Drei prächtige Barockschlösser in einer Anlage
Schlossanlage Schleißheim bei München: Besichtigung, Führungen, Events
In Oberschleißheim stehen gleich drei Schlösser nebeneinander: Ein barocker Hofgarten mit einer symmetrischen Gartenanlage verbindet das Alte und das Neue Schloss sowie Schloss Lustheim.

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Warum lohnt sich ein Besuch der Schleißheimer Schlösser?

Die Schlossanlage Schleißheim gehört zu den bedeutendsten Barockanlagen Deutschlands und erstreckt sich über fast zwei Kilometer. Ursprünglich war Schleißheim die Sommerresidenz der bayerischen Kurfürsten. Die weitläufige Schlossanlage umfasst das Alte Schloss aus dem 17. Jahrhundert, das Neue Schloss (18. Jahrhundert), das ehemalige Jagdschloss Lustheim und den Hofgarten. Zu den Höhepunkten zählen das barocke Prunktreppenhaus und die Große Galerie im Neuen Schloss, die Zweigmuseen des Bayerischen Nationalmuseums (Gemälde, Meißener Porzellane) und die bis heute fast unveränderte, eindrucksvoll symmetrische Gartenanlage.
Was ist geboten? Einmalige Einblicke in die prunkvolle Barock-Architektur, wertvolle Gemälde, Kunstschätze, eine Porzellansammlung und Wasserspiele im Hofgarten.
Was ist das Besondere? In Schleißheim erlebt ihr drei Schlösser bei nur einem Besuch!
Öffnungszeiten und Infos auf einen Blick
- Lage: Oberschleißheim bei München
- Museums-Kategorie: Schloss- und Kunstmuseum
- Empfohlene Aufenthaltsdauer: Etwa eine Stunde fürs Neue Schloss, für den Park und die anderen Schlösser nochmals 1-2 Stunden
- Anfahrt: S1 nach Freising bis Oberschleißheim, dann 15 Minuten zu Fuß; U2 bis Am Hart, dann Bus 295 oder U6 bis Fröttmaning, dann Bus 292
- Parken: Ca. 120 kostenpflichtige Parkplätze am Neuen Schloss
- Öffnungszeiten: April-September: 9-18 Uhr | Oktober-März: 10-16 Uhr | Montag geschlossen, außer: Ostermontag, 1. Mai, Pfingstmontag, 15. August, 3. Oktober, 1. November
Neues Schloss Schleißheim: Das Galerieschloss

Im Neuen Schloss könnt ihr viele sehenswerte Räume entdecken, die einen Eindruck ins höfische Leben zu Zeiten des Absolutismus geben. Bereits seit Ende des 18. Jahrhunderts war das Neue Schloss Schleißheim dank seiner durch Kurfürst Max Emanuel begründeten Gemäldesammlung ein großes, zunehmend öffentlich zugängliches Galerieschloss. Zu den Höhepunkten eures Schlossrundgangs zählen:
- Das Treppenhaus: Die großzügige und prunkvolle Treppe könnte die Kulisse für einen Historienfilm sein: Gemeinsam mit dem Weißen Saal bildet sie ein einzigartiges barockes Gesamtkunstwerk.
- Die prächtigen Festsäle: Der ganz in Weiß gehaltene Große Saal erstreckt sich gleich über zwei Geschosse, für einen farbigen Akzent sorgt sein besonderes Deckengemälde. Deutlich kleiner, aber nicht weniger prunkvoll ist der Viktoriensaal, der auch als Speisesaal diente.
- Die Große Galerie: Der 57 Meter lange Raum mit seinen elf hohen Fenstertüren in Richtung Garten wurde nach dem Vorbild der berühmten Grande Galérie im Pariser Louvre erbaut.
Die prunkvolle Innenausstattung schufen bedeutende Künstler wie Johann Baptist Zimmermann, Cosmas Damian Asam und Jacopo Amigoni. Einige Räume beherbergen zudem Werke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Unter den ausgestellten Meistern befinden sich prominente Maler wie die Flamen Rubens und van Dyck.
Altes Schloss Schleißheim: Zweigstelle des Nationalmuseums

Nähert man sich dem Alten Schloss Schleißheim von Westen, hat man zunächst eher den Eindruck, ein einfaches Hofgut zu betreten. Erst der Durchgang am Uhrenturm gibt den Blick auf das Alte Schloss frei. Der schmucke Villenbau im Stil der Spätrenaissance begeistert schon von außen.
Heute beherbergt das Gebäude ein Zweigmuseum des Bayerischen Nationalmuseums mit zwei Sammlungen:
- Im Nordflügel ist das Museum „Ökumenische Sammlung Gertrud Weinhold – Das Gottesjahr und seine Feste“ beheimatet. Hier warten bunte Darstellungen der konfessionsübergreifenden Kalenderbräuche weltweit auf den Besucher*innen. Auf faszinierende Weise erlebt ihr, wie ganz unterschiedliches Festwesen auf Basis der Heiligen Schriften entstand.
- Die Sammlung „Es war ein Land …“ im Südflügel widmet sich der Landeskunde Ost- und Westpreußens. Geschichte und Kultur der Region werden hier ebenso thematisiert wie das alltägliche Leben in Stadt und Land. Weiterhin dreht sich die Ausstellung um berühmte Persönlichkeiten, wie Immanuel Kant, den Maler Lovis Corinth oder die Schriftsteller Ernst Wichert und Max Halbe.
Das Museum ermöglicht auch den Gang durch die meist noch original gewölbten Untergeschossräume. Im Inneren des Alten Schlosses sind heute nur noch die südlichen Raumgefüge und der Große Saal erhalten.
Schloss Lustheim: Meißener Porzellanmuseum

Lustheim diente zu Zeiten der Monarchie oft als Schauplatz für rauschende Feste. Erbaut wurde das schmucke Schloss mit den zwei seitlichen Pavillons im Juni 1685 anlässlich der Vermählung des jungen Kurfürsten Max Emanuel mit einer österreichischen Kaisertochter. Es diente als reines Lust- und Jagdschloss und war nicht dauerhaft bewohnt.
Seit 1971 ist in Schloss Lustheim ist eine wertvolle Porzellansammlung des Bayerischen Nationalmuseums ausgestellt, die in Ihrem Umfang nur selten übertroffen wird: Die Meißener Porzellansammlung der Stiftung Ernst Schneider ist mit über 2000 Stücken an Umfang und Bedeutung allein mit den Beständen im Dresdener Zwinger vergleichbar. Die Sammlung bietet einen umfassenden Überblick über die Produktion der Meißener Porzellanmanufaktur von ihrer Gründung 1710 bis in die Zeit des Siebenjährigen Krieges (1756-1763).
Hofgarten Schleißheim: Parkanlage, Schlosskanal, Wasserspiele

Die Schleißheimer Parkanlage gehört zu den bedeutendsten europäischen Barockgärten und ist in den Grundzügen bis heute fast unverändert erhalten. Unterhalb der Treppen des Neuen Schlosses könnt ihr an Broderien, Hecken, Wasserflächen, Fontänen und Kaskaden entlang bis zum Mittelkanal spazieren.
Die Wasserspiele sind von April bis Mitte September täglich zwischen 11.30 und 16 Uhr sowie samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr in Betrieb.
Besucher-Highlights: Führungen und Gartenfestival
Die Schlossanlage Schleißheim bietet keine regelmäßigen Führungen an. Die Räume können selbstständig besichtigt werden. Für das Neue Schloss ist gegen Gebühr ein mehrsprachiger Audioguide erhältlich. Mehrmals im Monat (meist an Sonntagen) finden zudem öffentliche Themenführungen statt, die bei der bayerischen Schlösserverwaltung gebucht werden können.
Im Frühjahr wird das Gartenfestival ausgerichtet, eine bunten Mischung aus Gartenmesse, Verkaufsausstellung, Musik und Kinderprogramm. Das ganze Jahr über finden zahleiche weitere Konzerte, Open-Airs, Vorträge und kulturelle Events statt.
Die beliebten Gondelfahrten mit einer echten Gondoliere wurden 2025 eingestellt.
Museumsshop und Gastronomie
- Die denkmalgeschützte Schlosswirtschaft mit Biergarten wird derzeit saniert und umgebaut, weshalb auf dem Schlossgelände vorübergehend leider keine Gaststätte zur Verfügung steht.
- Den Museumsshop für Souvenirs findet ihr im Neuen Schloss.
Tickets und Eintrittspreise

- Gesamtkarte (Altes Schloss, Neues Schloss, Schloss Lustheim): 10 Euro regulär, 8 Euro ermäßigt
- Altes Schloss Schleißheim: 4 Euro regulär, 3 Euro ermäßigt
- Neues Schloss Schleißheim: 6 Euro regulär, 5 Euro ermäßigt
- Schloss Lustheim: 5 Euro regulär, 4 Euro ermäßigt
- Schöner Stall und Renatuskapelle: Eintritt frei
Online-Angebot: Virtuelle Rundgänge
Auf der Homepage werden insgesamt sechs digitale Rundgänge angeboten:
- Neues Schloss Schleißheim
- Altes Schloss Schleißheim
- Schloss Lustheim
- Hofgarten Schleißheim
- Südlicher Pavillon bei Schloss Lustheim
- Nördlicher Pavillon bei Schloss Lustheim
Barrierefreiheit und Angebote für Menschen mit Behinderung
Alle wichtigen Bereiche im Neuen Schloss und im Alten Schloss sind stufenlos oder über Aufzug erreichbar. Der Zugang zu Schloss Lustheim kann durch mobile Treppensteighilfe gewähreistet werden.
- Behindertengerechte Parkplätze stehen an allen drei Schlössern zur Verfügung.
- Barrierefreie Toiletten befinden sich im Neuen und im Alten Schloss.
Geschichte und Architektur

Das Alte Schloss Schleißheim geht zurück auf Herzog Wilhelm V., der ab 1597 in einer einsamen Moorgegend die Schwaige Schleißheim errichten ließ, die nach und nach zu einem Gutshof mit Käserei, Brauerei und Gestüt ausgebaut wurde. 1617 wurde das Gut unter Wilhelms Sohn Maximilian I. abgebrochen und in seiner heutigen Dimension neu errichtet: Eine umfangreiche Hofanlage mit angrenzendem Schlossbau. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Alte Schlossgebäude fast vollständig zerstört. Die Außenfassade wurde zwar wiederhergestellt, im Inneren sind jedoch nur noch die südlichen Raumgefüge und der Große Saal erhalten.
Das Hauptkapitel der Schleißheimer Schlösser schrieb Kurfürst Max Emanuel. Anlässlich seiner Vermählung mit der österreichischen Kaisertochter Maria Antonia im Juni 1685 beauftragte er seinen Hofarchitekten Henrico Zuccalli mit der Errichtung des Jagd- und Gartenschlösschens Lustheim.
Im Winter 1700/01 wurde mit der Realisierung des Neuen Schlosses begonnen, da Max Emanuel sich kurzzeitig Hoffnungen auf die Kaiserwürde machte und seine Ambitionen mit einem neuen, prächtigen Residenzbau unterstreichen wollte. Nach dem spanischen Erbfolgekrieg musste er seine ursprünglichen Pläne für das Neue Schloss jedoch wegen unsicherer Finanzlage verwerfen. Statt einer monumentalen, vierflügeligen Residenz entstand ein 300 Meter breiter Bau mit einem dreigeschossigen Mittelbau.
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.
Auf einen Blick
Schlösser Schleißheim
Max-Emanuel-Platz
1
85764
Oberschleißheim
Tel:
+49893158720
