert von Erinnerung und Erbe. Vor allem beschäftigt er sich mit den Beziehungsgeflechten von historischen Räumen in einem zeitgenössischen Kontext. Damit lotet er nicht zuletzt auch die traditionellen Grenzen der Kunst aus.
Im Februar und März 2025 ist Borondo als Gastkünstler in der Villa Waldberta, dem Residenzprogramm der Landeshauptstadt München. Eine Fortsetzung von „Chrysalis“ ist im Inneren der Villa Stuck nach der Wiedereröffnung im Herbst 2025 geplant.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.