Museen, Universitäten, viel Geschichte: So ist die Maxvorstadt

Maxvorstadt: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Die Maxvorstadt ist architektonisch und kulturell eines der sehenswertesten Stadtviertel Münchens. Das Ensemble aus Königsplatz, Pinakotheken und Siegestor gehört zu den baulichen Highlights der Stadt. Zudem befinden sich hier neben etlichen Museen die beiden großen Hochschulen, die Ludwig-Maximilians- und die Technische Universität. Hier erfahrt ihr alle Infos zur Maxvorstadt:

Siegestor in der Maxvorstadt
Katy Spichal

Sehenswürdigkeiten: Königsplatz, Siegestor & St. Ludwig Kirche

Die Sehenswürdigkeiten der Maxvorstadt sind oft städtebauliche Highlights des Klassizismus aus der Zeit Ludwigs I., wie etwa der Königsplatz mit den Propyläen, der Glyptothek und der Antikensammlung, das Siegestor oder - natürlich - die Ludwigstraße mit ihren Prachtbauten wie Staatsbibliothek und dem Leuchtenberg-Palais.

Die Kirchen St. Ludwig und St. Bonifaz sind ebenfalls einen Besuch wert. St. Bonifaz war der letzte Bauauftrag des bayerischen Königs Ludwig I. Er ist im östlichen Seitenschiff in einem schlichten Steinsarkophag beigesetzt. Seine Gemahlin Therese ruht ebenfalls dort. Unter derart vielen Glanzlichtern bietet der Alte Botanische Garten, am Stachus gelegen, eine Oase der Ruhe und Erholung.

Staatliche Antikensammlungen in der Maxvorstadt
Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München, Foto: Renate Kühling

Museen: Pinakotheken, Lenbachhaus & Museum Brandhorst

Die Maxvorstadt war von Anfang an als Zentrum für Kunst, Kultur und Wissenschaft gedacht. Kennzeichnend ist die hohe Anzahl kultureller und künstlerischer Einrichtungen, bedeutender Museen und Sammlungen:

Alte und Neue Pinakothek, Lenbachhaus mit Kunstbau, Grafische Sammlung, Glyptothek und die Staatlichen Antikensammlungen und das Museum kirchlicher Kunst im Georgianum gehören zur Maxvorstadt.

Mit der Pinakothek der Moderne, dem Museum Brandhorst und der Ägyptischen Staatssammlung sind im Stadtteil weitere kulturelle und architektonische Highlights zu finden.

Museum Brandhorst in der Maxvorstadt
mde

Leben in der Maxvorstadt: Kulturell vielfältig und tolerant

Die Maxvorstadt ist eines der pulsierendsten Viertel Münchens. Das liegt daran, dass es das Münchner Museumsviertel schlechthin ist und zudem mit gleich drei Hochschulen der Mittelpunkt der Wissenschaft.

Die vielen Touristen, Akademiker und Studenten machen die Maxvorstadt zu einem kulturell vielfältigen, toleranten und lebendigen Stadtteil - was an jeder Ecke zu spüren ist.

Etliche kleine Läden und Galerien haben sich in den Straßen rund um die Universität angesiedelt, ebenso wie zahllose Cafés, Restaurants und Kneipen, die zum Verweilen einladen. Kein Wunder also, dass die Bewohner der Maxvorstadt größtenteils zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, während es zahlenmäßig relativ wenige Kinder und alte Menschen gibt.

Besucher des Kunstareals
Stefan G. König

Bildung: Maxvorstadt als Zentrum der Wissenschaft

Die Ludwig-Maximilians-Universität, die Technische Universität, die Hochschulen für Politik und Philosophie, die Fachhochschule München, das Historische Kolleg, das Orff-Zentrum, die Staats- und Universitätsbibliothek, die Staatsarchive und das Zentralinstitut für Kunstgeschichte machen die Maxvorstadt zu einem Zentrum der Wissenschaft.

Hinzu kommen die Akademie der Bildenden Künste und die Hochschule für Musik und Theater. Aber auch wichtige Hauptverwaltungen von großen Unternehmen haben hier ihren Sitz. Ebenso der Bayerische Rundfunk, das Landeskriminalamt, einige Finanzämter und Gerichte, zwei Brauereien und einige Landesministerien.

Freizeit: Alter Nordfriedhof, Maßmannpark & Josephsplatz

Josephsplatz
Peter Schinzler, München

Nicht nur rund um die Universitätsgebäude und den weitläufigen Geschwister-Scholl-Platz mit seinen schönen Brunnen, an denen sich die Studenten tummeln, kann man es in der Maxvorstadt gut aushalten. Auch der Josephsplatz am nördlichen Teil des Viertels in Richtung Schwabing macht einiges her: Hier findet jeden Dienstag ein Wochenmarkt statt und drum herum gibt es viele kleine Cafés, einen Spielplatz und natürlich die prachtvolle Kirche St. Joseph.

Wer sich lieber ins Grüne zurückzieht, sollte unbedingt den Alten Nordfriedhof besuchen. Zwischen efeuumkrankten Grabmälern lädt die kleine Parkanlage zum Spazierengehen, Lesen und Entspannen ein. Ihr wollt ein bisschen mehr Action? Dann ab in den Maßmannpark. Ob beim Basketball oder Volleyball spielen, zum Skaten, für ein Workout oder zu einer Party im Maßmannwohnheim, das sich gleich neben dem Park befindet, in der Grünanlage zwischen Heß-, Schleißheimer- und Maßmannstraße ist immer etwas los.

Historisches: Das Isar-Athen Ludwigs I.

Königsplatz in der Maxvorstadt
Katy Spichal

Die Maxvorstadt, urkundlich erwähnt 1812, ist nach dem ersten bayerischen König Max I. Joseph benannt, der das Viertel als erste planmäßige Erweiterung der Stadt in Auftrag gab. Entstanden ist sie jedoch größtenteils unter seinem Sohn, Ludwig I., nach 1825. Ludwig I. ließ seine Vorstellungen von einem "Isar-Athen" verwirklichen: Die beiden Architekten Leo von Klenze und Friedrich von Gärtner übernahmen diese Aufgabe. Ludwigstraße mit Staatsbibliothek, Universität und Siegestor, der Königsplatz mit Glyptothek und Propyläen, die Basilika St. Bonifaz und die Alte Pinakothek entstanden.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen verstärkt Wohn- und Geschäftshäuser hinzu, und um 1900 war die Maxvorstadt bereits fast lückenlos bebaut. Schon damals prägten Kunst, Kultur und Bildung das Viertel. Die wichtigsten Lokale der sogenannten Schwabinger Szene in den 1920er Jahren lagen in der Maxvorstadt: Das Kabarett "Die elf Scharfrichter", das Lokal "Simplicissimus" und das "Cafe Stefanie". Die Maler Friedrich August von Kaulbach und Franz von Stuck, die Dichter Frank Wedekind und Joachim Ringelnatz waren in diesem Stadtteil zu Hause. Man sieht: Die Maxvorstadt war seit jeher ein pulsierendes Fleckchen Münchens.

Zeit des Nationalsozialismus: Parteizentrum der NSDAP

Polizei während des Nationalsozialismus
Polizeipräsidium München

In der Maxvorstadt befinden sich viele Orte im Zusammenhang mit der Zeit des Nationalsozialismus, weshalb genau dort, zwischen Königs- und Karolinenplatz, auf dem ehemaligen Grundstück des Braunen Hauses das 2015 eröffnete NS-Dokumentationszentrum steht. Das Braune Haus war die Parteizentrale der NSDAP. Nachdem es im Krieg nahezu vollständig zerstört wurde, wurden auch die Überreste von den Amerikanern gesprengt. In unmittelbarer Nähe liegen noch heute zwei große neoklassizistische Bauten aus der NS-Zeit. Heute sind in ihnen die Musikhochschule und Einrichtungen des Münchner Hauses der Kulturinstitute untergebracht.

Zwischen den Gebäuden befanden sich die Ehrentempel für die Gefallenen des Hitler-Putsches von 1923. Auch diese wurden auf Anweisung der amerikanischen Militärregierung gesprengt. Der Königsplatz gleich daneben war einer der Orte der Bücherverbrennung und diente zudem für Parteiaufmärsche.

Lage und Abgrenzung: Maxvorstadt - zwischen Altstadt und Schwabing

mde

Die Maxvorstadt schließt sich zwischen Odeonsplatz und Stachus unmittelbar an den nordwestlichen Teil der Altstadt an. Im Osten reicht der Stadtteil bis zum Englischen Garten und wird durch die Königinstraße begrenzt. Im Norden liegt Schwabing, die Grenze wird durch Siegestor, die Georgen- und die Winzererstraße markiert. Im Westen erstreckt sich die Maxvorstadt bis nach Neuhausen mit Loth- und Mailingerstraße als Grenze. Im Süden reicht das Viertel bis zum Bahngelände an der Arnulfstraße. 

Die Maxvorstadt ist im öffentlichen Nahverkehr durch die U-Bahn-Linie U2 mit den U-Bahnhöfen Königsplatz, Theresienstraße und Josephsplatz, durch die U-Bahn-Linien U3 und U6 mit dem U-Bahnhof Universität und durch die U-Bahn-Linie U1 mit dem U-Bahnhof Stiglmaierplatz erschlossen. Ebenso verkehren hier einige Trambahnlinien sowie mehrere Buslinien, darunter die bekannte Museumslinie 100.

Maxvorstadt in Zahlen: Stadtbezirk 3

Die Maxvorstadt ist Münchens Stadtbezirk 3.

  • Einwohner des Stadtbezirks: 51.402
  • Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 120
  • Fläche in Hektar: 429,79
    (Zahlen: Statistisches Amt 2019)