Französischer Flair, Isarauen & viel Kultur: So ist's in Haidhausen

Haidhausen: Alle Infos zum Münchner Stadtteil

Beliebtes Szene- und Amüsierviertel, aber dennoch auch eine ruhige Wohngegend: das ist Haidhausen. Der Münchner Stadtteil am östlichen Isarhochufer hat alles zu bieten, was das Herz begehrt. Wunderschöne Plätze, ein antikes Schwimmbad und Konzert- wie Kulturstätten erwarten euch hier. Diese und viele weitere Tipps für das Viertel gibt es hier nachzulesen.

Der Wiener Platz in Haidhausen bei Sonnenschein
Michael Hofmann

Maximiliansanlagen: Erholung am rechten Isarufer

Ein grünes Band der Ruhe und Erholung bieten die Baum- und somit Schattenreichen Maximiliansanlagen, die das rechte Isarufer vom Gasteig und rund um das Maximilianeum bis nach Bogenhausen säumen. Für Erholung gibt es unzählige Möglichkeiten:

Auf einer Sportrunde entlang der Isar habt ihr die beste Aussicht, beim Picknick auf den unzähligen grünen Wiesen könnt Ihr es Euch schmecken lassen, mit den Kids seid Ihr direkt auf dem Spielplatz oder beim Baden, von den Isar-Brücken lasst ihr den Blick schweifen (am besten bei Sonnenuntergang) und ein spontanes Feierabendbier mit Freunden ist dank Kiosk auch schnell organisiert. An der Isar ist wirklich für jeden etwas dabei...

Die Isarauen Maximiliansanlagen in Haidhausen
muenchen.de/Leonie Liebich

Kultur: Konzerte aller Art im Muffatwerk

Haidhausens Straßenbild ist neben den zahlreichen Cafés, Kneipen und Restaurants durch viele Boutiquen, Antiquitätengeschäfte und Galerien geprägt. Das Viertel ist  dank des Muffatwerks ein  Begegnungsort der Münchner Musik und Kultur. Im mächtigen Backsteinbau am Knick der Rosenheimer Straße befindet sich das Kulturzentrum am Gasteig, das wegen Sanierung vorläufig geschlossen ist.

Leben in Haidhausen: Hohe Lebensqualität mit Nähe zum Zentrum

Sommer am Weißenburger Platz in Haidhausen
Leonie Liebich

Das historische Stadtbild von Haidhausen wurde im Zweiten Weltkrieg nicht zerstört, sondern blieb weitgehend erhalten - ein Glücksfall für Altbau-Liebhaber. Vor allem das gründerzeitliche "Franzosenviertel" rund um den Pariser Platz westlich des Ostbahnhofs wurde verschont. Etwa zwei Drittel aller Wohnhäuser stammen noch aus der Zeit vor 1914.

Durch das vielfältige Kulturangebot, die abwechslungsreichen Freizeitmöglichkeiten und die Nähe zum Zentrum zählt Haidhausen zu den beliebtesten Wohngebieten Münchens. Das liegt vor allem auch an den wunderschönen Plätzen und der französischen Straßenstruktur, die es im Viertel gibt: Ob am Weißenburger Platz, dem Wiener Platz oder dem Pariser Platz, hier ist Sommer wie Winter immer etwas los.

Freizeit: Das Müller'sche Volksbad

Das Müller'sche Volksbad im Münchner Stadtteil Haidhausen
SWM/Robert Goetzfried

Das städtische Müller'sche Volksbad direkt an der Isar, eines der wenigen Jugendstil-Bäder in Deutschland, ist ein wunderbarer Ort zum Relaxen. Im ältesten öffentlichen Hallenbad Münchens, dem zur Zeit seiner Fertigstellung 1901 gar größten und teuersten Schwimmbad der Welt, können die Besucher auch heute noch stilvoll baden und saunieren.

Das große Becken wird von einem eindrucksvollen Tonnengewölbe mit Galerie gekrönt. Auch zahlreiche an den Barock angelehnte Elemente wie Wandmalereien, Stuck, Bronzestatuen und verzierte Eisengitter finden sich in dem Bad.

Museen: Kunst entdecken in Haidhausen

Villa Stuck von außen
Katy Spichal

An der nördlichen Grenze des Stadtteils liegt das Museum Villa Stuck, das ehemalige Wohnhaus des „Malerfürsten“ Franz von Stuck, in dem es auch einige seiner Kunstwerke zu entdecken gibt.

Die Lothringer13 gleich in der Nähe des Pariser Platzes ist eine von Freunden junger, internationaler Gegenwartskunst gern besuchte Kultureinrichtung des Kulturreferats der Landeshauptstadt München. Hier findet ihr wechselnde Gruppenausstellungen zu gesellschaftlichen Themen von neuen wie etablierten Künstlern.

Maximilianeum: Sitz des Bayerischen Landtags und Stiftung

Das Maximilianeum im Herbst
Michael Hofmann

Dass im Maximilianeum der Bayerische Landtag seinen Sitz seit 1949 hat, ist weithin bekannt. Viel länger sitzt hier bereits die Stiftung Maximilianeum, die 1852 von König Max II. ins Leben gerufen wurde. Sie vergibt Stipendien für ein Studium in München an hochbegabte Schüler, die seit 1876 in dem prachtvollen Bauwerk wohnen. Die Stiftung arbeitet durchaus erfolgreich, wenn man sich die Liste bisheriger Stipendiaten einmal ansieht. Denn unter ihnen befinden sich etwa der Schriftsteller Carl Amery, Physiknobelpreisträger Werner Heisenberg und nicht zuletzt der frühere bayerische Ministerpräsident Franz-Josef Strauß…

Sehenswürdigkeiten: Alte Herbergshäuser besichtigen

Herbergshäuser in Haidhausen
Leonie Liebich

Der Name "Heidhusir" taucht zum ersten Mal im Jahre 808 auf und bedeutet "Häuser auf der Heide". Im Mittelalter ermöglichte der lehmhaltige Boden vor Ort die Produktion von Ziegeln, die für zahlreiche Münchner Bauwerke wie die Frauenkirche oder die Residenz verwendet wurden. Wie auch die Au war Haidhausen ein Herbergsviertel für Handwerker, Kleingewerbetreibende, Arbeiter und Tagelöhner vor den Toren der Stadt. Viele kleine Herbergshäuser, etwa am Hohlweg "An der Kreppe" am Wiener Platz oder dem östlichen Ende der Preysingstraße erinnern an die ärmlichen und beengten Lebens- und Arbeitsverhältnisse der damaligen Zeit.

Historisches: Von der Arbeitervorstadt zum Szeneviertel

Der Wiener Platz in Haidhausen bei Sonnenschein
Michael Hofmann

In den Kellern am Isarhochufer von Haidhausen, im Gebiet des heutigen Gasteigs, kühlten um das Jahr 1800 - Kühlschränke waren noch nicht erfunden - mehr als 50 Münchner Brauereien ihr kostbares Bier - der Name der Kellerstraße erinnert noch heute daran.

Das ehemalige Dorf außerhalb der Stadt wurde 1854 nach München eingemeindet und in der Gründerzeit, insbesondere in den Jahren des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem Deutsch-Französischem Krieg von 1870/71, entwickelte sich Haidhausen zu einer klassischen Arbeitervorstadt. Der Stadtteil expandierte, Wohnraum musste geschaffen werden für die wachsende Zahl der Beamten, Angestellten und Arbeiter in der Stadt.

Nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich entstand deshalb in Haidhausen das "Franzosenviertel", gegliedert nach den Prinzipien französischer Stadtplanung mit breiten Straßen und Boulevards, benannt nach Schlachtorten des Krieges von 1870/71.

In den 1970er Jahren wurde Haidhausen aufgrund der alten Bausubstanz zum großen Sanierungsgebiet Münchens. Der Strukturwandel brachte auch eine Veränderung des Stadtteillebens mit sich: Aus dem ehemaligen Glasscherbenviertel wurde ein Szene- und Amüsierviertel. Die traditionell ausgewogene Mischung von Wohn- und Gewerbegebieten verändert sich nach wie vor.

Lage und Abgrenzung: Haidhausen auf der Isarhochterrasse

Lage Haidhausen
muenchen.de

Haidhausen liegt, nur durch die Isar vom Zentrum getrennt, auf der östlichen Isarhochterrasse. Der Stadtteil grenzt im Norden an Bogenhausen, im Osten an Berg am Laim, im Süden an die Au und im Westen schließt der Stadtteil mit der Isar ab. Haidhausen ist sowohl durch die S-Bahn-Stammstrecke am Rosenheimer Platz und dem Ostbahnhof, als auch mit den Linien U4 und U5 der U-Bahn am Max-Weber-Platz, sowie mehrere Trambahnlinien optimal erreichbar und somit auf mehreren Wegen direkt ans Zentrum angebunden.

Haidhausen in Zahlen - Stadtbezirk 5

Haidhausen bildet zusammen mit dem Stadtteil Au den Münchner Stadtbezirk 5.

  • Einwohner des Stadtbezirks: 61.356
  • Einwohnerdichte des Stadtbezirks je Hektar: 145
  • Fläche in Hektar: 421,96
    (Zahlen: Statistisches Amt 2019)