Alle Infos zur Olympiabewerbung und zum Bürgerentscheid
München übergibt offiziell Olympia-Bewerbungskonzept an den DOSB
(1.6.2025) Münchens Bürgermeisterin Verena Dietl, der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder und Sportminister Joachim Herrmann haben am 31. Mai bei einem Termin im Olympiastadion offiziell das Bewerbungskonzept für Olympische und Paralympische Spiele in München an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) überreicht. Zuvor hat die Vollversammlung des Stadtrats in ihrer Sitzung am 28. Mai mit großer Mehrheit einer Bewerbung zugestimmt. Zudem hat der Stadtrat im Sinne einer möglichst transparenten Kommunikation und umfassenden Einbeziehung der Bevölkerung die Durchführung eines Bürgerentscheids am 26. Oktober 2025 beschlossen.

Weitere Aktionen
Münchner Bewerbung wird nun vom DOSB geprüft
Mehrere Vertreter*innen des DOSB waren für die symbolische Übergabe nach München gekommen, darunter DOSB-Vizepräsident Jens-Peter Nettekoven, Volker Bouffier als Vorstand mit besonderen Aufgaben sowie Michael Mronz, IOC-Mitglied und Mitglied im DOSB-Präsidium. Als nächstes folgt nun die sportfachliche Prüfung durch den DOSB, die bis September 2025 abgeschlossen sein soll. Am 28. Mai hatte der Münchner Stadtrat in seiner Vollversammlung mit großer Mehrheit den Weg für eine erneute Olympiabewerbung Münchens frei gemacht.
Bürgermeisterin Dietl: "Wir machen ein starkes Angebot für erstklassige Spiele"
„Ich freue mich sehr, dass wir heute unser Bewerbungskonzept für Olympische und Paralympische Sommerspiele gemeinsam mit dem Freistaat Bayern an den Deutschen Olympischen Sportbund übergeben haben. München ist bereit, wir können Deutschland strahlen lassen und machen ein starkes Angebot für einzigartige, sympathische und erstklassige Spiele“, sagte Münchens 3. Bürgermeisterin Verena Dietl bei der Übergabe der Bewerbung im Olympiastadion. „Mit München hat Deutschland die größte Chance, die Spiele zu holen. Dieter Reiter als Oberbürgermeister und ich als Sportbürgermeisterin werden unsere ganze Kraft einsetzen und alles dafür zu tun, bis zum Bürgerentscheid die Menschen in München, anschließend in Deutschland und danach die Welt zu überzeugen – damit die Olympischen Spiele zurück nach München kommen!“
Offizielle Bewerbungsseite
Ab sofort finden alle Bürger*innen und Interessierte weiterführende Informationen auf www.olympiabewerbung-muenchen.de

Bürgerentscheid: Stadt informiert über Bewerbungskonzept
- Die Münchner Bürger*innen können am 26. Oktober 2025 über die konkrete Frage abstimmen, ob die Landeshauptstadt München sich um Olympische und Paralympische Spiele bewerben soll, die in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 stattfinden.
- In die Fragestellung des Bürgerentscheids wurde etwa für den Fall einer Ausweitung des Verfahrens auf mehrere Austragungsjahre auch das Jahr 2044 mit aufgenommen.
- Zuvor soll die Bevölkerung umfassend über das Bewerbungskonzept und die damit verbundenen Chancen informiert und zu einer Teilnahme am Bürgerentscheid bewegt werden. Aus Sicht der Landeshauptstadt München sprechen dabei mehrere gewichtige Gründe für eine Bewerbung.
- Ausgangspunkte sind die in den letzten Jahren auf den Weg gebrachten Reformen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für nachhaltigere und an die Bedürfnisse der Bewerberstädte angepasste Spiele in Verbindung mit einer Senkung der Bewerbungs- und Organisationskosten und einem „One-Village-Ansatz“, der eine möglichst kompakte Zusammenführung der Athlet*innen zum Ziel hat.
Münchner Olympiapark: Herzstück des Sportstättenkonzepts
Auf Basis dieser neuen Gestaltungsmöglichkeiten hat die LHM unter Federführung des Referats für Bildung und Sport (RBS) nun ein Bewerbungskonzept erarbeitet, das wie schon 1972 auf ein ausgewogenes Verhältnis von nachhaltiger Planung und visionären Ideen setzt – mit einem durchdachten Einsatz von Ressourcen und Flächen.
- Das Herzstück bildet der weltweit einzigartige Münchner Olympiapark als Musterbeispiel einer nachhaltigen Planung und Nutzung. Nahezu die Hälfte aller Sportarten würden hier auf einem Areal von gut 2 Kilometern Länge ausgetragen.
- Dazu soll der Olympiapark im Süden belebt werden und sich speziell jungen urbanen Sportarten wie Skateboard oder 3x3 Basketball öffnen. Auf diese Weise könnte er nach den Spielen noch umfassender als bisher für die gesamte Bevölkerung Raum für Sport, Freizeit und Erholung bieten.
- Insgesamt 90 Prozent der Sportstätten liegen im Radius von weniger als 30 Kilometern zum geplanten Olympischen Dorf und damit noch näher als die vom IOC geforderten 50 Kilometer. Dabei werden nahezu ausschließlich bestehende Sportstätten genutzt. Ergänzt werden sie durch einige wenige temporäre Hallen oder Veranstaltungsflächen wie auf der Messe München, auf dem Odeonsplatz, im Englischen Garten oder vor Schloss Nymphenburg.
- Auch zahlreiche Wettkampfstätten von 1972 aus dem Umland werden im Konzept eingebunden - wie die Olympische Ruderregattastrecke Oberschleißheim, die Olympia-Reitanlage Riem oder die Olympia-Schießanlage in Garching. Im weiteren Umland sind unter anderem noch der Eiskanal Augsburg für den Kanusport, Bad Wiessee für Mountainbike und Freiwasserschwimmen im Starnberger See geplant.
- Mit den Paralympischen Spielen direkt im Anschluss an die Olympischen Spiele würde zudem ein starkes Zeichen für Inklusion und ein selbstverständliches Miteinander im Sport gesetzt. Auch insgesamt bekäme der Sport durch zahlreiche sanierte und barrierefreie Sportstätten starke Impulse – insbesondere für den Kinder- und Jugendsport und den Breitensport.

Wichtige Projekte für die Stadtentwicklung würden schneller vorankommen
- Eine vielversprechende Option für das Olympische und Paralympische Dorf und das Mediendorf bietet sich in einem Teilgebiet des bestehenden Stadtentwicklungsgebiets im Münchner Nordosten, das ausreichend Platz für etwa 18.900 Athlet*innen und Betreuer*innen bietet. Durch die anschließende Nachnutzung würde dort ein neues klimaneutrales und barrierefreies Stadtquartier mit Wohnraum mit rund 4.000 Wohnungen für etwa 10.000 Bürger*innen entstehen.
- Umfangreiche Investitionen würden in den öffentlichen Nahverkehr fließen: für die Verlängerung der U4, die Realisierung der U9 und den S-Bahn-Ringschluss im Münchner Norden.
- Zusätzliche Investitionen in den Klima- und Umweltschutz etwa durch den Ausbau von Radschnellverbindungen sowie die Vernetzung von Freiflächen und innerstädtischen Grünverbindungen würden die Stadtentwicklung gezielt voranbringen.
- Weitere Pluspunkte liegen in den erwartbaren wirtschaftlichen Effekten insbesondere für den Standort Oberbayern sowie in der weltweit positiven Aufmerksamkeit und dem Imagegewinn, die München durch die erneute Ausrichtung von Olympischen Spielen erfahren würde.
Finale Entscheidung für deutschen Bewerber fällt 2026
- Nach Einreichung der Konzepte durch die für eine Bewerbung in Frage kommenden Gebietskörperschaften – außer München sind dies noch Berlin, Rhein-Ruhr und Hamburg – folgt nun die sportfachliche Prüfung durch den DOSB bis September 2025.
- Bis Juni 2026 können die Gebietskörperschaften, deren Konzepte diese Prüfung bestehen, dann auf freiwilliger Basis Referenden durchführen – so wie München dies von vorneherein angekündigt hatte.
- Die finale Entscheidung über das beste Konzept, mit dem Deutschland sich beim IOC bewerben will, soll dann bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB im Herbst 2026 fallen.