Valentin-Karlstadt-Musäum (vorübergehend geschlossen)
Valentin-Karlstadt-Musäum in München: Infos zu Ausstellungen, Führungen und Café
„An jedem Eck a Gaudi!“: Im Valentin-Karlstadt-Musäum ermöglichen skurrile und kuriose Objekte und Zeugnisse einen Einblick in das Leben und Werk der beiden Ausnahme-Komiker. Derzeit ist das Museum bis Mitte 2026 für eine umfassende Sanierung geschlossen.
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Valentin-Karlstadt-Musäum geschlossen bis 2026
Seit dem 7. Oktober 2024 ist das Valentin-Karlstadt-Musäum für rund eineinhalb Jahre geschlossen. Grund sind notwendige Brandschutzmaßnahmen, die im November 2024 beginnen. Bisher konnten aus Sicherheitsgründen nur 50 Personen gleichzeitig das Musäum besuchen. Während der Bauarbeiten wird das Musäum komplett ausgeräumt und – keine Sorge – nach Abschluss der Maßnahmen wieder aufgemacht. Für die Wiedereröffnung wird die Dauerausstellung überarbeitet und aufgefrischt.
Die Arbeiten sollen bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Auf die ursprünglich geplanten Versorgungstürme mit Aufzügen, die für Barrierefreiheit und einen zweiten Rettungsweg sorgen sollten, wird allerdings verzichtet.
Während der Schließzeit finden Veranstaltungen im Interim der Villa Stuck in der Goethestraße 54 sowie Ausstellungen und das Sommerfest im Innenhof des Isartors statt.
Warum lohnt sich ein Besuch im Valentin-Karlstadt-Musäum?
Lachen erlaubt und erwünscht! Das Valentin-Karlstadt-Musäum im Isartor ist eine Hommage an die Komiker Karl Valentin und Liesl Karlstadt. An den skurrilen und besonderen Exponaten erfreuen sich nicht nur Fans.
Was ist geboten? Bilder, Filme, Dokumente: Eine Mischung aus informativen Einheiten und kuriosen Überraschungen präsentieren das Leben und Wirken des Münchner Komikers Karl Valentin und seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt. Zudem zeichnet eine umfangreiche Volkssänger-Ausstellung die Entwicklung der ersten Popkultur Münchens nach.
Was ist das Besondere? Es ist ein besonderes Museum an einem besonderen Ort: Im Münchner Isartor. Vom Winter-Zahnstocher über den seltenen Beamtenschweiß bis zur geschmolzenen Schneeplastik lassen sich viele besondere Details entdecken.
Valentin-Karlstadt-Musäum: Die wichtigsten Infos auf einen Blick
- Lage: Direkt im Isartor, dem Einlasstor der Stadt München, im Tal
- Museums-Kategorie: Kultur
- Kinderprogramm: Kindermatinee mit Märschenerzählungen und Musik in unregelmäßigen Abständen
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: 1 bis 7 Stunden (mit Besuch des Turmstüberls)
- Anfahrt: Bus 132, S-Bahn sowie Tram 16 und 18 bis Isartor
- Parken: Parkgarage Rieger City und das Isarparkhaus
Ausstellung: Objekte und Absurditäten aus Valentins Leben
Das Isartor, einst wichtigstes Tor in die Stadt, beherbergt seit 1959 das Valentin-Karlstadt-Musäum. Leben und Wirken von Karl Valentin und seiner kongenialen Partnerin Liesl Karlstadt werden in der Dauerausstellung durch eine Mischung aus informativen Einheiten und kuriosen Überraschungen präsentiert. Was ihr sehen müsst:
- Persönliche Zeugnisse und Gegenstände: Originaldokumente, Fotografien, Postkarten und vieles mehr geben einen lebendigen Einblick in Karl Valentins Leben.
- Kuriositäten und dem Valentinschen Panoptikum nachempfundene Objekte wie der legendäre Winter-Zahnstocher und die geschmolzene Schneeplastik.
- Die zahlreichen Ton- und Filmdokumente: Im hauseigenen Kino werden die Multimedia-Genies Liesl Karlstadt und Karl Valentin wieder lebendig.
Die ebenfalls dauerhafte Volkssängerausstellung zeigt die Entwicklung der ersten "Popkultur" Münchens. Voraussetzung hierfür war das neue Phänomen Freizeit und das ungestillte Bedürfnis nach Vergnügen. Ihren Ursprung findet sie in der Vorstadt, damals Elendsviertel. Ein Stadtplan des Vergnügens gibt einen topografischen Überblick über die Vergnügungsstätten in München.
Zudem finden regelmäßige Sonderausstellungen statt: Sie widmen sich den Bereichen Bildende Kunst, Comic und Karikatur, Geschichte, Kunstgeschichte Fotographie, u.a. mit Bezug (auch im weiteren Sinne) zur Kunst und zur Biographie von Karl Valentin, Liesl Karlstadt, den Münchner Volkssänger*innen und auch dem Gebäude des Isartores selbst.
Führungen, Veranstaltungen und Kinderprogramm
- Offene Führungen werden jeden 2. (geraden) Samstag um 15:01 Uhr angeboten. Auch individuelle Führungen für bis zu 25 Personen sind buchbar.
- Große Kunst auf kleinem Raum: Jeden ersten Freitag im Monat präsentieren sich im Turmstüberl junge aber auch bereits etablierte Künstler mit ihren Programmen aus Musik, Lesungen und Kabarett.
- In der Reihe „Neues aus München - Hie und da am Donnerstag“ legt das Valentin-Karlstadt-Musäum den Schwerpunkt auf Musik aus München – ein bunter Mix von Künstlern, die aus der Reihe fallen
- Turmsingen: Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat, das das monatliche Turmsingen mit Liedern und Couplets aus der Münchner Volkssängerzeit veranstaltet. Jeder 2. Montag in den Monaten Januar/März/Mai/Juli/September/November.
- Kindermatinee: In unregelmäßigen Abständen, jeweils an einem Sonntag, finden die Märchenerzählung von und mit Stefan Murr und Heinz-Josef Braun auf bairisch mit Musik statt.
Hauseigenes Kino zeigt Valentin-Filme
Im hauseigenen Kino werden die beiden frühen Multimediagenies und Pioniere des deutschen Films wieder lebendig: Nach Programm laufen dort während des Museumsbetriebs Valentin-Filme in voller Länge. Ergänzt wird diese Abteilung durch eine Hörstation mit 16 Titeln sowie eine Diaschau mit Valentins komischer Reklame.
Um Liesl Karlstadts Wirken nach Valentins Tod 1948 genauer zu beleuchten, wurde eine Tonstation mit Ausschnitten aus ihren Radioserien installiert. Zudem ist hier auch der erste Werbefilm für das deutsche Fernsehen – eine Persilwerbung 1956 – mit Karlstadt als Protagonistin zu sehen.
Café Turmstüberl und Museumskiosk
Höhepunkt eines jeden Musäumsrundgangs ist ein Besuch des Café Turmstüberl unter dem Dach des südlichen Isartorturms. Eines der schönsten Cafés von München, mit Blick ins Tal lädt zum Verweilen ein, bei einem Haferl Kaffee und Schmalznudeln oder einem kühlen Weißbier und frischen Weißwürscht.
Möbliert mit den originalen Thonet-Stühlen aus dem legendären Szenecafé "Stefanie" oder "Größenwahn", wie es im Volksmund hieß, ist noch das Flair der Altschwabinger Bohème zu spüren. Über Jahre hinweg, trug sich hier eine weitere Sammlung mit Preziosen und Münchner Originalen zusammen.
Im kleinen Museumskiosk finden erwartet euch alles zu und über Karl Valentin, Liesl Karlstadt und die Münchner Volkssänger: Literatur, CDs, Filme auf DVD, den Musäumskatalog "An jedem Eck a Gaudi", Postkarten mit den beliebtesten Valentin-Sprüchen, T-Shirts, kleine Souvenirs, aber auch Einzigartiges wie den berühmten Winter-Zahnstocher. Handgefertigt, gibt es diesen nur im Valentin-Karlstadt-Musäum zu erwerben
Eintrittspreise
- Erwachsene: 2,99 Euro
- Kinder, Schüler, Studenten: 1,99 Euro
- Familienkarte: 6,99 Euro – "Diese Karte erlaubt Eltern mit ihren Kindern bis 16 Jahren (verheiratet, unverheiratet, mit oder ohne Vater, auch mit oder ohne Mutter, aber nur ohne Kaugummi und Limo) den Eintritt ins Valentin-Karlstadt-Musäum."
- Jahreskarte: 29,99 Euro
"Kinder unter 6 Jahren und 99jährige in Begleitung ihrer Eltern haben freien Eintritt."
Online-Rundgang durchs lustige Museum
Informationen zum Museum gibt es in den Sozialen Medien (Facebook, Instagram, YouTube) sowie auf dem Saubande-Blog des Valentin-Karlstadt-Fördervereins e.V.
Dank der virtuellen 360-Grad-Tour könnt ihr die beiden Komiker und ihre lustigen Exponate jetzt auch digital besuchen - und das rund um die Uhr. Hier geht's zum ganzen Rundgang >>
Das Isartor: Ein besonderer Ort für ein Museum
In all den Jahrhunderten gab es für das Isartor viele Pläne, mehrmals sollte es sogar abgerissen werden. König Ludwig I. rettete es 1832 höchstpersönlich vor einem Abriss und ließ es durch Friedrich von Gärtner zum bayerischen Nationaldenkmal umgestalten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das stark zerstörte Bauwerk notdürftig wiederaufgebaut, 1959 zog das Valentin-Musäum ein. Bis heute passt das Isartor mit seinen verwinkelten Gängen zum schrägen Denken der Protagonisten Karl Valentin und Liesl Karlstadt.
Zu den Olympischen Spielen 1972 erlebt die Stadt einen beispiellosen Umbau. Das gesamte Umfeld des Isartors wurde umgestaltet, die S-Bahn unter das Tor gegraben. Erneut stand ein möglicher Abriss des Stadttores zur Diskussion. Doch die Stadt München entschloss sich zur umfangreichen Generalsanierung und beauftrage Spezialisten aus Warschau mit der Restauration des Isartores. Auch das Museum wurde im Zuge dieser Maßnahme erweitert, der Nordturm hierfür erschlossen und über einen neuen Wehrgang zugänglich gemacht.
Barrierefreiheit und Angebote für Menschen mit Behinderung
Aktuell ist leider keine Barrierefreiheit gegeben. Das Valentin-Karlstadt-Musäum arbeitet daran, dass das Museum barrierefrei umgebaut und erweitert wird.
- Spezielle Führungen: Führungen für Gehörlose aus dem Programm der "Museum Signers"
Geschichte des Valentin-Karlstadt-Musäums
Am 17. September 1959 wurde das Valentin-Musäum eröffnet. Als Einladung hierfür wurde ein vier Kilo schwerer Ziegelstein verschickt. Der Kunstmaler Hannes König richtete es in Eigeninitiative im Südturm des kriegszerstörten und nur notdürftig wiederaufgebauten Isartors mit Hilfe von Künstlerfreunden und der finanziellen Unterstützung von Münchner Bürgerinnen und Bürgern ein. Seit der Eröffnung des Liesl-Karlstadt-Kabinetts 2001, trägt das Valentin-Karlstadt-Musäum den Namen beider Protagonisten. Als Vorbild für die Gestaltung diente Karl Valentins Ritterspelunke, eine Verbindung aus Kellerkneipe, Bühne und Kuriositätenkabinett.
In den 60er und 70er Jahren entwickelte es sich zur Pilgerstätte für Karl Valentin. Im Zuge der Sanierung des Isartors 1971–1972, wurden Ausstellungsräume im Nordturm geschaffen. Von der Gründung bis 2018 war es ein privat betriebenes Museum. Auch die Sammlung im Valentin-Musäum trug Hannes König zusammen, mit seinem Tod vermachte er sie der Stadt München. Die Sammlung umfasst neben zahlreichen Archivalien zu Karl Valentin, Liesl Karlstadt und den Münchner Volkssängern u.a. eine Schenkung von Christian Boltanski mit Bildern und Dokumenten aus seinem Werk der 70er Jahre.
Seit 2004 ist Sabine Rinberger Direktorin des Valentin-Karlstadt-Musäums. Bis zum 31.12.2017 führte sie es als privaten Betrieb, seit 2018 nun als Museum der Landeshauptstadt München. Mit dieser Entscheidung sicherte der Münchner Stadtrat die Zukunft des Museums, unabhängig von Betreibern. Von 2007 bis 2008 wurden die Innenräume saniert und die Ausstellungen neugestaltet.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.
Auf einen Blick
Valentin Karlstadt Musäum
Tal 50
80331
München
Tel:
+4989223266