Radverkehr in München: Neue Beschlüsse zu Radschnellwegen

Altstadt-Radlring und Radentscheid: München setzt Bürgerbegehren bis 2025 um

München setzt die Forderungen des Bürgerbegehrens "Radentscheid" bis 2025 weitgehend in die Tat um. 2022 wurden die Planungen für fünf Radschnellwege ins Umland beschlossen. Auch die ersten Arbeiten für den Bau eines Radlrings um die Münchner Altstadt laufen.

So soll der Radlring in der Frauenstraße aussehen
Andreas Gregor
Illustration: So könnte der Radlring um die Altstadt aussehen

„Wer Radwege sät, wird Radfahrer*innen ernten. Dies lässt sich in allen Fahrradhochburgen Europas beobachten, ob in Utrecht oder Kopenhagen. Wenn wir mehr Menschen auf das klimafreundliche Fahrrad locken wollen, müssen wir gute Infrastruktur bereitstellen. Der heutige Beschluss ist ein erster wichtiger Schritt, jetzt müssen wir schnell in die Planungen einsteigen.“

Bürgermeisterin Katrin Habenschaden
Katrin Habenschaden Bürgermeisterin

„Eine Radschnellverbindung ist eine ernsthafte Alternative zum Auto. Vergleichbare Distanzen können sicher und sehr schnell mit dem Rad zurückgelegt werden. Alle Radler*innen kommen damit gut und komfortabel ans Ziel und tragen darüber hinaus zur Verkehrswende und zum Klimaschutz bei.“

Georg Dunkel, der Leiter des Mobilitätsreferats
Georg Dunkel Mobilitätsreferent

Maßnahmen zum Radentscheid: Wo neue Radwege entstehen

Nach einer Machbarkeitsstudie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) wurde der Altstadtring in zehn Abschnitte unterteilt. Im Regelfall sollen 2,80 Meter breite Radwege mit 50 Zentimeter Sicherheitsabstand gebaut werden. Auf der Projektseite des Mobilitätsreferats befindet sich eine detaillierte Übersicht mit Informationen zur Verkehrssituation und den Planungen für die einzelnen Straßenabschnitte.

Nicht nur in der Altstadt wird die Rad-Infrastruktur gestärkt und somit die Verkehrswende vorangetrieben. Hierzu hat der Stadtrat im Dezember 2022 ein fünftes Maßnahmenpaket beschlossen. Die Nymphenburger Straße und die Schäftlarnstraße werden radentscheidkonform ausgebaut, außerdem soll die Fahrbahn des Altstadt-Radlrings in Grün mit weißen Rändern markiert werden.

Radweg in der Brienner Straße
Anette Göttlicher

Fünf Radschnellwege von München ins Umland beschlossen

Am 6. April 2022 hat der Mobilitätsausschuss des Münchner Stadtrates die Umsetzung von fünf Radschnellwegen ins Münchner Umland genehmigt. Priorität hat zunächst die vertiefte Planung der Trasse in den Münchner Osten nach Markt Schwaben für die sogenannte "Bestvariante" über Liebigstraße - Luitpoldbrücke - Prinzregentenstraße - Möhlstraße - ggf. Hompeschstraße/Sternwartstraße - Wehrlestraße - Denninger Straße - Daglfinger Straße - Schichtlstraße - Riem Bahnhof. Auf der neun Kilometer langen Strecke werden rund 6.100 Radler*innen pro Tag erwartet.

Die weiteren Verbindungen nach Dachau, Oberhaching, Starnberg und Fürstenfeldbruck haben nach den Machbarkeitsstudien ebenfalls eine hohe Bedeutung für den Berufsverkehr. Auch ein Radschnellverbindungsring innerhalb Münchens wird weiter verfolgt. Eine Pilotstrecke nach Garching und Unterschleißheim ist bereits im Bau.

Radschnellwege Übersichtsplan
Mobilitätsreferat
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Die geplanten Radverkehrsprojekte entstanden nach Bürgerbegehren

Der Münchner Stadtrat hat sich am 24.7.2019 mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Forderungen der beiden erfolgreichen Bürgerbegehren "Altstadt-Radlring" und "Radentscheid" zu übernehmen. Zuvor hatte das Bündnis Radentscheid innerhalb von drei Monaten über 160.000 Stimmen sammeln können - mehr als doppelt so viele wie benötigt.

  • Bürgerbegehren "Altstadt-Radlring": Dieses Bürgerbegehren fordert den Bau eines durchgängigen und sicheren Altstadt-Radlrings.
  • Bürgerbegehren "Radentscheid": Hier geht es unter anderem um den Ausbau des Münchner Radwegenetzes, Radspuren mit einer Mindestbreite von 2,30 Metern, mehr Abstellanlagen für Fahrräder, optisch hervorgehobene Abschnitte mit Radvorrang sowie sicherere Kreuzungen für Radler.