Lern- und Erinnerungsort zur Geschichte des Nationalsozialismus
NS-Dokumentationszentrum München: Geschichte, Gegenwart und Zukunft
Das NS-Dokumentationszentrum München ist der zentrale Ort zur Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt.
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NS-Dokuzentrum vorübergehend geschlossen
Ab Dezember 2024 bis Anfang Mai 2025 hat das NS-Dokumentationszentrum München wegen Umbau geschlossen. Die Wiedereröffnung findet am 8. Mai 2025 zum 10-jähriges Bestehen des Hauses statt. Alle Infos unter www.nsdoku.de.
Warum lohnt sich ein Besuch im NS-Dokumentationszentrum München?
Das NS-Dokumentationszentrum München erinnert am historischen Ort an die Verbrechen der NS-Diktatur und vermittelt die Geschichte des Nationalsozialismus mit Blick auf die Gegenwart und Zukunft. In Ausstellungen, Veranstaltungen, Workshops und Seminaren vermittelt es Wissen und Bewusstsein und will so Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung entgegenwirken.
Was ist geboten? Mit dem NS-Dokumentationszentrum München hat die Stadt einen Lern- und Erinnerungsort erhalten, der sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt und den Ursachen, Ausprägungen und Folgen der Diktatur auseinandersetzt. Inhaltliche Schwerpunkte sind der Aufstieg der NS-Bewegung in München, die besondere Rolle der Stadt im Terrorsystem der Diktatur und der schwierige Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit nach 1945 bis in die Gegenwart.
Was ist das Besondere? Das NS-Dokumentationszentrum München ist ein lebendiger Ort der Information, des Austausches und der Diskussion, der immer den Bezug der historischen Erfahrungen zum Heute sucht. Große Fenster ermöglichen Sichtbezüge zu den baulichen Relikten der NS-Zeit, die authentischen Orte werden so zu einem Teil der Ausstellung.
NS-Dokumentationszentrum München: Alle Infos auf einen Blick
- Lage: Zwischen Königsplatz und Karolinenplatz am Max-Mannheimer-Platz im Kunstareal
- Museums-Kategorie: Kulturgeschichte
- Kinderprogramm: Mediaguide für Jugendliche sowie für Familien mit Kindern ab 11 Jahren, buchbare Workshops zu unterschiedlichen Themen
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: Ab 2 Stunden
- Anfahrt: U2 bis Königsplatz, Bus 100, 150, 58 und 68 bis Königsplatz, Tram 27 und 28 bis Karolinenplatz
- Parken: Keine eigenen Parkplätze vorhanden
Ausstellungskonzept: Bewusstsein und Diskussion über die NS-Zeit
Die historische Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“ umfasst rund 1.000 Quadratmeter und erstreckt sich über dreieinhalb Geschosse, die folgenden Themen gewidmet sind:
- Ursprung und Aufstieg der NS-Bewegung (4.OG)
- Herrschaft und Gesellschaft im Nationalsozialismus (3.OG)
- München und der Krieg (2.OG)
- Auseinandersetzung mit der NS-Zeit nach 1945 (1.OG)
Das Ausstellungskonzept umfasst Fotografien, Dokumente und Texte sowie Filmmaterial und steht unter den leitenden Fragestellungen: „Warum München?" und „Was hat das mit mir zu tun?". Immer wieder wird die historische Ausstellung durch temporäre durch künstlerische Interventionen belebt und so eine Verbindung zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft geschaffen. Was ihr sehen müsst:
- Die großen Fenster: Die Lamellenfenster ermöglichen vielfältige Sichtbezüge zu den baulichen Relikten der NS-Zeit. Die authentischen Orte werden somit Teil der Dokumentation.
- Die Kunstinstallation „Brienner 45“: Im Außenraum des Gebäudes entstand das Medienkunstwerk „Brienner“ 45 der Brüder Benjamin und Emanuel Heisenberg. Verstreute Monitore zeigen mehrere Filmclips mit Texten aus Schlüsseldokumenten der NS-Zeit und historischen Bildern.
- Münchner Biografien: Mit den Lebensläufen historischer Persönlichkeiten wie beispielsweise den Widerstandskämpfer*innen Walter Klingenbeck (1924-1943), Georg Elser (1903-1945) und Anita Augspurg (1857-1943) beleuchtet die Ausstellung die Motive und Handlungsspielräume von Tätern und Opfern, Mitläufern und Widerständigen.
- Die Multimediastationen im Lernforum: Auf vier interaktiven Medientischen hat man die Möglichkeit, sich mit verschiedenen Themenkomplexen zu beschäftigen. So können hier unter anderem die Anfänge und der Aufstieg der NSDAP in München oder auch die Biografien und Wohnorte von Verfolgten des NS-Regimes recherchiert werden.
Führungen und Formate
- Rundgänge durch die Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“: Jeden Sonntag, 11 und 14 Uhr
- Rundgang durch die Ausstellung „München und der Nationalsozialismus“ auf Englisch: Jeden Sonntag, 13 Uhr
- Rundgang durch die aktuelle Wechselausstellung: Jeden Dienstag, 17.30 Uhr und jeden Sonntag 15 Uhr
- Mediaguides in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch, Französisch, Hebräisch, Italienisch, Polnisch, Russisch, Spanisch und Griechisch
- Mediaguide für Jugendliche (auf Deutsch und Englisch)
- Mediaguide für Familien mit Kindern ab 11 Jahren
Lernforum und Bibliothek
Einer der Hauptaspekte des Dokumentationszentrums ist das Vermitteln von Wissen über die Zeit des Nationalsozialismus. Aus diesem Grund verfügt das Museum über ein umfangreiches Lernforum mit Bibliothek, Medientischen, Datenbanken und Rechercheterminals.
Ziel des Lernforums ist es, diese komplexen Inhalte in medial möglichst ansprechender Form aufzubereiten. Die Inhalte der Ausstellung können so vertieft werden, wobei sich dieses Angebot sowohl an Gruppen als auch an Einzelpersonen richtet.
Veranstaltungen und Events
Darüber hinaus bietet das NS-Dokumentationszentrum München folgende Veranstaltungen an:
- Wechselnde Events zu historischen und aktuellen Themen mit nationalen und internationalen Gästen aus den Bereichen Wissenschaft, Kunst, Literatur uvm.
- Regelmäßige Reihen mit verschiedenen Kooperationspartnern
- Buchbare Workshops und Seminare zu unterschiedlichen Themen für Kinder-, Jugend-, Schüler- und Erwachsenengruppen
Eintrittspreise
Der Eintritt zum NS-Dokumentationszentrum München ist kostenfrei.
App „Orte Erinnern“ und Online-Angebot
- Smartphone-App „Orte Erinnern“ | „Sites in Mind“: Mit der App kann man auch auf Münchens Straßen die Auswirkungen des Nationalsozialismus nachvollziehen. Die App führt euch zu 120 Orten in München und der Umgebung, die in einem direkten Bezug zur NS Geschichte stehen.
- Online-Storytellings zu aktuellen Ausstellungen und Themen
- nsdoku lexikon mit 900 Artikeln zur nationalsozialistischen Vergangenheit der Stadt München
- nsdoku magazin: Autor*innen aus Wissenschaft, Politik, Kunst und Kultur beleuchten historische Themen und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen.
- Podcast „History is not the Past“: Expert*innen aus den Bereichen Wissenschaft, Journalismus, Kunst und Kultur behandeln historische und aktuelle Themen.
- Podcast „Münchner Zeitgeschichten“: Ein partizipatives Audioprojekt von Jugendlichen für Jugendliche, die sich auf die Spuren der NS-Geschichte in München begeben.
- YouTube-Kanal mit regelmäßigen Online-Veranstaltungen, Ausstellungsvideos und Interviews
Die Geschichte des NS-Dokumentationszentrums München
München ist Gründungsort der NSDAP und ist wie keine andere Stadt mit dem Aufstieg des Nationalsozialismus verbunden.
Das NS-Dokumentationszentrum München befindet sich auf dem Gelände des "Braunen Hauses", der einstigen Parteizentrale der NSDAP. Mit dem NS-Dokumentationszentrum München erhielt der Ort eine neue Bestimmung als offener und lebendiger Ort der Information, des Austausches und der Diskussion.
Am 1. Mai 2015 wurde das NS-Dokumentationszentrum München eröffnet. Es entstand auf Initiative von Bürger*innen, die für eine kritische Auseinandersetzung mit den Spuren der NS-Täterschaft eintraten. Der Bau wurde finanziert von Bund, dem Freistaat Bayern und der Landeshauptstadt München und ist seit seiner Eröffnung eine Einrichtung der Landeshauptstadt München.
Barrierefreiheit und Angebote für Menschen mit Einschränkungen
Alle öffentlichen Bereiche des NS-Dokumentationszentrums München sind barrierefrei zugänglich. Der Eingang (Schwelle 3cm) hat einen elektrischen Türöffner und im Erdgeschoss befinden sich taktile Lagepläne in Braille- und Keil-Schrift.
- Spezielle Angebote: Mediaguide in deutscher Gebärdensprache und International Sign Language, Mediaguides und Begleitbroschüren in leichter Sprache (Deutsch und Englisch).
Neuer Erinnerungsort in Neuaubing geplant
Im Münchner Westen soll in den nächsten Jahren ein lebendiger Erinnerungsort entstehen: Am Rande von Neuaubing sind acht Baracken eines Lagers erhalten, in dem während der NS-Herrschaft Zwangsarbeiter*innen untergebracht waren.
Die interaktive und interdisziplinäre Web-Anwendung "Departure Neuaubing" begleitet die Entstehung und lädt dazu ein, die Geschichte der nationalsozialistischen Zwangsarbeit als eine europäisch vernetzte Geschichte zu entdecken.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.
Auf einen Blick
NS-Dokumentationszentrum München
Max-Mannheimer-Platz 1
80333
München
Tel:
+498923367000
Fax:
+498923367005