München gibt am 31. Mai das Bewerbungskonzept beim DOSB ab
Münchner Stadtrat macht Weg frei für Olympiabewerbung und Bürgerentscheid
(28.5.2025) München bewirbt sich um Olympische und Paralympische Spiele im Jahr 2036 oder 2040 und gibt dafür am 31. Mai beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) ein umfassendes Konzept ab. Dem hat die Vollversammlung des Stadtrats in ihrer heutigen Sitzung mit großer Mehrheit zugestimmt. Zudem hat der Stadtrat im Sinne einer möglichst transparenten Kommunikation und umfassenden Einbeziehung der Bevölkerung die Durchführung eines Bürgerentscheids am 26. Oktober 2025 beschlossen.

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Bürgerentscheid: Stadt informiert über Bewerbungskonzept
- Die Münchner Bürger*innen können am 26. Oktober 2025 über die konkrete Frage abstimmen, ob die Landeshauptstadt München sich um Olympische und Paralympische Spiele bewerben soll, die in den Jahren 2036, 2040 oder 2044 stattfinden.
- In die Fragestellung des Bürgerentscheids wurde etwa für den Fall einer Ausweitung des Verfahrens auf mehrere Austragungsjahre auch das Jahr 2044 mit aufgenommen.
- Zuvor soll die Bevölkerung umfassend über das Bewerbungskonzept und die damit verbundenen Chancen informiert und zu einer Teilnahme am Bürgerentscheid bewegt werden. Aus Sicht der Landeshauptstadt München sprechen dabei mehrere gewichtige Gründe für eine Bewerbung.
- Ausgangspunkte sind die in den letzten Jahren auf den Weg gebrachten Reformen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) für nachhaltigere und an die Bedürfnisse der Bewerberstädte angepasste Spiele in Verbindung mit einer Senkung der Bewerbungs- und Organisationskosten und einem „One-Village-Ansatz“, der eine möglichst kompakte Zusammenführung der Athlet*innen zum Ziel hat.
Münchner Olympiapark: Herzstück des Sportstättenkonzepts
Auf Basis dieser neuen Gestaltungsmöglichkeiten hat die LHM unter Federführung des Referats für Bildung und Sport (RBS) nun ein Bewerbungskonzept erarbeitet, das wie schon 1972 auf ein ausgewogenes Verhältnis von nachhaltiger Planung und visionären Ideen setzt – mit einem durchdachten Einsatz von Ressourcen und Flächen.
- Das Herzstück bildet der weltweit einzigartige Münchner Olympiapark als Musterbeispiel einer nachhaltigen Planung und Nutzung. Nahezu die Hälfte aller Sportarten würden hier auf einem Areal von gut 2 Kilometern Länge ausgetragen.
- Dazu soll der Olympiapark im Süden belebt werden und sich speziell jungen urbanen Sportarten wie Skateboard oder 3x3 Basketball öffnen. Auf diese Weise könnte er nach den Spielen noch umfassender als bisher für die gesamte Bevölkerung Raum für Sport, Freizeit und Erholung bieten.
- Insgesamt 90 Prozent der Sportstätten liegen im Radius von weniger als 30 Kilometern zum geplanten Olympischen Dorf und damit noch näher als die vom IOC geforderten 50 Kilometer. Dabei werden nahezu ausschließlich bestehende Sportstätten genutzt. Ergänzt werden sie durch einige wenige temporäre Hallen oder Veranstaltungsflächen wie auf der Messe München, auf dem Odeonsplatz, im Englischen Garten oder vor Schloss Nymphenburg.
- Auch zahlreiche Wettkampfstätten von 1972 aus dem Umland werden im Konzept eingebunden - wie die Olympische Ruderregattastrecke Oberschleißheim, die Olympia-Reitanlage Riem oder die Olympia-Schießanlage in Garching. Im weiteren Umland sind unter anderem noch der Eiskanal Augsburg für den Kanusport, Bad Wiessee für Mountainbike und Freiwasserschwimmen im Starnberger See geplant.
- Mit den Paralympischen Spielen direkt im Anschluss an die Olympischen Spiele würde zudem ein starkes Zeichen für Inklusion und ein selbstverständliches Miteinander im Sport gesetzt. Auch insgesamt bekäme der Sport durch zahlreiche sanierte und barrierefreie Sportstätten starke Impulse – insbesondere für den Kinder- und Jugendsport und den Breitensport.

Wichtige Projekte für die Stadtentwicklung würden schneller vorankommen
- Eine vielversprechende Option für das Olympische und Paralympische Dorf und das Mediendorf bietet sich in einem Teilgebiet des bestehenden Stadtentwicklungsgebiets im Münchner Nordosten, das ausreichend Platz für etwa 18.900 Athlet*innen und Betreuer*innen bietet. Durch die anschließende Nachnutzung würde dort ein neues klimaneutrales und barrierefreies Stadtquartier mit Wohnraum mit rund 4.000 Wohnungen für etwa 10.000 Bürger*innen entstehen.
- Umfangreiche Investitionen würden in den öffentlichen Nahverkehr fließen: für die Verlängerung der U4, die Realisierung der U9 und den S-Bahn-Ringschluss im Münchner Norden.
- Zusätzliche Investitionen in den Klima- und Umweltschutz etwa durch den Ausbau von Radschnellverbindungen sowie die Vernetzung von Freiflächen und innerstädtischen Grünverbindungen würden die Stadtentwicklung gezielt voranbringen.
- Weitere Pluspunkte liegen in den erwartbaren wirtschaftlichen Effekten insbesondere für den Standort Oberbayern sowie in der weltweit positiven Aufmerksamkeit und dem Imagegewinn, die München durch die erneute Ausrichtung von Olympischen Spielen erfahren würde.
Finale Entscheidung für deutschen Bewerber fällt 2026
- Nach Einreichung der Konzepte durch die für eine Bewerbung in Frage kommenden Gebietskörperschaften – außer München sind dies noch Berlin, Rhein-Ruhr und Hamburg – folgt nun die sportfachliche Prüfung durch den DOSB bis September 2025.
- Bis Juni 2026 können die Gebietskörperschaften, deren Konzepte diese Prüfung bestehen, dann auf freiwilliger Basis Referenden durchführen – so wie München dies von vorneherein angekündigt hatte.
- Die finale Entscheidung über das beste Konzept, mit dem Deutschland sich beim IOC bewerben will, soll dann bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB im Herbst 2026 fallen.
Offizielle Bewerbungsseite
Nach Einreichung des Konzepts beim DOSB am 31. Mai 2025 finden alle Bürger*innen und Interessierte zeitnah weiterführende Informationen auf www.olympiabewerbung-muenchen.de