Outdoor-Kunstprojekt in München: past statements – Denkmäler in der Diskussion
Wie zeitgemäß sind Denkmäler heute noch? Mit dieser spannenden Frage befasst sich das Projekt „past statements – Denkmäler in der Diskussion“, das an verschiedenen Orten in München zu sehen ist. An zwei Orten wird das Projekt verlängert.

In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.
Projekte im öffentlichen Raum in München
Sieht man sich heute Denkmäler aus den vergangenen Jahrhunderten an, dann scheinen viele aus der Zeit gefallen zu sein. Mal verherrlichen sie Krieg oder Nationalismus, mal grenzen sie Menschen aus. Daher ist die Frage, ob diese Form der Erinnerung heute noch in das Hier und Jetzt passt, durchaus angebracht.
Das Projekt „past statements – Denkmäler in der Diskussion“ in München hat es sich zum Ziel gesetzt, dass eine kritische und vielstimmige Diskussion zustande kommt. Denn natürlich ist die Stadtgesellschaft heute eine andere als etwa vor 100 Jahren und daher wird auch die kollektive Erinnerung anders wahrgenommen.
Künstlerische Interventionen an verschiedenen Denkmälern
Das Projekt besteht aus künstlerischen Interventionen an verschiedenen öffentlichen Orten, z.B. dem Neptunbrunnen im Alten Botanischen Garten. Hier haben Künstler*innen die Denkmäler temporär umgestaltet, so dass sich alle Interessierten ihre eigenen, neuen Gedanken zum jeweiligen Denkmal machen können.
Zudem gibt es an einzelnen, umstrittenen Orten auch immer wieder dezentrale Veranstaltungen. Das Programm ist eine Kooperation zwischen Public Art München und dem Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur des Kulturreferats der Landeshauptstadt München.
Die verschiedenen Projekte in der Übersicht
Maria Luiko, Trauernde, 1938

- Wer: Michaela Melián
- Wann: Die Kunstinstallation, die ursprünglich bis 19. Dezember geplant war, wurde verlängert und ist weiterhin zu sehen.
- Wo: Alter Botanischer Garten
- Was: Die Künstlerin hat den in der NS-Zeit erbauten Neptunbrunnen verhüllt.
Ein Ort für ein Wort. Ein Wort für einen Ort (ein Zeitzeichen)

- Wer: Michele Bernardi
- Wann: Seit 15. August 2022, verlängert bis 28. Februar 2023
- Wo: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
- Was: Bernardi versieht die dort in den Fenstern immer noch zu sehenden Hakenkreuze mit dem Worten „gestern“, „heute“ und „morgen“.
Victory Spikes

- Wer: Kollektiv Steinbrener / Dempf & Huber
- Wann: 21. September bis 19. November
- Wo: Siegestor
- Was: Das mehrdeutige Denkmal wurde im Angesicht eines Krieges aktualisiert.
Past Monument: Herabsetzung als Kunst – eine Analyse

- Wer: Department für öffentliche Erscheinungen
- Wann: 9. September bis 10. November
- Wo: Plakatflächen im Stadtraum
- Was: Das Künstlerkollektiv hat auf seinen Plakatwänden das Reiterstandbild von Otto I. von Wittelsbach modifiziert.
#Makeusvisible X denkFEmale

- Wer: XRE (Extended Reality Ensemble, New York) und denkFEmale (München)
- Wann: 30. September bis 31. Oktober
- Wo: Stadtraum München
- Was: Mithilfe von Augmented Reality werden den männlichen Skulpturen der Stadt digitale Monumente von Frauen und nicht-binären Personen entgegengesetzt.