Kuriose Fakten rund um München

München: 10 Rekorde und Superlative

München ist eine Stadt der Superlative: Hier entdeckt ihr zehn Rekorde und kuriose Fakten rund um München. Wusstet ihr, dass Deutschlands erstes Foto in München entstand? Welchen Stadionrekord hält München? Und welcher Bürgermeister benötigte beim Oktoberfest die meisten Schläge beim Anzapfen? Hier findet ihr die Antworten.

Anette Göttlicher

Hoch hinaus: Münchens höchstes Gebäude und Münchens höchster Punkt

Blick auf den Olympiaturm vom Olympiaberg
Katy Spichal

Wer in München ganz an die Spitze will, kommt um den Olympiaturm nicht herum. Inklusive Antenne überragt der 1968 erbaute Fernmeldeturm mit seinen 291,28 Metern alle anderen Bauwerke der Landeshauptstadt bei weitem. In Bayern ist er damit das zweithöchste Bauwerk. Die Aussichtsplattformen des Turms kommen auf eine Höhe von bis zu 192 Meter.

Zum Vergleich: Die Frauenkirche misst knapp 99 Meter Höhe, wobei der Nordturm den Südturm um zwölf Zentimeter überragt. Das Neue Rathaus am Marienplatz ist 80 Meter hoch.

Der höchste natürliche Punkt Münchens ist der Warnberg im Stadtteil Solln. Er ragt 580,06 Meter über den Meeresspiegel. Kein Wunder, dass einst Wachen die Erhebungen zum Erspähen von heranrückenden Feinden genutzt haben – was dem Berg bis heute seinen Namen gibt. Die Burg Warnberg beheimatet heute ein Kloster und eine Realschule.

Das älteste Gebäude der Stadt ist keine Wirtschaft

Münchens ältestes Bauwerk ist keine Kirche und kein Wirtshaus, sondern eine Toilette! Eine Latrine aus dem Jahre 1260, gefunden bei Ausgrabungen am Marienhof 2011/2012.

Die Holzkonstruktion der Latrine wurde konserviert und soll künftig in der Archäologischen Staatssammlung ausgestellt werden. Diese hat momentan geschlossen, weil sie generalsaniert wird. Die Wiedereröffnung ist für 2024 geplant.

Münchens ältester Baum: Die Röth-Linde am Westfriedhof

Röth-Linde in Nederling
mde

Der älteste Baum Münchens ist eine Linde in Nederling, in der Nähe des Westfriedhofs im Stadtteil Moosach.

Die Röth-Linde ist 300 bis 350 Jahre alt und genießt als Naturdenkmal besonderen Schutz. Die Linde ist 23 Meter hoch und hat einen Durchmesser von über sechs Metern.

Ihren Namen hat sie daher, dass der Gerner Landschaftsmaler Philipp Röth im 19. Jahrhundert gerne in ihrem Schatten saß und malte.

Wie alt die Linde genau ist, wird man erst nach ihrem Tod feststellen können. Das könnte leider bald der Fall sein: Botaniker geben ihr nur noch ein paar Jahre zu leben.

Deutschlands erste Achterbahn kam aus München

1908 wurde die erste Achterbahn Deutschlands vom Großschausteller Carl Gabriel im „Vergnügungspark der Ausstellung München“ vorgestellt. Sie war aus Holz gebaut und nannte sich „Riesen-Auto-Luft-Bahn“. Die Schleifenbahn, auch Figur-8-Bahn genannt, hatte einen elektrischen Aufzug, der die Wagen nach oben zog. 

1909 gab's dann die erste Achterbahn auf der Wiesn: Carl Gabriels „Automobil Berg- und Talbahn“. Das Besondere an ihr: Sie war nicht dafür ausgelegt, transportiert zu werden und wurde nach Ende des Oktoberfests schlicht wieder abgerissen.

Die Frauenkirche: Das erste deutsche Fotomotiv

Erste Fotografie Deutschlands mit den Türmen der Frauenkirche von 1839
gemeinfrei

Dieser München-Rekord freut uns besonders: Schließlich ist die Frauenkirche nicht nur in unserem Logo zu sehen, sondern unbestätigten Gerüchten nach auch unser am meisten fotografiertes Motiv. 

Was ihr aber vielleicht noch nicht wusstet: Der Dom zu Unserer Lieben Frau ist auch das allererste Fotomotiv, das es in Deutschland gab! Schon Monate, bevor dem Fachpublikum im Jahr 1839 die französische „Daguerreotypie“ in Paris vorgestellt wurde, machten zwei Münchner das erste deutsche Foto. Es waren die Wissenschaftler Carl August von Steinheil und Franz Ritter von Kobell. Sie fotografierten: natürlich die Frauenkirche. Im Deutschen Museum gibt's das Original-Negativ, gerade mal vier Zentimeter groß. 

Bitte zurückbleiben! Der Münchner Rekord im U-Bahn-Fahren

Bahnsteig an der U-Bahn Haltestelle Münchner Freiheit.
MVV / MVG

Wie schnell kann man alle Münchner U-Bahn-Stationen am Stück abfahren? Diese Frage sorgte in den vergangenen Jahren für eine Rekordjagd nach der anderen.

Nachdem der Brite Adham Fisher 2020 mit 4 Stunden, 48 Minuten und 53 Sekunden für die 103,1 Kilometer Gesamtstrecke und acht U-Bahn-Linien ins Guinnessbuch der Rekorde kam, pulverisierten am 21. April 2022 Lorenz Wünsch und Till Rasche die Marke mit einer Fahrzeit von 4 Stunden, 19 Minuten und 21 Sekunden. Los ging die Rekordfahrt an der Station Garching-Forschungszentrum. Endstation war die Messestadt Ost.

Das Oktoberfest: Das Volksfest der Superlative

Oktoberfest
shutterstock

Das Münchner Oktoberfest bleibt unerreicht. Nicht nur ist es mit seinen über 50 Fahrgeschäften der größte temporäre Vergnügungspark der Welt, sondern mit seinen Millionen von Besucher*innen auch das größte Volksfest.

Den absoluten Höchstwert gab es 1985, als zum 175. Geburtstag des Oktoberfests rund 7,1 Millionen Menschen auf die Wiesn kamen.

Die meisten Schläge beim Anzapfen: Rekord von 1950

Dieser Münchner Oktoberfest-Rekord ist eigentlich ein doppelter: der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer war nicht nur der erste OB, der in der Schottenhamel-Festhalle mit dem „O'zapft is!“ die Wiesn eröffnete, er hält auch bis heute ungeschlagen den Negativrekord, was die Anzahl der Schläge angeht: 17-mal musste er auf den Zapfhahn hauen, bis endlich das erste Bier in den Maßkrug floss. Aller Anfang ist halt schwer!

Im Olympiapark steht das größte Stadiondach der Welt

Blick vom Olympiaturm auf das Olympiastadion und den Hans-Jochen-Vogel-Platz
meunierd / Shutterstock.com

Das Zeltdach des Münchner Olympiastadions ist nicht nur ein Hingucker und eine architektonische Meisterleistung, sondern seit seiner Einweihung im Jahr 1972 auch das größte Stadiondach der Welt.

Mit seiner Fläche von 85.000 Quadratmetern ist die Zeltdachkonstruktion, die neben dem Olympiastadion auch die Olympia-Schwimmhalle, die Olympiahalle und Zwischenwege im Olympiapark überspannt, bis heute unerreicht.

Die riesige Zeltdachkonstruktion wird von fast 60 Stahlmasten gestützt und erreicht eine Höhe von bis zu 80 Metern.

Die verrückteste Uhr Europas hängt am Münchner Isartor

Spiegelverkehrte Uhr am Isartor München
Katy Spichal

Zefix, was ist denn da los? Auf dieser Uhr läuft die Zeit rückwärts! Das Ziffernblatt der Uhr am Südturm des Isartors ist spiegelverkehrt angebracht. Der Zeitmesser ist somit die einzig rückwärts gehende Uhr Europas.

Wer dafür verantwortlich ist? Petra Perle war's, die ehemalige Wirtin des Turmstüberls im Valentin Karlstadt Musäum. Sie spendete 10.000 Euro, damit der Südturm des Isartors wieder eine Uhr bekam. Irgendwie klar, dass das keine normale Uhr sein konnte... Der Zweck dahinter? Ganz im Sinne Karl Valentins: Die Menschen sollen sich wundern, am Kopf kratzen und idealerweise zum Andersdenken inspiriert werden.