Aktuell mit dem Programm in den Museen zum Kunstareal-Fest 2025

Museen im Kunstareal: Was sie besonders macht

Das Kunstareal-Fest 2025 findet vom 27. bis 29. Juni unter dem Motto „Freiheit“ statt und bietet bei freiem Eintritt über 300 Veranstaltungen an rund 40 Orten – darunter Museen, Hochschulen und Kulturinstitutionen im Herzen der Maxvorstadt. Wir stellen einige der Museen im Kunstareal und ihr Programm vor.

Alexander Scharf
Straßentreiben beim Kunstarealfest

Was ist das Kunstareal?

Luftansicht des Kunstareals München
Kunstareal München

Das Kunstareal München ist ein herausragendes Kulturensemble im Herzen von München, das auf nur 500 x 500 Metern mehr als 5.000 Jahre Kulturgeschichte lebendig werden lässt. In kaum einer anderen europäischen Metropole vereinen sich auf so engem Raum 18 Museen, über 20 Galerien, sechs renommierte Hochschulen und eine Vielzahl kultureller Institutionen – das Spektrum reicht von der Hochkultur Altägyptens über europäische Malerei der Neuzeit bis hin zur zeitgenössischen Kunst.

Historische Prachtbauten wie die Glyptothek und architektonisch beeindruckende Neubauten wie das Museum Brandhorst stehen beispielhaft für das spannungsvolle Zusammenspiel von Tradition und Moderne. Eingebettet in die lebendige Maxvorstadt mit ihren Cafés, Gärten und kreativen Freiräumen, lädt das Kunstareal dazu ein, Kunst, Wissen und Stadtkultur immer wieder neu zu entdecken. 

Das Kunstareal-Fest 2025 im Überblick

Alexander Scharf

Drei Tage lang erleben Besucher*innen ein vielfältiges Programm mit Führungen, Konzerten, Lesungen, Performances, Workshops, offenen Ateliers und speziellen Angeboten für Familien und Kinder. Nach dem Kindertag und der „Jungen Nacht" im Museum Brandhorst am 27. Juni steigt am 28./29. Juni das volle Programm in allen Häusern. Der Eintritt in die Museen ist frei, einige verlängern auch ihre Öffnungszeiten. Ein Infopoint im Pavillon333 dient als zentrale Anlaufstelle.

Neu ist das FLUX an der Pinakothek der Moderne – ein temporärer Begegnungsort für kreative Teilhabe. Die Gabelsbergerstraße wird zur Flaniermeile mit Foodtrucks und Sitzgelegenheiten. Das Fest verbindet Kunst, Musik, Austausch und urbane Lebensfreude zu einem offenen Kulturwochenende - und findet alle zwei Jahre statt. 

Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

Exponate in den Ausstellungsräumen des Staatlichen Museums Ägyptischer Kunst
Marianne Franke, Staatliches Museum Ägyptischer Kunst

Was macht das Museum so besonders?

Das Staatliche Museum Ägyptischer Kunst (SMÄK) in München ist ein architektonisch außergewöhnliches unterirdisches Museum im Kunstareal, das wie ein altägyptisches Königsgrab wirkt und Besucher*innen auf eindrucksvolle Weise in die Welt des alten Ägypten eintauchen lässt. In thematisch gestalteten, atmosphärisch beleuchteten Räumen zeigt das SMÄK auf rund 1.800 Quadratmetern Kunst und Kultur aus über 5.000 Jahren – von der Frühzeit bis in die koptische Epoche. 

Herausragende Exponate (wie z.B. das älteste Glaskelchgefäß der Welt) machen die Sammlung einzigartig. Ein Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung: Interaktive Stationen, digitale Medien und kreative Angebote für Kinder machen das Museum zugänglich für alle Generationen.

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

Das SMÄK beteiligt sich am Kunstareal-Fest mit kostenfreiem Eintritt und präsentiert die laufende Sonderausstellung  „Naga – Die verschüttete Königsstadt“ zur nubischen Metropole der Antike sowie die Kabinettausstellung „Corinthium Aes – Das Geheimnis des schwarzen Kupfers“, die sich einer rund 5.000 Jahre alten Metalllegierung widmet. 

Das Fest-Programm umfasst Führungen und Vorträge zur antiken Handwerkskunst wie Kupfertechnik und Alltagsleben, kreative Familienangebote – darunter Workshops zu Tiergöttern, dem Spiel Senet und Papyrusherstellung – sowie die audiovisuelle Performance „Titanismus“, die den Eingangsbereich des Museums mit Klang- und Videokunst bespielt. (Freitag bis Sonntag ab 22 Uhr) 

NS-Dokumentationszentrum

NS-Dokuzentrum
nsdoku

Was macht das NS-Dokuzentrum so besonders?

Das NS‑Dokumentationszentrum München am Max‑Mannheimer‑Platz im Kunstareal reflektiert die Geschichte und Folgen des Nationalsozialismus, indem es die besondere Rolle Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“ beleuchtet. In einem modernen Ausstellungsbau mit Dauerausstellung, Kunstinterventionen, Lernforum und Bibliothek wird die NS-Zeit aufgearbeitet – immer mit Blick auf Gegenwart und Zukunft. Das Zentrum versteht sich als Lern- und Erinnerungsort, der historische Verantwortung mit demokratischer Bildung verbindet.

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

Im Rahmen des Kunstareal-Fests bietet das NS-Dokuzentrum ein kostenloses, offenes Programm ohne Anmeldung:

  • Samstag, 16:00 UhrRundgang „Vergessen und verdrängt“: Spurensuche durch das frühere NSDAP-Gebiet rund um den Königsplatz, mit Blick auf verdrängte Nachkriegs-Geschichte
  • Sonntag, 13:30 UhrFamilien-Workshop „Kindheit und Jugend im Nationalsozialismus“: Interaktive Einführung anhand von Comics, Fotos und dem Schicksal des jüdischen Jungen Ernst Grube, geeignet für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre

Beide Formate starten im Foyer; Plätze werden etwa 15 Minuten vor Beginn vergeben – spontane Teilnahme möglich, solange es freie Plätze gibt.

Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke

Anette Göttlicher

Was macht das Museum so besonders?

Das Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke zeigt eine der größten Gipsabguss‑Sammlungen Deutschlands mit rund 2000 Werken und bietet damit einen kompakten Überblick über die griechische und römische Plastik von 700 v. Chr. bis 500 n. Chr. Die aktuelle Sonderausstellung „Ein gut Theil Eigenheit“ porträtiert neun Pionierinnen der Archäologie – darunter Ingeborg Scheibler – und würdigt ihren selbstbewussten Forschungsstil.

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

Zum Kunstareal-Fest öffnet das Museum am Samstag und Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr seine Türen für ein abwechslungsreiches Programm: mit Kurzführungen durch die Sonder- und Dauerausstellung, Tastführungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen sowie einer Gipsvorführung am Samstag um 14 Uhr mit Horst Ziegler. Am Sonntag um 18 Uhr findet die szenisch-musikalische Lesung „Auf Rilkes Spuren die Antike neu entdecken“ mit Franziska Ball und Gitarrenbegleitung statt – mit anschließendem Umtrunk und kurzen Führungen. Der Eintritt ist frei; für die Lesung ist eine Anmeldung per E-Mail erforderlich.

Zentralinstitut für Kunstgeschichte

Bibliothek des Zentralinstituts für Kunstgeschichte
Helena Heilig

Was macht das Institut so besonders?

Das Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI) sitzt seit 1947 im historischen Königsplatz-Gebäude, dem ehemaligen NSDAP-Verwaltungsbau. Seit seiner Gründung 1946/47 ist es das einzige außeruniversitäre Forschungsinstitut für Kunstgeschichte in Deutschland – ein lebendiges Zentrum für Vorträge, Tagungen, Ausstellungen und Publikationen.

Hervorzuheben ist die umfassende Bibliothek und Photothek: mit einer Freihandbibliothek mit über 763.000 Bänden, mehr als 1 200 laufenden Zeitschriften, rund 78 000 Auktionskatalogen und über einer Million Bildmedien. Die großen historischen Fotobestände, darunter solche aus der NS-Zeit, sind zentral für die Provenienzforschung. 

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

Im Rahmen des Kunstarealfests bietet das ZI zwei Führungen durch die Ausstellung „Die Unterlagen befinden sich im Zustand der Ablage“ an (28. und 29. Juni, jeweils 15:30 Uhr). Die Schau zeigt erstmals Archivmaterial des Künstlerverbunds im Haus der Kunst – von Protokollen bis Plakaten – und stellt es in den Dialog mit zeitgenössischer Kunst. Die Führungen erweitern den Einblick in die Nachkriegsgeschichte des Münchner Ausstellungsbetriebs. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung per E-Mail an kunstarealfest@zikg.eu ist erforderlich.

Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau

Lenbachhaus
muenchen.de/Michael Hofmann

Was macht das Museum so besonders?

Das Lenbachhaus ist weltweit bekannt für seine einzigartige Sammlung des „Blauen Reiter“ mit Meisterwerken von Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter und anderen. Darüber hinaus zeigt das Museum bedeutende Werke der Münchner Schule, der Neuen Sachlichkeit und der zeitgenössischen Kunst.

Der Charme des Museums liegt in der Verbindung von Geschichte und Moderne: Die prächtige Villa des Malerfürsten Franz von Lenbach trifft auf einen preisgekrönten Neubau mit goldener Fassade. Das Ensemble wird durch einen idyllischen Garten sowie den unterirdischen „Kunstbau“ über der U-Bahn ergänzt.

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

Zum Kunstarealfest steht die neue, interaktive Ausstellung „Hallo, mein Name ist Kunstbau“ im Mittelpunkt, die sich spielerisch mit Formen der Teilhabe und künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten beschäftigt. Passend dazu können Besucher*innen täglich an der offenen Mitmach-Aktion „Eine Runde spielen“ teilnehmen – von Tischtennis bis Memory ist alles dabei. 

Am Samstag und Sonntag findet im Garten ein Bücherflohmarkt statt, bei dem die Bibliothek des Lenbachhauses Publikationen, Kataloge und Magazine anbietet. Der Sonntag richtet sich besonders an Familien und Kreative: mit einem Workshop zum Lenbachhaus-Magazin „Zines", dem offenen Mitmachformat No rules, just tools“ und einem entspannten Lesekreis für Kinder samt Wassereis. 

Alte Pinakothek und Pinakothek der Moderne

Gemälde in der Alten Pinakothek
Alte Pinakothek
Blick in die Alte Pinakothek

Was macht die Pinakotheken so besonders?

  • Die Alte Pinakothek zählt zu den bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt und zeigt Meisterwerke europäischer Malerei vom 14. bis zum 18. Jahrhundert – darunter Werke von Dürer, Rubens, Rembrandt und Tizian. Der monumentale Bau von Leo von Klenze wurde bereits 1836 eröffnet und gilt als Meilenstein der Museumsarchitektur.
  • Die Pinakothek der Moderne vereint seit 2002 vier Museen unter einem Dach: für moderne Kunst, Grafik, Architektur und Design. Mit ihrer offenen Rotunde, wechselnden Ausstellungen und interaktiven Formaten ist sie ein lebendiger Ort für die Kunst der Gegenwart.
  • Die Neue Pinakothek – mit Werken von der Romantik bis zum Impressionismus – bleibt bis voraussichtlich 2030 wegen Sanierung geschlossen.

Was ist beim Kunstareal-Fest geboten?

In der Alten Pinakothek stehen ausgewählte Hauptwerke des 19. Jahrhunderts im Mittelpunkt – darunter Leihgaben der derzeit geschlossenen Neuen Pinakothek. Ergänzt wird das Angebot durch Kunstgespräche im öffentlichen Raum, etwa vor dem Ägyptischen Museum.

Die Pinakothek der Moderne feiert unter dem Motto „4 Museen – 1 Moderne“ das 100-jährige Jubiläum der Neuen Sammlung derzeit mit einer großen Sonderausstellung. Dazu bekommen die Besucher*innen ein umfangreiches Programm aus Führungen, Gesprächen und Workshops – zu Themen wie Architektur, Design oder Gerhard Richter.

Welche Museen sind noch im Kunstareal?

Lichthof der Paläontologischen Staatssammlung
©SNSB-BSPG_Paläontologisches Museum München
  • Das Paläontologische Museum versammelt Fossilien aus allen Erdzeitaltern – von Dinosauriern über Mammuts bis zum berühmten Archaeopteryx. Ein Museum für alle, die sich für Evolution und Urzeit begeistern.
  • Das Museum Brandhorst begeistert mit zeitgenössischer Kunst in einem markanten Bau mit einer farbigen Fassadenverkleidung. Hauptwerke von Andy Warhol, Cy Twombly oder Damien Hirst machen es zu einem der spannendsten Museen für Gegenwartskunst in München.
  • Die Glyptothek ist das älteste öffentliche Museum Münchens und widmet sich ganz der antiken Skulptur. Meisterwerke wie der „Barberinische Faun“ oder die Giebelfiguren von Ägina sind hier in klassizistischem Ambiente zu erleben.
  • Das Museum Mineralogia München zeigt eine umfangreiche Sammlung von Kristallen, Edelsteinen und Meteoriten. Besonders eindrucksvoll sind die alpinen Funde und die Verbindung von Naturwissenschaft und Ästhetik.
  • Im Geologischen Museum München stehen Erdgeschichte, Plattentektonik und Fossilien im Fokus. Die Ausstellung erklärt anschaulich die Entstehung der Alpen und die geologischen Besonderheiten Süddeutschlands.
  • Das Amerikahaus München widmet sich dem transatlantischen Austausch und aktuellen gesellschaftlichen Themen. Mit Ausstellungen, Vorträgen und Kulturveranstaltungen eröffnet es spannende Einblicke in die Kulturen und Debatten Nord- und Südamerikas.

Auch diese Museen und Häuser haben am Wochenende von 27. bis 29. Juni 2025 geöffnet.

In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen

Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.

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