Konzertsaal im Gasteig HP8 begeistert mit hervorragendem Klang

Isarphilharmonie im Gasteig HP8 besteht Akustikprobe

(27.9.2021) Münchens neuer städtischer Konzertsaal im Gasteig HP8 begeisterte mit seinem Klang. Bei der Akustikprobe mit den Münchner Philharmoniker lobten alle Beteiligten die Isarphilharmonie. Wer für die Architektur verantwortlich ist und was Gasteig-Chef Max Wagner sagte.

Akustikprobe in der Isarphilharmonie
Tobias Hase

Klangdesigner Yasuhisa Toyota über die Akustik in der Isarphilharmonie

Ein zufriedener Baumeister, ein begeisterter Chef und glückselige Künstler*innen: Die Akustikprobe der Isarphilharmonie hatte nur Gewinner. "Schauen Sie in mein Gesicht: Ich lächle, also bin ich sehr glücklich", sagte Yasuhisa Toyota am 24. September.

Zwei Wochen vor der Eröffnung des neuen Konzertsaals im Gasteig HP8 zeigte sich der japanische Klangarchitekt hochzufrieden mit der Feuertaufe seines Werks. Bei den Proben der Münchner Philharmoniker erlebte der eigens angereiste Toyota erstmals den Sound seines Saales live:

"Die Isarphilharmonie hat eine einzigartige Raumform. Komplett anders als der Gasteig. Deswegen muss die Akustik genauso einzigartig sein", erklärte der renommierte Designer, der auch für die Elbphilharmonie in Hamburg verantwortlich ist. In Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro gmp entwarf er das Innenleben der Isarphilharmonie, die am 8. Oktober 2021 eröffnete.

Yasuhisa Toyota
Robert Haas

Eindrücke von der Eröffnung im Video

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Gasteig-Chef Max Wagner lobt die Isarphilharmonie: "Es ist wunderbar"

Instrumente auf der Bühne der Isarphilharmonie
Anette Göttlicher

Gasteig-Geschäftsführer Max Wagner geriet ebenfalls ins Schwärmen. „Nach dem ersten Moment hat man gemerkt: Es ist wunderbar. Es ist eine sehr gute Akustik. Für mich sehr rund, sehr warm und trotzdem sehr transparent, man hat jedes Instrument gehört. Ich bin an viele Orte im Saal gegangen und war sehr erleichtert."

Gasteig-Chef Wagner war neben dem hervorragenden Klang auch vom mystischen Charme der Isarphilharmonie beeindruckt. Mit der Bestuhlung aus dunklem Holz und Textil und den dunkel lasierten Wänden wirkt der Saal besonders intim, aufgebrochen nur durch den hellen Bühnenboden. Innerhalb von nur anderthalb Jahren entstand die Isarphilharmonie im neuen Komplex des Sendlinger Interim-Gasteigs in der Hans-Preißlinger Straße 8. Die Baukosten für den Saal betrugen 40 Millionen Euro und blieben im Budget.

Münchner Philharmoniker prüften Konzertsaal

Der ehemalige Chefdirigent Valery Gergiev
Robert Haas

Die Ehre, den Klang im neuen Saal mit 60.000 Kubikmetern Raumvolumen zu testen, gebührte natürlich einem soundstarken Orchester, das hier künftig zu Hause sein wird: Der damalige Chefdirigent Valery Gergiev probte zusammen mit den Münchner Philharmonikern auf der Bühne der Isarphilharmonie. Noch waren keine 1.900 Gäste da wie bei Konzerten mit vollem Haus. Architekten, Musiker, Dirigent und Geschäftsführer lauschten dafür umso gespannter und lobten anschließend einhellig die Akustik.

Der neu gebaute Konzertsaal und die lichtdurchflutete Halle E mit dem Foyer für die Isarphilharmonie öffneten als ersten Module des Gasteig HP8 zusammen mit der Münchner Stadtbibliothek im Oktober 2022.

Während der Sanierung des Gasteigs in Haidhausen bleibt der Sendlinger Interims-Gasteig bestehen.

Video: Die Isarphilharmonie bei der Akustikprobe

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Weitere Stimmen zur Akustikprobe

Valery Gergiev, Ehemaliger Chefdirigent der Münchner Philharmoniker: „Der Klang ist warm, klar und intim. Der Saal ist sehr freundlich zu den Musikern – mit weniger Kraftanstrengung erreichen sie exzellente Klangerlebnisse. Es ist ein Wunder, was Toyota hier geschaffen hat. Akustik ist eine Wissenschaft, hat aber auch viel mit Intuition zu tun – Toyota weiß instinktiv, wie wirklich guter Klang entsteht.“

Alexandra Gruber, Soloklarinettistin der Münchner Philharmoniker: „Wir fühlen uns wie auf einer Insel der Glückseligen. Wir haben bei den Proben verschiedene Orchesteraufstellungen getestet und ich kann nur sagen: Es hat geschnackelt“.

Stephan Schütz, ausführender Partner gmp – von Gerkan, Marg und Partner: „Einer Violine im Geigenkasten vergleichbar ist der Konzertsaal der Isarphilharmonie als Haus im Haus konzipiert. Der modulare Holzbau fügt sich in einen auf seine elementaren Schutzfunktionen reduzierten Systembau ein und ist nach präzisen akustischen Vorgaben bis ins architektonische Detail durchkomponiert.“

Teilnehmer*innen der Akustikprobe
Anette Göttlicher