Freisprechung der Münchner Jungbrauer*innen
So schön war der Brauertag 2024 am Marienplatz
Am Samstag wurde am Marienplatz der Brauertag gefeiert: Oberbürgermeister Dieter Reiter ehrte die Jungbrauer*innen auf der Bühne und sprach sie entsprechend der Tradition "frei".
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Festzumzug, Zeremonie und Schäfflertanz
Zusammen mit den Jungbrauer*innen wurden am 15. Juni die Braukunst und das über 530 Jahre alte Reinheitsgebot geehrt. Schon am Morgen stellten sich die Zünfte vor dem Rathaus auf und präsentierten ihre traditionellen Gegenstände bei einem Standkonzert. Zudem wurde ein Gottesdienst in der Kirche St. Peter gefeiert und es gab einen Festzug mit dem Münchner Kindl, Lehrlingen, Gesellen, Meistern und Ehrengästen, Brauereigespannen, Gebirgsschützen und Tanzgruppen durch die Innenstadt. Dann tanzten noch die Schäffler, ehe es dann mit der Freischlagung durch OB Reiter zum Höhepunkt der traditionellen Zeremonie kam.
Jungbrauer verpflichten sich zur Einhaltung des Reinheitsgebots
Zum Münchner Brauertag wurden heuer 20 Jungbrauer*innen vom Münchner Oberbürgermeister zum Abschluss ihrer Lehrzeit zunächst geehrt, um anschließend nach alter Stadttradition feierlich „freigeschlagen“ zu werden. Der OB ließ die hölzerne Ferula - das Zunftzeichen der Brauer – über den Schultern jedes einzelnen niedersinken und schlug sie so zu „Rittern“ des Reinheitsgebots.
Anschließend leisteten die ausgelernten Brauer gemeinsam den „Preueid“, mit dem sie sich auf das Münchner Reinheitsgebot von 1487 verpflichten, nach dem heute noch gebraut wird. Sie schwören „ ... zu einem yeden Bier allain, Gersten, Hopfen und Wasser nehmen und brauchen ... und nicht anders darein tun...“. Auch der 2. Bürgermeister Dominik Krause, Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner, Wiesn-Stadträtin Anja Berger und Dr. Martin Leibhard, der neue Vorsitzende des Vereins Münchener Brauereien, waren am Marienplatz dabei.
Zur Geschichte des Brauertages
Schon seit dem Mittelalter feierten die Münchner Zünfte ihre Festtage. Begangen wurden diese meist am Tag des jeweiligen Schutzpatrons. Die Brauer haben gleich zwei Beschützer: Den heiligen Bonifatius, Apostel der Deutschen, und den heiligen Florian, Patron gegen Feuer- und Wassergefahr.
Der Brauertag wurde bis zum Jahr 1917 gefeiert. Dann folgte eine Unterbrechung durch Kriegs- und Zwischenkriegszeiten, bis die Tradition schließlich 1962 mit der Freisprechung der Jungbrauer wieder auflebte. Für die Öffentlichkeit gibt es die Veranstaltung seit 2004 alle zwei Jahre wieder und wird organisiert vom Verein Münchener Brauereien e.V..