Saisonauftakt für den Münchner Kunstherbst
„Various Others“: Tipps für das Kunstfestival in München
Lust auf zeitgenössische Kunst? Im Herbst gibt es die ganze Bandbreite davon zu erleben, denn die Initiative „Various Others“ macht München zur internationalen Kunstmetropole. Wir stellen die Programm-Highlights in den Museen vor.

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Die Idee: Ein internationales Festival für zeitgenössische Kunst in München
Im Herbst 2023 heißt das Kunstformat „Various Others“ wieder Kunstbegeisterte aus der ganzen Welt in München willkommen. Die Münchner Museen und Galerien werden zu Gastgeber*innen für internationale Kunstschaffende, und gemeinsam machen sie die vielfältige Kunstszene Münchens erlebbar.
Durch den internationalen Austausch entstehen viele außergewöhnliche Ausstellungen und Programme: Allein während des Auftakts vom 7.-9. September eröffneten mehr als 25 Ausstellungen mit etwa 200 nationalen und internationalen Künstler*innen – begleitet von zahlreichen Veranstaltungen, Empfängen, Performances, Talks und Partys.
Im Folgenden geben wir eine Auswahl an Ausstellungstipps für die Münchner Museen.
Natascha Haghighian (bis 8.10.23) & „Fragment of an Infinite Discourse“ (bis 26.6.24) im Lenbachhaus

Im Lenbachhaus sind zum Auftakt von „Various Others“ gleich zwei besondere Ausstellungsprojekte zu sehen:
- Die Trillerpfeife steht im Zentrum der Ausstellung von Natascha Sadr Haghighian – ein einfaches Signalinstrument, das sowohl bei Autoritäten als auch im Protest gegen sie verwendet wird.
- Das Werk „Fragment of an Infinite Discourse“ des Künstlers Mario García Torres bildet den Auftakt zur gleichnamigen Ausstellung: Drei Glasringe greifen ineinander, ohne sich zu berühren, um zu symbolisieren, wie subtil und zugleich unauflöslich die Dinge miteinander verbunden sind.
Zhanna Kadyrova: „Out of Home“ im NS-Dokumentationszentrum (bis 8.10.23)

Das NS-Dokumentationszentrum München zeigt eine Installation der Künstlerin Zhanna Kadyrova Werke, die als unmittelbare Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine entstanden. Die Arbeit Refugees (Foto oben) dokumentiert die vollständig zerstörten Innenräume öffentlicher Einrichtungen. Die dort verbliebenen Zimmerpflanzen finden im Ausstellungsraum nun vorübergehend Zuflucht.
Heidrun Sandbichler (bis 1.10.23) im Museum Villa Stuck

Die Villa Stuck ist während des Festivals im historischen Teil des Gebäudes, den Prunkräumen von Franz von Stuck, die Ausstellung „Nachtgesang“ zu sehen. Die erste Einzelausstellung der Österreicherin Heidrun Sandbichler in Deutschland ist ein poetisches Gesamtwerk, das individuelle Verletzungen und kollektive Wunden der Gegenwart zum Ausdruck bringt.
„In anderen Räumen“ im Haus der Kunst (bis 10.3.24)

In einer Gruppenausstellung beleuchtet das Haus der Kunst die grundlegenden Beiträge von Frauen zur Geschichte der „Environments“: Ein Begriff, der auf den italienisch-argentinischen Künstler Lucio Fontana zurückgeht, der damit seine experimentellen, progressiven und unkonventionellen Kunstwerke beschreibt. Es werden die Arbeiten von elf Künstlerinnen aus drei Generationen Asiens, Europas sowie Nord- und Südamerikas präsentiert.
„The Experiment“ in der Sammlung Goetz x Lovecraft (bis 28.4.24)

Die Sammlung Goetz hat einen neuen Ausstellungsort mitten in München. Im ehemaligen Kaufhof am Stachus – dem Zwischennutzungsprojekt Lovecraft – bespielt sie ab 9.9.2023 eine Fläche von circa 2000 qm im Untergeschoss als temporäres Ausweichquartier für das wegen Sanierung geschlossene Ausstellungsgebäude in Oberföhring. Den Start macht das Künstlerduo Nathalie Djurberg & Hans Berg mit der raumgreifenden Multimediainstallation The Experiment, die bis 28.4.2024 zu sehen ist.
„On Listening“ in der Lothringer 13 Halle (bis 12.11.23)

Um die Dynamiken von gesprochenen und auditiven Erzählungen sowie dem Zuhören auf den Grund zu gehen, bringt das Projekt „On Listening“ internationale Künstler*innen, Forschende, Aktivist*innen, Audio-, Archivmaterial und Theoretiker*innen zusammen. Gemeinsam machen die Beiträge und Werke die Wichtigkeit und die Komplexität des Zuhörens aus verschiedenen Blickwinkeln erfahrbar und bieten Platz für Gespräche und Austausch.
Das Programm in der Pinakothek der Moderne & im Museum Brandhorst

Was wäre ein Festival für zeitgenössische Kunst ohne diese zwei wichtigen Museen? Diese Ausstellungen könnt ihr während „Various Others“ in der Pinakothek der Moderne und im Museum Brandhorst sehen:
Pinakothek der Moderne:
- „Sammlung+“ (bis 3.10.23): Drei Studioausstellungen von Friedrich Seidenstückers Fotografien des Berlins der Weimarer Republik über "Ungekämmte Bilder" aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern bis hin zu Menschenbildern aus der Sammlung Garnerus.
- „Malelade“ (bis 22.10.23): Anlässlich seines 85. Geburtstages und zu Ehren von Georg Baselitz werden Meisterblätter von zwei herausragenden Werkgruppen seines Schaffens präsentiert.
- „Kranke(n)haus“ (bis 21.1.24): Ziel und Absicht der Ausstellung ist es, sowohl den Einfluss der Architektur auf den Heilungsprozess aufzuzeigen als auch eine breitere öffentliche Debatte über die Zukunft und ihre gesellschaftliche Bedeutung anzuregen.
- „Type is Image“ (bis 22.9.24): Entwürfe von Paula Scher (*1948), der international einflussreichsten und erfolgreichsten Grafikerin ihrer Generation.
Museum Brandhorst:
- „Von Andy Warhol bis Kara Walker. Szenen aus der Sammlung Brandhorst“ (bis 14.7.24)
- „La vie en rose. Brueghel, Monet, Twombly“ (bis 22.10.23)
- „Flag Commission: Philipp Gufler“ (bis 15.3.24)
In Kooperation mit dem Kulturreferat und den Museen
Dieser Beitrag über die Münchner Museen wird vom Kulturreferat der Landeshauptstadt München gefördert und ist in Kooperation mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern konzipiert worden. Die Inhalte wurden zwischen den beteiligten Museen und muenchen.de, dem offiziellen Stadtportal, abgestimmt.