Flaucher, Kirchen & mehr: Das hat Sendling zu bieten
Sendling: Alle Infos zum Münchner Stadtteil
Sendling ist einer der prägendsten Stadtteile für München. Der Flaucher lädt Alt und Jung zum Baden und Grillen ein, daneben gibt es historische Kirchen und natürlich die Großmarkthalle, der drittgrößte Umschlagplatz für Obst und Gemüse in Europa. Hier erfahrt Ihr alles über Sendling:
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Flaucher: Der belebteste Ort zum Entspannen
An sich ist Sendling ein relativ hektischer Stadtteil und in gewisser Weise trifft das auch auf den Flaucher zu. Am Ufer grillen Studenten und Familien, Kinder tollen im Wasser herum und an schönen Tagen ist es gar nicht so leicht, am steinigen Strand noch einen freien Platz zu finden. Dafür ist die Atmosphäre locker und entspannt, denn eines ist klar: Am Flaucher kann man eine richtig gute Zeit verbringen und langweilig wird es hier mit Sicherheit nicht. Benannt ist der Ort übrigens nach der Gastwirtschaft „Zum Flaucher“, die 1870 von Johann Flaucher eröffnet wurde.
Großmarkthalle: Drittgrößter Gemüseumschlagplatz Europas
Ebenso prägend für den Stadtteil ist die Großmarkthalle München, die eigentlich aus mehreren Hallen besteht. Hier werden – wie der Name schon andeutet – im großen Stil Lebensmittel und Blumen gehandelt. Allerdings nur für Unternehmen und Betriebe, einen Verkauf an Privatkunden gibt es nicht. Die Großmarkthalle gehört zu den wichtigsten Arbeitgebern im Viertel und hat sogar einen eigenen Umschlagbahnhof.
Auch die Münchner Tafel hat hier ihren Sitz. Daneben haben sich auf dem weitflächigen Gelände mittlerweile aber auch Betriebe angesiedelt, die nichts mit dem Thema Essen zu tun haben wie Architekten oder EDV-Unternehmen. Die Lokalität wird gerne als Kulisse für Filmdreharbeiten verwendet, so war sie z.B. schon im Tatort zu sehen.
Leben in Sendling: Dicht bebaut mit grünen Oasen
Sendling ist einer der am dichtesten bebauten Stadtteile Münchens, auffallend sind die vielen Mietshäuser und genossenschaftlichen Bauten. Viele der Häuser entstanden bereits vor 1919 beziehungsweise in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Sendling hat einen sehr hohen Altbaubestand, viele dieser Gebäude wurden in den letzten Jahrzehnten saniert. Am Harras etwa lassen sich zahlreiche Häuser mit den für die Zeit um 1900 typischen Jugendstilfassaden bewundern. Interessant ist auch das sogenannte Niedrigenergiehaus in der Ganghoferstraße, das als ein Musterbeispiel energieeffizienten Bauens gilt. Es gibt aber auch grüne Oasen wie die Gegend rund um den Neuhofener Berg, auf dem Ihr im Winter auch Rodeln gehen könnt.
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Sehenswürdigkeiten: St. Margarete - gleich zweimal
Es ist etwas verwirrend, dass es die Kirche St. Margaret in Sendling im Prinzip zweimal gibt. Die Alte Pfarrkirche St. Margaret in Untersendling ist nicht zuletzt historisch ein bedeutender Bau. Sie wurde beim Aufstand der bayerischen Kämpfer gegen die Reichsarmee von Kaiser Joseph I. – auch bekannt als „Sendlinger Mordweihnacht“ – im Jahr 1705 beinahe vollständig zerstört. Die heute zu sehende Kirche ist der Neubau dieser Kirche, dennoch gibt es beispielsweise im Turm noch Reste der ursprünglichen Bausubstanz.
Die Neue Pfarrkirche St. Margaret befindet sich am gleichnamigen Platz. Vor allem das Tonnengewölbe bietet einen beeindruckenden Anblick. Interessant ist auch, dass der Kirchturm zehn Meter höher über Normalnull liegt, als die Türme der Frauenkirche. Sendling kann sich also damit rühmen, theoretisch den „höchsten“ Kirchturm Münchens zu haben. Auch der Alte Israelitische Friedhof befindet sich im Stadtteil, auf welchem mehrere Denkmäler an die Opfer der Judenverfolgung erinnern. Der Friedhof ist für die Öffentlichkeit allerdings nur ein paar Mal im Jahr bei Führungen zugänglich.
Denkmal für den "Schmied von Kochel"
Gegenüber der Alten Pfarrkirche St. Margaret befindet sich das Denkmal für den legendären „Schmied von Kochel“, der aber möglicherweise niemals existiert hat. Zur Zeit des Bauernaufstands in Sendling, der in der bereits erwähnten „Sendlinger Mordweihnacht“ gipfelte, soll er bereits 70 Jahre alt gewesen sein und dennoch eine Keule mit einem Gewicht von 50 Kilo geschwungen haben. Während der Schlacht, die an Weihnachten 1705 rund um die Pfarrkirche tobte, soll er als letzter gefallen sein. Die Forschung geht heute davon aus, dass diese Person erfunden wurde, um die Niederlage gegen die habsburgischen Truppen erträglicher zu gestalten. Nichtsdestotrotz ist der Schmied von Kochel seit Jahrhunderten eine beliebte Figur in der Kunstszene: Zahlreiche Theaterstücke, Skulpturen, Malereien und Lieder erinnern an ihn…
Historisches: Aus Sentilinga wird München-Sendling
Sendling ist nach dem früheren gleichnamigen Dorf benannt, welches 782 erstmals urkundlich als "Sentilinga" erwähnt wurde. Der alte Dorfkern aus dem Jahr 1315 mit der Alten Sendlinger Kirche, dem Friedhof und ehemaligen bäuerlichen Anwesen an der Lindwurm-, Ecke Plinganserstraße ist heute noch zu erkennen.
Nach der Eingemeindung 1877 siedelten sich, vor allem entlang der Bahnlinie nach Wolfratshausen und Rosenheim, viele Gewerbe- und Industriebetriebe an. Etwa zur gleichen Zeit begann der Bau umfangreicher Wohnsiedlungen für die wenig begüterte Arbeiterschaft. Hierfür waren eigens Wohnungsbaugenossenschaften gegründet worden.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde auch Sendling bei Bombenangriffen stark in Mitleidenschaft gezogen, vor allem die Großmarkthalle. Dennoch waren die Zerstörungen nicht ganz so stark wie in der nahen Innenstadt.
Lage und Abgrenzung: Sendling - Südlich der Altstadt
Sendling liegt südlich der Ludwigsvorstadt und Isarvorstadt. Der Stadtteil grenzt an die S-Bahnlinie im Westen und umschließt die Isar inklusive Flaucher im Osten. Der Mittlere Ring führt direkt durch den Stadtteil. Über die S7 Richtung Wolfratshausen, die U3 und U6 ist Sendling direkt mit dem öffentlichen Verkehrsnetz verbunden.
Sendling in Zahlen: Stadtbezirk 6
Sendling ist Münchens Stadtbezirk 6.
- Einwohner des Stadtbezirks: 40.983
- Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 104
- Fläche in Hektar: 393,87
(Zahlen: Statistisches Amt 2019)