
Feldherrnhalle
Top-Sehenswürdigkeiten | Altstadt, ZentrumFeldherrnhalle
Residenzstr. 180333 München
Feldherrnhalle

Auf den geschichtsträchtigen Stufen trifft man sich zum Ratschen oder Eis essen. Die Stufen der Feldherrnhalle sind bei Münchnern wie auch ihren Gästen sehr beliebt. Doch die wenigsten werden daran denken, was an eben jenen Stufen schon alles passiert ist.

Die Feldherrnhalle befindet sich am südlichen Ende des Odeonsplatzes, zwischen Theatiner- und Residenzstraße. Sie liegt als point de vue am Anfang der Ludwigstraße und wurde in den Jahren 1841 bis 1844 von Friedrich von Gärtner im Auftrag von König Ludwig I. erbaut. Die florentinische Loggia dei Lanzi diente dabei als Vorbild. Ludwig ließ die Feldherrnhalle als Denkmal zu Ehren des bayerischen Heeres errichten, am Übergang der historischen Altstadt zur neuen Prachtstraße.
Generalsanierung der Feldherrnhalle
Voraussichtlich ab 2022 wird die Feldherrnhalle umfangreich saniert, unter anderem werden die Farben sowie der Putz aufgefrischt und auch die Steinlöwen werden restauriert. Die Arbeiten sollen bis 2025 abgeschlossen sein.

Glanz und Elend der bayerischen Militärgeschichte finden sich in der Auswahl der Standbilder, die aus erbeuteten Kanonen gegossen wurden. Zwei mächtige Löwen aus Stein wachen über die Bronzestatuen der Feldherren Graf Tilly und Fürst Wrede sowie das Bayerische Armeedenkmal.
Wegen des am 9. November 1923 niedergeschlagenen Aufstands der Putschisten um Adolf Hitler wurde die Feldherrnhalle für die Nationalsozialisten zur Kultstätte. Jedes Jahr erinnerte ein Propaganda-Marsch auf die Feldherrnhalle samt Gedenkfeier an die 16 getöteten Putschisten. An der Ostseite des Denkmals war eine Gedenktafel angebracht, der Passanten per Hitlergruß die Ehre erweisen mussten.
Das Drückebergergasserl hinter der Feldherrnhalle

Doch einige Münchner waren schlauer: Sie nutzten die Viscardigasse hinter der Feldherrnhalle als Umweg, um ohne Hitlergruß auf den Odeonsplatz zu gelangen. Das brachte der kleinen Passage den Namen "Drückebergergasserl" ein. Heute erinnern goldene Pflastersteine in der Viscardigasse an diesen stillen Protest. Eine kleine Bronzetafel wurde im Gedenken an die vier Polizisten, die beim Putschversuch der Nazis ums Leben kamen, an der Residenz angebracht.