Wiesn-Zahlen nach der ersten Woche

Oktoberfest 2024 mit positiver Halbzeitbilanz - mehr Gäste, mehr Bierkonsum, noch kein Wiesn-Hit

Nach der ersten Wiesn-Woche fällt die Halbzeitbilanz zum Oktoberfest 2024 positiv aus: Während die Zahl der Besucher*innen steigt, müssen Polizei und Ambulanz seltener ausrücken. Das Wiesn-Fundbüro sorgt für eine Cinderella-Story. Die Suche nach einem Wiesn-Hit geht allerdings weiter.

Blick von St. Paul auf das Oktoberfest
Michael Hofmann

Wiesn 2024 mit 3,6 Millionen Gästen zur Halbzeit

Am zweiten Wiesn-Sonntag hat Wiesnchef Clemens Baumgärtner traditionell die Halbzeitbilanz zum Oktoberfest bekanntgegeben. Nach Schätzung der Festleitung kamen bis einschließlich Sonntag 3,6 Millionen Gäste (2023: 3,4 Millionen, 2022: 3 Millionen) auf die Theresienwiese. Für die Oide Wiesn wurden hochgerechnet 206.000 Besucher*innen gezählt (2023: 180.000, 2022: 100.000). Das Oktoberfest 2024 lockte in seiner ersten Woche also mehr Besucher*innen als in den ersten Wochen der vergangenen beiden Jahre, so die Zwischenbilanz des Referats für Arbeit und Wirtschaft (RAW).

Oktoberfest-Halbzeit 2024: Die wichtigsten Zahlen

Halbzeitbilanz der Wiesn 2024: Hier die wichtigsten Zahlen und Fakten der ersten acht Wiesn-Tage (Stand 29.9.24):

  • Gäste: 3,6 Millionen
  • Bier: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Konsum um 7-8% gestiegen
  • Wiesn-Fundbüro: Bis Sonntag 1.515 Fundsachen
  • Krug-Klau: Rund 48.000 Maßkrüge bisher eingesammelt
  • Energie: Bisher 1.096.646 kWh Strom verbraucht
  • Müll: Rund 429 Tonnen Müll entsorgt
  • Sanitätsstation: Aicher Ambulanz mit 2.509 Patienten und Patientinnen

So viel Bier wird 2024 auf der Wiesn getrunken

Wiesn-Anstich 2024
picture alliance/dpa | Peter Kneffel

Der Bierkonsum ist im Vergleich zu 2023 um rund sieben bis acht Prozent gestiegen. Auch alkoholfreie Getränke wurden sehr gut verkauft.

Was ist der Wiesn-Hit 2024?

Noch hat sich kein Wiesn-Hit 2024 herauskristallisiert. „Möglicherweise ist die Zeit des einen Wiesn-Hits abgelaufen“, bemerkt das veranstaltende RAW. Es gibt inzwischen viele Hits, die zur Wiesn gehören und jedes Jahr wieder gespielt werden. Neuzugänge 2024 sind dabei „Major Tom“ von Peter Schilling oder Taylor Swifts „Shake it off,“ die aber den alten Songs wie „Sweet Caroline“, „Alice“ oder „Hey Baby“ bisher nicht den Rang ablaufen, so das RAW.

Reel: Völlig losgelöste Stimmung mit „Major Tom“

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Polizei und Security: Weniger Delikte, weniger Krugklau

Die Polizei ist mit dem bisherigen Verlauf des Oktoberfests sehr zufrieden. Es herrsche eine entspannte Grundstimmung. Die Zusammenarbeit aller Sicherheitskräfte sowie die Kooperation mit dem Safe Space für Frauen funktioniert gut. Die Zahlen der Delikte sind deutlich rückläufig.

Das Sicherheitskonzept habe sich bewährt. Die Kontrollen an den Eingängen werden problemlos akzeptiert. Die Zahl der stark alkoholisierten Minderjährigen ging weiter zurück.

Auch die Aicher Ambulanz spricht von einer ruhigen ersten Halbzeit und musste mit insgesamt 2.509 Patient*innen rund 11 Prozent weniger als im Vorjahr behandeln. Die Tragen mussten 814-mal ausrücken, der niedrigste Wert seit 2018. Der CT kam neun Mal zum Einsatz, wobei auch Patienten von außerhalb der Theresienwiese zur Untersuchung gebracht wurden.

Der Krug-Klau ist ebenfalls weiter rückläufig. Bisher wurden vom Ordnerpersonal rund 48.000 Maßkrüge eingesammelt. 2023 waren es noch 50.000.

 

Reel: Ein Einblick in die Arbeit der Wiesnwache

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Fundbüro: Mehr abgeholte Fundstücke und eine Cinderella-Story

Das Wiesn-Fundbüro zählte bis zum zweiten Wiesn-Sonntag 1.515 Fundsachen (2023: 1.200), darunter 335 Kleidungsstücke, 230 Ausweise, 180 Bankkarten, 270 Geldbeutel, 65 Schlüssel, 70 Taschen, Rucksäcke, Beutel, 150 Handys/ Smartphones, 170 Brillen (+110 Prozent), 30 Schmuckstücke, 15 Schirme. Bisher konnten 330 Fundsachen an die Besitzer*innen ausgehändigt werden (2023: 250). Kuriosestes Fundstück war bisher ein Designer-Stöckelschuh, der bereits abgeholt wurde.

KVR: 385 Betriebe kontrolliert

Die Lebensmittelüberwachung kontrollierte 385 Betriebe. Diese werden täglich auf die einwandfreie Betriebs-, Produkt- und Personalhygiene sowie Kennzeichnung kontrolliert. Morgens wird die ordnungsgemäße Warenanlieferung sowie die Funktionalität der Kühlung und die Sauberkeit kontrolliert. Laut KVR hat sich auf der Wiesn 2024 ein sehr hoher Hygienestandard etabliert.

Energie und Wasser: Mehr Strombedarf, Gasverbrauch sinkt

Karussell auf der Wiesn am Abend mit Riesenrad im Hintergrund
Michael Hofmann

Wie 2023 wird das Oktoberfest zu 100 Prozent mit Ökostrom versorgt. Die Anzahl der Kunden, die zusätzlich M-Ökostrom aktiv beziehen, hat sich auf dem hohen Niveau von rund 65 Prozent gehalten.

Bis einschließlich 27. September 2024 wurden 1.096.646 kWh Strom verbraucht. Dies entspricht eine Steigerung von 5,34 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Diese ist den kühleren Temperaturen sowie diversen Umrüstaktionen geschuldet. Der durchschnittliche Tagesverbrauch lag bei 156.039 kWh.

Heuer werden 55 Gasanlagen aus dem Versorgungsnetz der Theresienwiese mit Erdgas versorgt. Dabei handelt es sich um die Gartenheizungen und nahezu alle großen Küchen und Grillanlagen. Nur die Münchner Stubn verzichten wie 2023 gänzlich auf Gas. In den ersten sieben Tagen wurden 61.000 Kubikmeter Gas verbraucht, davon sind 3.055 Kubikmeter Heizgas. Insgesamt sind das im Vergleich zu 2023 ca. 2,2 Prozent weniger. Das liegt zum einen an effizienteren Geräten, die im Einsatz sind, zum anderen an der Umrüstung auf Strom.

Der Wasserverbrauch in den ersten 7 Tagen der Wiesn lag bei ca. 34 900 Kubikmeter. Das sind ca. 2.300 Kubikmeter mehr als bei der Wiesn 2023. Bis zum 10. Juli wurden 290 Wasserproben an Hydranten, in Schächten und an Zapfstellen entnommen. Alle wurden mit negativem Befund geprüft. Der Verbrauch am dem Trinkbrunnen lag in den ersten sieben Tagen bei 42 Kubikmetern.

Reel: Wiesn bei Tag vs. Wiesn bei Nacht

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AWM: So viel Müll wird entsorgt

Bis zur Halbzeit hat der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWM) 429 Tonnen Müll entsorgt, 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Seit diesem Jahr übernimmt der AWM auch die Entsorgung von gemischtem Glasbruch. Die entsprechenden Behälter werden täglich in einen 35 Quadratmeter großen Container entleer, der bis zum Samstag, 28. September, noch nicht geleert werden musste. Mit der Mülltrennung ist der AWM sehr zufrieden. Das 2024 neue Angebot, auch gemischte Glasabfälle entsorgen zu können, kommt bei den Wirten sehr gut an.

Fast 28 Tonnen Kehricht: Die Straßenreinigung räumt auf

Die tägliche Reinigung der Theresienwiese verlief für die Straßenreinigung bisher vollkommen problemlos. Auch tagsüber wurden auf dem Festgelände ein Elektrofahrzeug und eine Kleinkehrmaschine eingesetzt, soweit die Besucherströme dies zuließen. Im Rahmen der gesamten Flächenreinigung der Feststraßen fielen in der ersten Woche bis einschließlich Freitag insgesamt ca. 28 Tonnen Kehricht und Müllablagerungen an (2023: 22 Tonnen).

MVG: Weniger Fahrgäste, weniger Sperrungen

Die MVG meldet rückläufige Fahrgastzahlen, was dem trockenen Wetter geschuldet sein kann. Bei der abendlichen Abreise vom Festgelände kam es zu 11 temporären Sperrungen (2023: 32).

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