
Karlsplatz (Stachus)
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Karlsplatz 180335 München
Karlsplatz Stachus

„Da geht’s ja zu wie am Stachus!“ – Dieser Spruch ist bis ins tiefste Bayern bekannt und wird gern verwendet, wenn irgendwo ganz sakrisch viel los ist. Am Münchner Stachus ist das Tag und Nacht der Fall: Hier treffen sich etliche S-, U- und Trambahnlinien, Autos, Busse, Radfahrer und Fußgänger. Die einen wollen nur die Altstadt queren, die anderen beginnen hier ihren Stadtbummel in der Fußgängerzone. Oder gehen Shoppen in den Stachus Passagen.
Der Karlsplatz heute

Der Karlsplatz ist häufig erste oder letzte Station bei einem Stadtbummel durch die Innenstadt, da gleich hinter dem Karlstor die Münchner Einkaufsmeile der Neuhauserstraße und Kaufingerstraße beginnt. Der große Brunnen, der derzeit bis September 2018 saniert wird, mit seinen vielen Fontänen lädt an heißen Sommertagen zum Abkühlen ein, auf den Steinen rundherum sitzen die Leute und essen Hamburger oder schlecken am Eis. Eis gibt’s am Stachus auch im Winter: dann stehen hier eine Eislaufbahn und Glühweinbuden. Ganz unabhängig von den Jahreszeiten strömen Tausende Menschen täglich über den Platz und Touristen machen Erinnerungsfotos.

Mit dem Bau des Tunnels der Münchner S-Bahn-Stammstrecke Ende der 1960er Jahre wurde auch die damals noch von Tausenden Autos und mehreren Tramlinien befahrene Neuhauser Straße umgestaltet und zu einer der größten Fußgängerzonen Europas umgebaut. Die ganze Innenstadt war eine riesengroße Baustelle, da in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 1972 auch die ersten U-Bahn-Linien und der Olympiapark geschaffen wurden. Am Stachus entstanden damals auch der Springbrunnen und das weitläufige unterirdische Stachusbauwerk, eines der größten unterirdischen Bauwerke der Welt. Dieses wurde zuletzt 2011 aufwendig saniert. In der Einkaufspassage – den Stachus Passagen mit fast 8000 qm Fläche – kann man nicht nur erstaunlich gut shoppen: Etliche Imbissbuden stillen den kleinen Hunger zwischendurch.
An zahlreichen Plätzen in München ist das Gratis-Angebot M-WLAN verfügbar, mit dem man kostenlos im Internet surfen kann.
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Wo heute der Kaufhof steht, an der Ecke Sonnenstraße / Bayerstraße, stand im 18. Jahrhundert ein Wirtshaus. Ab 1728 war dort ein Mathias Eustachius Föderl, genannt Eustachi, als Wirt verzeichnet. Er schenkte dort und in dem dazugehörigen Garten Bier aus. Zu seinen Ehren trug die Gastwirtschaft den Namen Stachus, und von der Gastwirtschaft wurde der Name Stachus dann auf den Platz übertragen, an dem sie lag.
Im 13. Jahrhundert entstand das erste Karlstor just dort, wo die für Münchens Existenz und Wohlstand maßgebliche Salzstraße die noch junge Stadt verließ. Damals hieß es noch Neuhauser Tor, nach dem Ort, den die Straße als nächstes ansteuerte. München wuchs schnell, gewann an Macht, prosperierte. Deshalb wurde das Neuhauser Tor im 15. Jahrhundert durch die zwei Flankentürme verstärkt und ein Wehrrondell errichtet.
1791 befahl Kurfürst Karl Theodor, dessen Namen der Karlsplatz seit 1797 offiziell trägt, die Wehrbefestigung und die Stadtmauern zu schleifen. An ihrer Stelle entstand der Karlsplatz in seinen heutigen Umrissen. Nur: die Münchner mochten den Wittelsbacher aus der pfälzer Linie nicht wirklich (mit Maximilian III. Joseph war 1777 die bayerische Linie der Wittelsbacher ausgestorben), und nannten den Platz nicht wie vom Kurfürsten gewünscht Karlsplatz - sondern weiterhin viel lieber Stachus.
Und warum war der Pfälzer Karl Theodor so unbeliebt? Zu seiner Zeit hatte Österreich einen großen Besitz im Nordwesten der Pfalz, der in etwa das Gebiet der heutigen Staaten Belgien und Luxemburg umfasste. Karl Theodor war zunächst nicht sonderlich interessiert an Bayern und versuchte gar, den ererbten Besitz mit Österreich gegen die Österreichischen Niederlande zu tauschen. Was für ein Affront gegen die Bayern! Ausgerechnet einem Preußen ist es zu verdanken, dass dieser Tausch nie zustande kam: Friedrich II. – der Alte Fritz – verhinderte letztendlich, dass Bayern ein Teil Österreichs wurde. Danke Fritz! Einige Jahre später versuchte Karl Theodor, sich mit dem Volk zu versöhnen, und schenkte den Münchnern den Englischen Garten. Vergebens: Sie sagen immer noch viel lieber Stachus als Karlsplatz.
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Das Karlstor direkt am gleichnamigen Platz ist eines der alten Münchner Stadttore, es entstand wie auch das Sendlinger Tor und das Isartor im Zuge der zweiten Stadtbefestigung im 14. Jahrhundert. Doch oft eilen die Leute vom Karlsplatz durch das Tor schnurstracks auf die Shopping-Meile der Neuhauser Straße ohne ihren Blick nach oben zu wenden. Dabei gäbe es dort Interessantes zu sehen: Im Haupttorbogen des Tores ragen aus den Ecken die sogenannten Kragenköpfe. Sie stellen herausragende Münchner Persönlichkeiten dar. Neben dem Kutscher Krenkl, dem Baron Sulzbeck und dem Finessensepperl schaut auch Bayerns letzter Hofnarr auf die Passanten herab.

Beim alljährlichen Münchner Eiszauber am Stachus können in der Winterzeit große wie auch kleine Schlittschuhläufer auf einer Eisbahn ihre Runden drehen - und das mitten in der Innenstadt. Zahlreiche Events und spezielle Aktionen machen die größte mobile Eisarena Bayerns zu einem Höhepunkt des Münchner Winters. Dank Schmankerlhütte und Glühweinstadl ist auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt.