Wiederbelebter Brauch in Neuhausen mit Festumzug
Wasservogelfest
In Neuhausen findet am 30. Juli 2023 ein ungewöhnlicher, traditioneller Brauch statt: Das Wasservogelfest – mit Festumzug und einem armen Tropf, der in den Nymphenburger Kanal geworfen wird.

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Traditioneller Brauch in Neuhausen mit Festumzug und Kanalwurf
Neuhauser Vereine organisieren einen fröhlichen Festzug, bei dem als Höhepunkt eine Person, verkleidet als Wasservogel, an der Gerner Brücke in den Nymphenburger Kanal geworfen wird. Der Startschuss für das Fest fällt am Rotkreuzplatz mit Sprüchen der Festteilnehmer*innen. Der Abschluss findet am Taxisgarten mit einem Böllerschießen und feucht-fröhlichem Ausklang statt.
Das Programm des Wasservogelfests
- 10 Uhr Beginn am Rotkreuzplatz mit Treffen der Vereine und Musikkapellen
- 11 Uhr Begrüßung und Eröffnung durch die Vorsitzende des Stadtteilkulturvereins, Ingeborg Staudenmeyer
anschließend Sprüche der Wasservogelgruppe an die Pfarrei St. Clemens, an den Neuhauser Millionenbauer Lorenz Hauser, an den „Großwirt", an die Blindeninstitutsstiftung und an Ingeborg Staudenmeyer - 11:30 Uhr Abmarsch des Festzuges der Vereine
Zugweg: Winthirstraße, Gerner Brücke, Nördliche Auffahrtsallee, St.-Galler-Straße, Taxisstraße
Hintergrund und Geschichte des Festes
Die Wurzeln dieses Brauchs lassen sich vermutlich auf heidnische Traditionen zurückführen und wurden ursprünglich um die Pfingstzeit begangen. Dabei wurde ein junger Mann mit Schilf und Blättern als Vogel verkleidet, erhielt einen hölzernen Vogelkopf als Zepter und wurde anschließend ins Wasser geworfen. Dieser Brauch diente als Bittgebet der Bauern um ausreichend Wasser für die Sommermonate. Im Jahr 1828 wurde das Wasservogelfest jedoch von König Ludwig I. nach einer Auseinandersetzung zwischen Bewohnern von Moosach und Neuhausen verboten. Erst seit 2007 wird das Fest alle zwei Jahre von den Neuhauser Vereinen wiederauflebt, nun allerdings im Sommer.