Foto-Ausstellung im Amerikahaus
„Floridas“ – Fotografien von Anastasia Samoylova
Das Amerikahaus München zeigt großformatige Fotografien der amerikanischen Künstlerin Anastasia Samoylova. Die Ausstellung „Floridas“ präsentiert die vielen widersprüchlichen Facetten des US-Staates und läuft vom 15. März bis zum 30. November 2024.

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Florida – Ein Staat mit vielen Identitäten
Touristendestination. Strände. Sumpflandschaften. Quietschbunte Hausfassaden. Überschwemmungen. Florida ist ein ganz besonderer Ort, der politisch, kulturell und ökologisch von Gegensätzen geprägt ist. Die amerikanische Künstlerin Anastasia Samoylova zeigt in ihrem fotografischen Roadtrip den Sunshine State Florida in seinen vielen Facetten und kratzt damit an der schillernden Fassade des amerikanischen Traums.
Fotografien von urbanen Zentren bis zur wilden Natur
Ihre Aufnahmen spüren zahlreiche Widersprüche auf, befragen die Identitäten Floridas und zeigen sowohl die urbanen Zentren mit luxuriösen Immobilien als auch verödete Landstriche oder wilde Natur. Auf ihrer Reise porträtiert sie ebenso die Menschen, die ihr begegnet sind. Florida ist ein Staat voller Widersprüchlichkeiten - subtropische Fantasie und Dystopie zugleich. Samoylova erforscht die soziokulturelle Identität eines Staates, der gekennzeichnet ist durch eine tiefe politische Spaltung, farbenfrohe Künstlichkeit und durch die Auswirkungen der Klimakrise.
Alltagsbeobachtungen mit subtiler Gesellschaftskritik

Mit ihren bunt schillernden, collageartigen Wirklichkeitsausschnitten transportiert Samoylova die seinerzeit als vulgär empfundene Farbigkeit der New Color Photography in die Jetzt-Zeit. Darunter mischen sich Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Vor dem Hintergrund dieser Dichotomie von inszenierter Wahrnehmung und Realität setzt Samoylova in ihrer künstlerischen Praxis Strategien der kommerziellen Fotografie ein, um sich mit Themen wie Umweltschutz, Konsum und dem Pittoresken zu beschäftigen.
Weibliche Perspektive auf das amerikanische Roadtrip-Genre
Ihre fotografischen Alltagsbeobachtungen schließen sich an die legendären Werke US-amerikanischer Fotograf*innen wie Berenice Abbott, Robert Frank oder Walker Evans an, die zu ihrer Zeit die USA ebenfalls während Road Trips visuell erkundet haben. Als Fotokünstlerin der Gegenwart haucht sie dem typisch amerikanischen Genre der Roadtrip-Fotografie neues Leben ein und setzt dem traditionell männlich geprägten Amerikabild eine weibliche Sicht entgegen.
Subtile Botschaften zum Nachdenken
Die sorgfältig ausgewählten Motive sind visuell direkt und stimmen nachdenklich. Spiegelungen, Reflektionen und Brechungen sind oft in Samoylovas Werk zu sehen. Dabei setzt die Künstlerin zum Beispiel beim Thema Klimawandel nicht auf die Abbildung von Katastrophen, sondern sucht nach subtileren Zeichen – etwa einen blauen Samtsessel, der vor einem umfluteten Haus aus dem Wasser ragt.
Über die Künstlerin Anastasia Samoylova
- Anastasia Samoylova (geb. 1984, UdSSR) ist eine amerikanische Künstlerin, die sich zwischen beobachtender Fotografie und Studioarbeit bewegt.
- Aufgewachsen in Moskau, lebt sie seit 2008 in den USA.
- In ihren Arbeiten setzt sie sich mit Begriffen wie Umweltschutz, Konsum und Pittoreskes auseinander und erkundet zugleich das Spannungsfeld zwischen der materialistischen Inszenierung von Wirklichkeit und einer bedrohten Realität.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.