Altstadt-Radlring und Radentscheid: München setzt Bürgerbegehren bis 2025 um
München setzt die Forderungen des Bürgerbegehrens "Radentscheid" bis 2025 weitgehend in die Tat um. Im April 2022 wurden die Planungen für fünf Radschnellwege ins Umland beschlossen. Auch die ersten Arbeiten für den Bau eines Radlrings um die Münchner Altstadt laufen.

Fünf Radschnellwege von München ins Umland beschlossen
Am 6. April 2022 hat der Mobilitätsausschuss des Münchner Stadtrates die Umsetzung von fünf Radschnellwegen ins Münchner Umland genehmigt. Priorität hat zunächst die vertiefte Planung der Trasse in den Münchner Osten nach Markt Schwaben für die sogenannte "Bestvariante" über Liebigstraße - Luitpoldbrücke - Prinzregentenstraße - Möhlstraße - ggf. Hompeschstraße/Sternwartstraße - Wehrlestraße - Denninger Straße - Daglfinger Straße - Schichtlstraße - Riem Bahnhof. Auf der neun Kilometer langen Strecke werden rund 6.100 Radler*innen pro Tag erwartet.
Die weiteren Verbindungen nach Dachau, Oberhaching, Starnberg und Fürstenfeldbruck haben nach den Machbarkeitsstudien ebenfalls eine hohe Bedeutung für den Berufsverkehr. Auch ein Radschnellverbindungsring innerhalb Münchens wird weiter verfolgt. Eine Pilotstrecke nach Garching und Unterschleißheim ist bereits im Bau.
Radlring: Ab Sommer Umbau am Platz der Opfer des Nationalsozialismus
In der Blumenstraße und am Thomas-Wimmer-Ring sind bereits zirka 700 Meter des Altstadt-Radlrings in Bau bzw. fertiggestellt. Im September 2021 hat der Mobilitätsausschuss des Stadtrats für den Abschnitt zwischen Lenbachplatz und Platz der Opfer des Nationalsozialismus die Entwurfsplanung genehmigt und dem Baureferat den Startschuss gegeben, die Ausführung vorzubereiten. Die Bauarbeiten sollen im Sommer 2022 beginnen.

Durchgängiger Altstadt-Radlring: Auf diesen Straßen wird gebaut
Nach einer Machbarkeitsstudie des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) wurde der Altstadtring in zehn Abschnitte unterteilt. Im Regelfall sollen 2,80 Meter breite Radwege mit 50 Zentimeter Sicherheitsabstand gebaut werden.
- Blumenstraße ab Corneliusstraße: Eine Fahrspur in Richtung Sendlinger Tor soll wegfallen. Beidseitige Radwege. Verschmälerung der Fahrspuren.
- Sonnenstraße: Aus sechs Fahrspuren werden vier plus zwei Radlwege.
- Maximiliansplatz: Auch hier fällt pro Richtung eine Fahrspur weg und wird durch einen Radweg ersetzt.
- Brienner Straße, Odeonsplatz: Einbahnstraße für Autos, ein Radweg je Richtung, Radweg in den Hofgarten
- Hofgarten: Trennung von Fuß- und Radweg
- Thomas-Wimmer-Ring: Aus sechs Fahrspuren werden vier plus zwei Radlwege.
- Frauenstraße zw. Isartor und Zwingerstraße: Einbahnstraße für Autos, zwei Radwege, breiterer Fußweg
- Frauenstraße bis Viktualienmarkt: Einbahnstraße, zwei Radwege, Lieferzonen
- Blumenstraße, Schrannenhalle: Einbahnstraße, zwei Radwege, Radabstellplätze statt Parkplätzen

Maßnahmen zum Radentscheid: Wo neue Radwege entstehen
Auch außerhalb der Altstadt wird die Rad-Infrastruktur gestärkt und somit die Verkehrswende vorangetrieben. Hierzu hat der Stadtrat bereits vier Maßnahmenpakete beschlossen, ein fünftes soll 2022 folgen. In 38 Straßen sind auf beiden Seiten neue, breitere oder besser markierte Radwege geplant oder bereits in Arbeit.
Auf der Projektseite des Mobilitätsreferats befindet sich eine detaillierte Übersicht mit Informationen zur Verkehrssituation und den Planungen für die einzelnen Straßenabschnitte.
Die geplanten Radverkehrsprojekte entstanden nach Bürgerbegehren
Der Münchner Stadtrat hat sich am 24.7.2019 mehrheitlich dafür ausgesprochen, die Forderungen der beiden erfolgreichen Bürgerbegehren "Altstadt-Radlring" und "Radentscheid" zu übernehmen. Zuvor hatte das Bündnis Radentscheid innerhalb von drei Monaten über 160.000 Stimmen sammeln können - mehr als doppelt so viele wie benötigt.
- Bürgerbegehren "Altstadt-Radlring": Dieses Bürgerbegehren fordert den Bau eines durchgängigen und sicheren Altstadt-Radlrings.
- Bürgerbegehren "Radentscheid": Hier geht es unter anderem um den Ausbau des Münchner Radwegenetzes, Radspuren mit einer Mindestbreite von 2,30 Metern, mehr Abstellanlagen für Fahrräder, optisch hervorgehobene Abschnitte mit Radvorrang sowie sicherere Kreuzungen für Radler.